Donnerstag, 16. August 2012

Hotel

Das Augustinum hat mehrere sehr unattraktive Wohnungen. Sie bekommen, weil sie keiner mieten will, einen wohlklingenden Namen wie "Rheinsberg" und werden zum Gästeapartment deklariert. Ab und an bucht ein Bewohner ein Gästeapartment, weil der Besuch ja nicht in der eigenen Wohnung vorübergehend mitwohnen darf.
Häufig stehen diese unbequem modern möblierten Wohnungen leer. Also entschloss sich das Augustinum seine eigene Variante der Kurzzeit- und Verhinderungspflege zu erfinden: Die Hotelpflege. Das Ding hat eine Macke. Wenn ich krank bin, dann will ich nicht ins Hotel, dann will ich nach Hause. Also, das ist kein Renner.
Damit nicht genug. Es gibt wohl eine Vereinbarung mit einem Hotel in Teltow, wohl das Penta, wenn dort überbucht ist, dann nimmt das Augustinum die überschüssigen Touristen auf.
Es ist eine Zeitfrage, mein ich, wann aus dem Augustinum ein reguläres Hotel wird.
Das Theater ist schlecht besucht, selten ausverkauft, die Umgebung kommt selten ins Augustinum.
Neue Bewohner finden sich nicht sooo viele, die schlechte Lage, das Wohndarlehn und der hohe Mietpreis schrecken von vornherein ab.
Haus Sanssouci, Seniorenzentrum Lichterfelder Ring und mehrere andere bieten Apartments günstiger und ohne Wohndarlehn. Seniorenheime bieten sehr moderne Einzelzimmer mit Bad, Vollpension und gutem Programm.
Das Augustinum ist von der Struktur her kein Stift mehr, sondern ein Pflegeheim.
2/3 der Bewohner haben Pflegestufe.
Aus Berlin betrachtet gibt es keinen Anreiz nach Kleinmachnow zu ziehen, schon gar nicht ins Augustinum.
Es kann sein, aus dem scheusslichen, stickigem und heissen Schliessfach, ohne Balkon, ohne Terrasse, ohne Wintergarten, welches von meinem Verwandten bewohnt wurde, wird nun auch ein Gästeapartment. 2760 Euro monatlich wird dies aber kaum einbringen.
Aber dies kann mir egal sein. Das Augustinum gehört ja sowieso der Commerzbank. Und deren fallenden Aktien kaufe ich nicht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen