Samstag, 11. August 2012

Werksverkauf

Ab und an bieten Firmen ihre Waren im Augustinum an, natürlich nicht preiswert, aber bequem für die Bewohner.
In diese Kategorie kann man auch die Dichterlesungen einordnen.
Die Bücher sind meist vom Ex DDR Aufbauverlag.
Das ist doch merkwürdig, diese Einseitigkeit, dieses Faible für diesen Verlag.
Am 23. August ist es dann mal wieder soweit, der Aufbauverlag will wieder im Augustinum sein Werk verkaufen. Ich hatte genügend Gelegenheit diesen DDR Mist in den 60er Jahren zu lesen, machte davon kaum Gebrauch.
Ich zitier mal Wikipedia:

Der Aufbau-Verlag ist ein deutscher Publikumsverlag. Er wurde 1945 in Berlin gegründet und wuchs bald zum größten belletristischen Verlag der DDR heran. Er hatte sich zu Beginn auf kommunistische und antifaschistische Literatur sowie Werke russischer Autoren und Klassikerausgaben spezialisiert. In den folgenden Jahrzehnten erweiterte sich das Verlagsprogramm unter anderem auf Werke der Weltliteratur, zeitgenössische osteuropäische Bücher sowie lateinamerikanische Titel.
http://de.wikipedia.org/wiki/Aufbau-Verlag

Also, an diesem Tag ist mal wieder Strittmatter im Augustinum dran. Diese Schriftstellerfamilie wird ja bevorzugt im Aufbauverlag verlegt. Damals, wie heute.
Zur Dichterlesung ein Artikel aus dem Stern:
http://www.stern.de/lifestyle/neue-strittmatter-biografie-1862071.html

Für jemand wie mich, der in Westberlin geboren wurde, mit der Mauer und Stacheldraht gross wurde, ist das nicht zu fassen, da dreht sich mir der Magen um.
Wir wissen doch, wie es gewesen ist. Geschichtsklitterung und DDR Nostalgie funktioniert nicht, macht die Betroffenen wütend.
Was macht das Augustinum da eigentlich?
Was will das Augustinum bewirken?
Früher sagte man: Eltern nehmt eure Kinder rein...
Ich hab das für mich abgewandelt:
Kinder, nehmt Eure alten Eltern rein, der Aufbauverlag ist unterwegs.


Ich denk da an ein Stück von Bert Brecht:
Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui
(Das Stück kenn ich gut, es ist die Story mit dem Karfioltrust).
Brecht sagte warnend:
Der Schoss ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.

Wir haben nicht so gelebt und wollen nicht so leben, wir hier im an Kleinmachnow angrenzenden Steglitz-Zehlendorf.

Das hier ist unser Leben:



Auf unser Geld kann das Augustinum Kleinmachnow verzichten, das geben wir bei uns aus.
Der Bezirk braucht Geld, unser Geld, unsere Steuern.
Mit Strittmatter können sie sich im Augustinum EX DDRler, vielleicht auch noch Linientreue als Bewohner suchen. Jedenfalls, mit der Kultur im Augustinum wächst nichts zusammen, was zusammen gehört. Da findet man nichts Verbindendes.
Und zur Erinnerung: Die Ossis kamen 89 durch die Mauer gelaufen in ihren Wattejacken, nicht umgekehrt!

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