Dienstag, 17. Dezember 2013

Veränderung

Seit Wochen reifte bei meinem Verwandten und mir der Entschluss nochmal umzuziehen. Vor 2 Wochen holte ich mir Rat im Pflegestützpunkt.
Das macht viel Rennereien und keine schöne Adventszeit.
Ich bin am suchen, welches Plätzchen in Frage kommt, möglich sind mehrere Lösungen, die Möbel und der Hausrat seiner 2 Zimmerwohnung sind noch vorhanden. Mein Verwandter möchte sehr gern raus nach Großbeeren ziehen, das ist nach wie vor seine erste Wahl, sagt er mir. Das geht leider nicht. Sonst würd ich ihm den Wunsch liebend gern erfüllen.
Merkwürdig, irgendwie hatte ich schon zu Beginn das Gefühl: Die recht ansprechend aussehende Blindenwohnstätte wird für ihn nicht Endstation.
Heute war ich zweimal dort, ich gab ihm Astronautenkost und viele hochkalorische Leckereien. Ich sah ihn laufen, endlich erhält er nach Monaten wieder Physiotherapie. Mein Angehöriger läuft mit grösseren Schritten und aufrechter.
Niemand von den Pflegern darf richtig mit ihm laufen, er hat Parkinson und bedarf spezieller Anleitung beim Laufen. Bei privater Pflege ist mehr machbar.
Mein Verwandter ist mir viel zu dünn, er soll wohl 68 oder 69 Kilo wiegen bei 1,80 m Grösse, jemand anderes sagte er hat einen BMI von 21,5. Beim Wiegen im Augustinum hatte er 84 Kilo, bekam hochkalorisches Mittagessen. Dann kamen mehrere Krankenhausaufenthalte, dann sollte er in der Blindenwohnstätte selbständig essen, zwar kontrolliert, aber geklappt hat das schlecht.
Ich finde der Arztwechsel ist ihm gut bekommen, den ich gewünscht habe. Er hat jetzt nicht mehr die Internistin die lange nichts fand, sondern einen Allgemeinmediziner.
Auch der Urologe meiner Wahl, der ihn jetzt versorgte, arbeitet zu meiner Zufriedenheit. Ich war dort vor 30 Jahren mal Patient, nur ein Arztbesuch, bekam gute Auskunft, an die ich mich hielt. Nun ist mein Verwandter dort in Behandlung und dort traf ich den Arzt wieder und bedankte mich bei ihm. Es ist Dr. Siegfried Siegmann in Berlin. Von anderen Patienten wird er scherzhaft "Doktor Goldfinger" genannt.
Einen Neurologen, der kompetent in Parkinson-Erkrankung ist, den hat er bisher nicht gefunden, ich werde mich auch darum bemühen.
Mein Verwandter sieht gelassen in die Zukunft, heute meinte er: Wenn nichts dazwischen kommt, dann nehm ich jetzt meinen 92sten Geburtstag ins Visier.
Ich freu auch mich drauf.

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