Montag, 22. Juli 2013

Mindestens 30 Arbeitsstellen

Die Leasingarbeiter geben an, sie haben schon jeder in 30 verschiedenen Heimen gearbeitet. Wenn ich fragte: Wo war es denn besonders schlimm für die Alten?, so antworteten sie: Bei Vivantes, eine reine Verwahrpflege, beim Unionhilfswerk, dort ist auch die Essensauswahl nicht reichhaltig, bei der AWO.
Heute hatte ich beruflich mit einer Dame vom Unionhilfswerk zu tun. Jeder Krämer lobt seine Ware. Besonders strich sie den neuen Prunkbau des Unionhilfswerks in Kreuzberg hervor. Aber die Kosten, das können sich viele nicht leisten. Ich sagte, zum Unionhilfswerk würde ich keinen hingeben, viele Leasingarbeiter und schlechtes Essen. Ich sagte: Die Leasingarbeiter tratschen von Heim zu Heim und die Angehörigen sind so unglücklich wie die gequälten Insassen. Eine tolle Homepage, die die Vorzüge der Einrichtung herausstreicht, glückseelig lächelnde Alte zeigt, das haben alle. Teuer modernisierte Häuser, wo die Kosten für die Modernisierung auf die Bewohner umgelegt werden, auch. Überall stehen Designersofas rum.
Aber wie es den Alten bei dieser Pflege körperlich und seelisch geht, das erfährt man so nicht, auch nicht wenn man Bewohner mit Pflegestufe 1 fragt, die etliche Dinge noch selber regeln können und die auch noch helle genug sind, um über schlechte Pflege Auskunft zu geben.
Ein Beispiel: In der Blindenwohnstätte sollen die Bewohner gefragt werden, was sie zum Abendbrot möchten. Auswahlmöglichkeiten gibt es etliche. Etliche schlechte Pfleger fragen die geistig fitten Bewohner, aber die, die von denen kein Widerstand zu erwarten ist, denen geben sie irgend etwas zu essen ohne zu fragen. Friss oder stirb. So sparen sie Zeit. Diese Bewohner werden dann von den Leihpflegern auch abends nicht gewaschen.
Viel Vergnügen in der Realität der deutschen Pflege. Sie ist anders als in den Homepages beschrieben.
Und all das hat mit MDK Kriterien und Prüfungen nichts zu tun.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen