Sonntag, 25. August 2013

Nur noch Leasing?

Vorgestern meinte ein Leasingpfleger zu mir: Von 5 Etagen arbeiten heute auf 4 Etagen nur noch Leasingkräfte. Nur auf einer Etage sind festangestellte Kräfte. Das Haus gehört der Leasingfirma.
Ich dachte mir, etwas schief gedacht, weil zuständig ist der Betreiber.
Aber gestern war wieder ein ganz neuer Leasingpfleger da, da verliert man die Lust, weil jedesmal erklärt man, was der Bewohner braucht neu und vergeblich, weil die Pfleger ständig wechseln. Auch, wenn nach Wochen ein bekanntes Gesicht wieder erscheint, dann hab ich längst seinen Namen vergessen und dieser Pfleger die Wünsche des Bewohners.
Jeder schiebt den schwarzen Peter dem anderen zu. Die Leasingarbeiter sagen: Die Pflegeheime bräuchten nur einzustellen, Willige gibt es genug. Die Pflegeheime sagen: Es melden sich keine Bewerber. Die Pfleger meinen: Wenn besser bezahlt würde, dann wären die Arbeitsstellen attraktiver.
Und in den umliegenden Heimen sieht es genau so aus. Ein Umzug verlohnt daher nicht.

Dienstag, 20. August 2013

Und wieder zum Arzt

Heute fuhr ich erst in die Blindenwohnstätte, die Krankenkassenkarte meines Verwandten und diverse Arztbriefe holen, dann gleich zum Urologen Dr. Drunkenmölle nach Lichterfelde. Er möchte, dass mein Verwandter eine Hormontherapie macht, er drängt darauf. Mein Verwandter hat wenig Lust dazu. Ich verstehe die Gedankengänge des Urologen. Ich überlege aber auch in Alter und fehlender Lebensqualität und Risiko. Wir kamen überein, dass erst ein nochmaliger Bluttest gemacht wird, ich hoffe der neue Hausarzt meldet sich bald bei meinem Verwandten.
Später, wieder bei meinem Verwandten, stellte ich fest, dass er wie immer mit dem festangestellten Pfleger gut auskommt, sie sind auch ein wenig zusammen gelaufen, mein Verwandter hat Vertrauen zu ihm. Ich hab meinem Angehörigen Abendbrot serviert, es hat ihm geschmeckt und der Krimi, aus dem ich ihm vorlas, ist fast zu Ende gelesen. So war es doch noch ein guter Tag.

Sonntag, 18. August 2013

Ein bekanntes Gesicht

Heute Nachmittag traf ich einen festangestellten Pflegehelfer bei meinem Verwandten an, der lange nicht auf dieser Etage gearbeitet hat. Er arbeitet gut. Er nahm mich zur Seite: Ich bin sehr erstaunt, Ihr Verwandter hat mich sofort wieder erkannt! Er hat mir auch alles erzählt, was in der Zwischenzeit passiert ist. Der ist kein bisschen dement!
Ich dachte nanu? Fällt da noch jemand was auf? Mein Verwandter sagt, er gibt sich keine Blösse. Wenn ihn jemand nicht mag, dann schaltet er ab.
Ich hab generell wenig Probleme mit ihm, wir unterhalten uns über Hinz und Kunz und Gott und die Welt. Aber vergesslich bei täglich wiederkehrenden Dingen ist mein Verwandter mit 91 Jahren schon, wenn ich ihn frage, ob er schon seine Augentropfen bekommen hat, dann weiss er das selten.
Demenz sieht wohl anders aus. Ich sollte schon mal ein Gutachten anleiern, weil für Demenz bekommen die Pflegenden ja extra Geld von der Kasse. Ich lehnte das ab. Die Dame meinte, er sei total dement, weil zum Mittagessen müsse sie ihm einen Löffel in die Hand geben. Ich weiss: Er hat kaum Hunger, wenig Appetit und ist von der Fertigkost nicht begeistert.
Ich hab mir vorgestellt, wie diese Dame bei sich zu Hause ihren Besuch bekocht, der dann vor dem Essen sitzt. Einer sagt, ich hab keinen Hunger, der andere, das Essen mag ich nicht, der nächste sagt, ich mag kein Schweinefleisch. Ob sie denen wohl einen Löffel in die Hand drücken würde? Wer ist denn da dement? Manchmal denk ich, diese sogenannte Demenz ist ansteckend, befällt auch das Personal.

