Montag, 27. Mai 2013

Ex-SPD-Chef Vogel blafft ARD-Moderatorin an

Der SPD Politiker Hans-Jochen Vogel lebt im Augustinum München-Neufriedenheim, er ist wohl jetzt 87 Jahre alt. Er gab der ARD ein Interview, am Ende wird er sehr laut, böse und reagiert merkwürdig, ausgerechnet zum 150. Geburtstag seiner Partei.



Brand in Altenheim in Spandau

Schon wieder ein Brand in einem berliner Altenheim, diesmal gab es leider 5 Verletzte:

http://www.bz-berlin.de/bezirk/spandau/brandverletzungen-mann-springt-in-die-havel-article1685601.html

Samstag, 25. Mai 2013

Wieder ein Angehörigenabend

Wieder war ein Angehörigenabend in der Blindenwohnstätte. Diese Informationsveranstaltungen bewerte ich mit sehr informativ und hilfreich. So etwas gibt es im Augustinum nicht. Dort meint die Leitung, die Alten leben selbstbestimmt, auch wenn sie es schon längst nicht mehr können und Angehörige sind als Besucher willkommen, dass Angehörige aber Informationen brauchen, weil sie für Behinderte weitreichende, auch vom Gericht anerkannte Vollmachten haben und sich intensiv kümmern, das versteht das Augustinum nicht.
Jedenfalls wurden wir darüber informiert, dass es im Sommer im Erdgeschoss der Blindenwohnstätte weitreichende Umbaumassnahmen zu Brandschutzzwecken geben wird, was ich sehr befürworte. Das Geld ist eine Spende der Stiftung, wird nicht auf die Miete umgelegt und das finde ich super!
Auch über Ausflüge in den Zoo und eine Dampferfahrt wurden wir informiert, ich bin herzlich als Begleitperson eingeladen. Auch dies ist weit mehr als das Augustinum zugesteht, begleiten kann man dort evt. schon, muss dafür aber bezahlen und als Gast mehr als der Bewohner.
Auch über die Schwierigkeiten mit Leiharbeitern und Personalknappheit und Anforderungen des MDK und der Heimaufsicht haben wir gesprochen. Sie haben ein offenes Ohr und so hat man das Gefühl als Angehöriger voll einbezogen zu sein. Das ist viel schöner als die vornehme Zurückhaltung des Augustinums.
Nun weiss ich auch, dass die Blindenwohnstätte personell besser ausgestattet ist als Pflegeheime, aber vom MDK bekommen sie z. B. eine 1/4 Stelle als Sozialarbeiterin zugestanden. Was ist schon eine 1/4 Stelle, 2 Std. am Tag für 80 Bewohner? Und so stockt die Blindenwohnstätte aus ihren Mitteln diese Stellen auf. Die Mitarbeiter im Büro sind gut und kümmern sich prompt und fast allwissend.
Das Augustinum hat keine Sozialarbeiterin. Diese Sozialarbeit betrifft nicht etwa nur im Augustinum kaum vorhandene Sozialhilfeempfänger, nein, sie hilft bei Blindengeld, Kriegsopferrenten, GEZ etc. Und solch Hilfe würde auch im Augustinum benötigt.
Das Augustinum arbeitet mangelhaft.

Donnerstag, 23. Mai 2013

Abwerben

In der Blindenwohnstätte erzählte man heute, dass eine Einrichtung in Kleinmachnow massiv Pflegepersonal in Berlin abwirbt. So sollen von einem berliner Heim fast alle Mitarbeiter gleichzeitig gekündigt haben um dorthin zu wechseln und die Pflegedienstleitung des berliner Heimes stand fast alleine da. Das ist schlimm für die alten Bewohner. Der Markt regiert, zur Zeit fehlen bundesweit 27 000 Fachkräfte in der Pflege. Und Pflegediensthelfer im Augustinum erzählten mir voriges Jahr, sie erhielten einen Stundenlohn von zirka 10,50 Euro. Ich fragte heute eine Leiharbeiterin, die sich um meinen Verwandten kümmerte, nach ihrem Lohn. Sie erhält 7,60 Euro brutto von der Leiharbeitsfirma, hat im vorigen Monat 120 Stunden vertragsgemäß gearbeitet und erhielt ca. 700 Euro netto ausbezahlt. Sie ist damit unzufrieden, es sei aber besser als der ambulante Pflegedienst, bei dem sie vorher war, dort musste sie ständig durch die Stadt mit Bus und U-Bahn fahren um von einem Pflegebedürftigen zum nächsten zu kommen.
So ist das im real existierenden Kapitalismus.

Samstag, 18. Mai 2013

Hörkino

Gestern war mein Verwandter zum Hörkino in der Blindenwohnstätte, es lief der Hans Albers Film Grosse Freiheit Nr. 7. Ja, es hat ihm gefallen, obwohl er den Film natürlich schon kannte. Er war auch im Garten am Springbrunnen bei dem schönen Wetter, er hat schon etwas Farbe im Gesicht.
Das finde ich so gut an der Blindenwohnstätte, dass mein Verwandter im Gegensatz zum Augustinum das Angebot gern wahrnimmt, dort sass er ja nur in seiner Wohnung, dass er immer begleitet wird, und dass alles im Preis inklusive ist und nicht wie im Augustinum jeder Handgriff zusätzlich gesondert berechnet wird.
Pfingstsonntag trifft man sich dann zu Kaffee und Kuchen in gemütlicher Runde.