Samstag, 17. August 2013

Leasing und kein Ende

Und es ist schon wieder ein neuer Leasingarbeiter seit 3 Tagen bei meinem Verwandten. Davor war eine nette Leasingdame zum 2. Mal bei ihm. Ich interviewte beide, wo sie denn schon gearbeitet haben. Beide nannten unter anderem das Johanniterstift in Lichterfelde. So sind die dort, wie sehr viele andere Heime auch von dem Leasingmist betroffen. Das bleibt wohl keinem alten Heiminsassen erspart. Wenn ich zurückdenke: Es ist wenig mehr als ein Jahr her, dass es im Augustinum nicht mehr ging in der stickigen Wohnung ohne frische Luft blind allein in der Wohnung herumtappern mit ambulantem Pflegedienst und mein Verwandter in der REHA nach überstandener Lungenentzündung sagt: Bitte suche mir eine andere Unterkunft als das Augustinum.
Innerhalb der REHA Zeit bemühte ich mich sehr um ein schönes neues Zuhause für meinen Verwandten. Ich fuhr ins Johanniterstift, es war ganz nett dort, dort bot man mir ein Bett in einem Zweibettzimmer. Wir entschieden uns aber für die Blindenwohnstätte, da das Haus für Blinde viel besser geeignet ist als Johanniterstift oder Augustinum. Und nun erfahre ich, es ist kein Unterschied zur Blindenwohnstätte, überall die gleichen Leiharbeiter. Auch im Augustinum ständig wechselndes Personal, ob sich hinter der lila-wiessen Kluft der Servicegesellschaft dort auch Leasingkräfte verbergen, wer weiss?

Freitag, 16. August 2013

Julius Hackethal

Als ich heute meinen Verwandten besuchte, da lag er auf dem Bett und zitierte Julius Hackethal: Wenn Du auf der Strasse einen Urologen siehst, dann mach einen grossen Bogen drum rum und geh auf die andere Strassenseite. Wer war Professor Julius Hackethal?
Hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Hackethal

Professor Hackethal war der Erfinder des Haustierkrebses.

Vom Urologen hinzitert

Der Urologe bestand darauf, dass mein Verwandter ihn am Dienstag um 15 Uhr 15 aufsuchte, ich sollte auch dazu kommen. Die Blindenwohnstätte arrangierte einen Krankentransport sitzend. Ich erschien pünktlich 15 Uhr 15 von der Arbeit mit meinem Wagen.
In der Praxis fragte ich: Wo ist mein Verwandter? Antwort: Der ist schon weg. Ich musste kurz im Wartezimmer Platz nehmen, dann hatte der Urologe etwas Zeit für mich. Er war sauer. Er sagte, dass er meinen Verwandten früher drangenommen habe. Er sagte ein Gespräch war nicht möglich. Der alte Mann hat immer nur gesagt: Bitte wenden Sie sich an meine Verwandte, fragen Sie meine Verwandte, die ist zuständig. Ja, Blinde haben das Recht auf eine Begleitperson, auch beim Arzt. Und ich habe Vollmacht.
Nun, er erklärte mir mein Verwandter habe einen sehr hohen PSA-Wert, deshalb wolle er ihm eine Hormontherapie, sowas wie eine Chemo machen. Ich fragte nach den Nebenwirkungen. Der Arzt erschien mir wie ein Vertreter der Pharmachemiebranche. Plötzlich dachte ich: Ich habe wenig Lust ihm einen Z3 Roadster zu finanzieren.
Ich wies auf Krankheiten, schlecht vertragene Medikamente hin. Ich fragte den Arzt, ob er meinen Verwandten untersucht habe, der wollte ja den suprapubischen Katheter loswerden. Nein, hat er nicht. Ich fragte nach der Entfernung des wilden Fleisches an der Öffnung des Bauches, wies darauf hin, dass die Desinfektion der Stelle jedesmal höllisch brennt. Fragte nach zig anderen Problemen.
Der Arzt hatte sich um nichts gekümmert. Mein Verwandter hat sämtliche Beschwerden über Monate und wurde unverrichteter Dinge wieder nach Hause geschickt.
Ich erbat mir Bedenkzeit, habe am Montag erneut einen Termin dort in der Praxis. Dachte: Mein Verwandter ist inzwischen 91 1/2 Jahre alt, er hat blind mit zig Wehwehchen wenig Lebensfreude, er freut sich nur auf meinen täglichen Besuch, ich soll alles richten für ihn. Dachte: Die Behandlung entspricht nicht der Patientenverfügung meines Verwandten.
Ich fuhr in die Blindenwohnstätte, mein Verwandter lag deprimiert auf dem Bett. Er wollte sich an den Arztbesuch nicht erinnern, ihn verdrängen, nicht darüber sprechen. An den Fussknöcheln aussen hatte er grossflächige Hämatome über und unter dem Fussgelenk.
Es muss ein Transportschaden sein und das muss höllisch weh getan haben.
Wer dieser Urologe ist? Nun: Dr. Alexander Drunkenmölle in Berlin-Lichterfelde, in der Königsberger Strasse.

Montag, 12. August 2013

Unzufrieden am Sonntag

Sonntags ist meist nichts los in der Blindenwohnstätte. Als ich komme, da liegt mein Verwandter im Bett und klagt.
Auf seinem Esstisch steht kalter Kaffee und ein Stück Kirschkuchen. Seine Klingel ist oben so um den Galgen gewickelt worden, dass mein Verwandter sie nicht erreichen kann. Im Katheterbeutel ist ungewöhnlich viel Flüssigkeit, die fast wie Wasser aussieht. Viel Dreckwäsche liegt im Bad rum. Ich frag den Leasingpfleger, ob er das war. Nein, das war er nicht. Wer hatte vorher Dienst? Die Deutschrussin. Ich geh eine Etage höher, dort ist eine Leasingaltenpflegerin, Fachkraft nennt man das auf Neudeutsch. Ich stelle gezielt Fragen, bitte sie die Probleme schriftlich festzuhalten. Sie kommt auch zu meinem Verwandten, stellt fest, dass er austrocknet. Ich frag nach, ob man eine Spülung gemacht habe, es ist nichts im Protokoll verzeichnet. Man leert den Beutel. Mein Verwandter filtert zu viel aus. Vielleicht hat man ihm versehentlich eine Entwässerungstablette gegeben?
Der Leasingpfleger kommt und erzählt davon, wie schlimm er es im Werner Bockelmann Haus in der Bundesallee findet. Werner Bockelmann ist ein verstorbener SPD Politiker und war der Onkel von Udo Jürgens.
Dann bittet er mich nonchalant meinen Verwandten bettfein zu machen, er hätte auf dieser Etage soooo viel Arbeit. Soweit sind wir mit dem Pflegenotstand nun schon, dass man seinen Verwandten auszieht und dann Schlafanzug anzieht und zu Bett bringt, dafür 3200 Euronen monatlich bezahlt und das Essen besteht aus dünnem Griessüppchen anstelle angesagtem Griessbrei mit Kirschen und wenn keiner Zeit hat Selters zu holen, dann gibt es halt Leitungsheimer...
Ich bleib bis 21 Uhr und reich meinem Verwandten ständig Getränke um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
Ich beschliesse mich im Alter selber zu pflegen und auf diese Fachkräfte und Helferlinge und das ganze Pflegesystem zu verzichten. Es bringt nichts.
Eine Bekannte klagte sehr über den ambulanten Pflegedienst, der sie nach Krankenhausaufenthalt aufsuchte. Sie hat diese Pfleger rausgeschmissen, eine Nachbarin und der Enkel halfen...

Sonntag, 11. August 2013

Nette Leasingkraft

Nun hatte mein Verwandter ein paar Tage eine sehr liebe und nette Leasingkraft. Mit der Dame lief alles gut. Sie war ruhig und bedächtig und freundlich. Mein Angehöriger fühlte sich wohl. Das fand ich erstaunlich.
Heute arbeitet wieder die Frau aus Serbien, da klappte heute nichts. Sie fühlte sich krank, wollte früher nach Hause gehen.
Mittags hatte die Küche wohl einen Flop produziert, es sollte Griessbrei mit Obst geben, es war aber wohl eine dünne Griessuppe. Jedenfalls hatte mein Verwandter wohl Hunger und klingelte öfters, wollte etwas zu essen. Da hat sie die Klingel wieder am Galgen am Bett versteckt, wo er sie nicht finden konnte. Das ist verboten.
Abends hab ich ihm satt zu essen gegeben, da hat er sich mächtig gefreut.

Freitag, 9. August 2013

Wer wird Millionär?