Montag, 13. Mai 2013

Waffeln backen

Heute am Muttertag war gemütliches Beisammensein mit Waffeln backen in der Blindenwohnstätte. Schon der Mai fing gut an, es gab Tanz in den Mai mit "Ententäner", dann einen Nachmittag mit alles über Spargel, eine Modenschau mit Verkauf für die Damen, am Vatertag gab es Singen, es gab Kegeln, einen 60er Jahre Musiknachmittag. All das ist zusätzlich zu Sport, Gymnastik, Gedächtnistraining, Vorlesen, Kreuzworträtsel, politischer Diskussion und noch etlichem mehr. In kürze ist dann wieder ein Angehörigennachmittag.
Im Augustinum dagegen gibt es am 16. Mai abends ein Quartett mit klassischer Musik aus drei Jahrhunderten, für das man Eintritt bezahlen muss. In der Blindenwohnstätte ist alles im Preis inklusive. Und das Programm ist sowohl für Blinde als auch für sehr alte Menschen gut geeignet.
Wir haben es uns heute abends gemütlich gemacht, das Wetter war lau, es war schön auf dem Balkon, das Abendessen meines Verwandten war gut, wir beschäftigten uns mit den Nachrichten, dann wollte mein Verwandter, dass ich ihm den Krimi vorlas, es ging um die Obduktion des Ermordeten, während im Rundfunk Bohemian Rhapsody von Queen spielte...
Jedenfalls waren wir beide sehr zufrieden über das gemütliche Beisammensein.

Sonntag, 5. Mai 2013

Tod in Bronze

Fast jeden Abend lese ich meinem Verwandten aus einem Buch vor. Erst vor kurzem haben wir das Buch: "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" zu Ende gelesen. Mein Verwandter hat das sehr dicke Buch genossen.
So besorgte ich jetzt ein neues Buch, einen Krimi mit einigen "toten Leichen". Es heisst der "Tod in Bronze" und spielt in Frankreich. Der Autor heisst Pierre Magnan. Nun, die erste Leiche fiel schon vom Traktor und mein Verwandter findet das Buch recht gut. Dass er schon 91 Jahre alt ist und sein Lebensweg immer kürzer wird, das stört ihn nicht, wenn er gebannt der detallierten Schilderung der aufgefundenen Leichen lauscht. Hauptsache spannend!

Berlins Seniorenradio

Das Augustinum hat es ja nun mit den von unserem Geld subventionierten öffentlich-rechtlichen Sendern, denen das Geld nie reicht. Das Augustinum bemüht den BR und den NDR.
Aber unser berliner Seniorenradio ist eindeutig radio B2 mit unserem tollen Moderator Nero Brandenburg!

Lohngerechtigkeit auf dem Kirchentag

Verdi Chef Bsirske will mehr Lohngerechtigkeit von den Kirchen, aber der Kirchentagspräsident droht mit dem Europäischen Gerichtshof.
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/verdi-chef-bsirske-fordert-kirchen-zu-mehr-lohngerechtigkeit-auf/8162260.html

Mittwoch, 1. Mai 2013

Wechsel

Wir haben immer noch Kontakte zum Augustinum Kleinmachnow. Nun wurde uns vom Wechsel des Stiftsdirektors dort berichtet. Die Direktoren rotieren alle paar Jahre. Das bringt Umzugskosten für die betroffenen Familien durch ganz Deutschland mit sich, aber ansonsten ist das Augustinum starr und rigide wie eine Behörde. Ändern tut sich dort so gut wie nichts.
Die erste Stiftdirektorin im Kleinmachnower Augustinum hiess Frau Dr. Buch. Viele sprechen heute noch von ihr. Mein Verwandter fand sie nicht so gut, er meint eine Frau Ehrhard war die beste unter den etlichen Stiftsdirektoren, die er in 14 Jahren im Augustinum erlebte.
Der letzte Stiftsdirektor hiess Stefan Zens, er kam wohl aus dem Augustinum Bonn und soll nun Stiftsdirektor im Augustinum Essen sein. Er ist ein sehr netter Mensch, er hatte immer ein offenes Ohr für meine Belange und die meines Verwandten. Er meinte schon vor mehr als einem Jahr zu mir, er erwarte, dass man ihn bald versetzt. Das ist so wie beim Militär, auch bei den kirchlichen Einrichtungen muss man spuren, z. B. müssen Pfarrer Dienstwohnungen beziehen. Dass vieles sich nicht verändern liess, liegt an der vermaledeiten Pflege in Deutschland, das Konzept stimmt nicht. Es liegt auch daran, dass das Augustinum eine kaum veränderbare Grösse ist. Es ist einfach nicht mehr zeitgemäss. Da so viele Menschen steinalt werden, ist das "Selbstbestimmt im Alter" für die steinalten Bewohner schlimm, so schlimm, dass es für die Angehörigen nicht mit anzusehen ist.
Jedenfalls hat mein Verwandter jetzt eine fürsorgliche Umgebung nach 14 Jahren Augustinum gefunden, auch dort hapert es am System der Pflegevorgaben der stereotypen Pflegeversicherung, aber generell ist er jetzt zum Inklusivpreis erheblich besser versorgt als im Augustinum. Dort wechselt die Chefetage nicht so häufig, aber die Gewinne an Stiftungen abführen tun natürlich alle... dort, wie im Augustinum. Gemeinnützig, karitativ ist heute nichts mehr in der Pflege, Undank sei der EU.
Nun der neue Stiftsdirektor heisst wohl Herr Benne. Er war wohl vorher Stiftsdirektor in Dießen im Augustinum. Also wird es gepflegt, nett, langweilig und unveränderbar im Augustinum Kleinmachnow weiter gehen.