Das Programm in der Blindenwohnstätte ist gut, es ist häufig was los, am Samstag war Kaffee trinken mit dem Bürgermeister Norbert Kopp und nun ist ein Anschlag für einen Quiznachmittag im Fahrstuhl. Da steht in grossen Lettern:
Wer wird Millionär? Jemand, offensichtlich eine jüngere Frauenhandschrift, leicht verschnörkelt, hat mit Kugelschreiber dahinter geschrieben: Das Kniesehaus (die Blindenwohnstätte). Ich musste schmunzeln.

Sonntag, 4. August 2013

Gepeinigt

Als ich heute in die Blindenwohnstätte kam, da blökte jemand wie ein gepeinigtes Tier. Ich ging zum Fahrstuhl, drückte den Knopf und im gleichen Moment ging das Geschrei wieder los. Es kam aus dem Speisesaal, ich ging hin und sah eine Blinde im Rollstuhl ganz allein, verlassen, an einem Tisch sitzen, sie brüllte sie warte bestimmt schon eine halbe Stunde auf Abendbrot, es sei ihr so heiss und sie wolle nicht mehr. Von der Küche war niemand da, von den Etagenpflegern auch niemand. Ich finde es unverantwortlich blinde Menschen so allein zu lassen.
Als ich oben angekommen das der serbischen Pflegerin erschüttert erzählte, da meinte sie das gar nicht, es gäbe halt nicht so viel Personal und wenn sie mittags 10 Leute im Rollstuhl zum Essen bringt, dann ist sie weder unten, noch auf der Etage und für keinen zu erreichen. Das sei doch ganz normal. Ausserdem seien die doch alle dement. An Demenz ist man selber Schuld, meinte sie, weil man nichts tut. Ihre Grossmutter sei 103 Jahre alt geworden, hätte immer gearbeitet und war nicht dement. Die sind doch alle dement sagen die Pfleger öfter und dann erschauert es mich. Er klingt als ob ein KZ Wärter sagt: Das sind doch alles Juden. Demente sind Menschen und sollten auch wie Menschen behandelt werden.
Mein Verwandter sass im Rollstuhl, ihm war übel, er wollte ins Bett. Aber ihr war das egal. Er sollte gefälligst das Abendbrot essen, welches vor ihm stand, sie hatte es zubereitet und ich bin sicher, er hat es sich nicht ausgesucht. Er hat das Abendbrot nicht gegessen. Zu Bett gehen durfte er erst viel später. Sie ist eine Sadistin.
Ich war mir auch unsicher, von seinem Verhalten her vermute ich, dass er Medikamente bekommen hat, die ihm höchstwahrscheinlich nicht verordnet wurden.
Ich mach mich jetzt auf den Weg, such nach einem anderen Etablissement für meinen Verwandten. Vielleicht gibt es ein freundlicheres Plätzchen.

Samstag, 3. August 2013

Ohne Unterhose

Schon als ich den Fahrstuhl in der Blindenwohnstätte betrat, da dachte ich, was ist denn heute hier los? Ich sah nur Leasingpfleger, die meisten hatte ich nie gesehen. Auf der Etage sah ich eine Leasingkraft, dann, oh Wunder, die bekannte Serbin.
Ich ging zu meinem Verwandten, schaute mir den Cystofixkatheter an, entdeckte, mein Verwandter hatte zwar eine lange Hose an, aber keine Unterhose. Die Serbin meinte, dass heute nur Leiharbeiter im Haus seien. Vielleicht sei keine Unterhose im Schrank? Doch, da waren einige. Ich zog meinem Verwandten die lange Hose aus, dafür flotte Shorts an, denn es war heiss.
Die Altenpflegerin kam, Augentropfen geben. Es war die Dame, die gestern den Verband auf dem Katheter vergass. Sie war wütend, behauptete, der Bauchkatheter sollte lüften, deswegen habe sie keinen Verband gemacht. Ich dachte: Quatsch, Das ist eine Lüge zum Selbstschutz, der Schlauch liegt direkt in einer Bauchfalte, da kann nichts lüften, aber um so schneller bei heissen Temperaturen anfangen zu eitern. Wundversorgung muss sein. Besonders nach dem Baden. Die Frau schlust, sie vergisst sehr viel. Schade, dass der bis dahin zuständige Altenpfleger vor Monaten kündigte. Er war besser.
Die Serbin sagte, sie stört das Arbeiten mit Leasingkräften nicht, die innerhalb von Monaten total veränderten Arbeitsbedingungen. Ich sagte, mich stört das sehr, mich schüttelt es, es geht um alte Menschen, die gut versorgt sein wollen, um Blinde, die feste Bezugspersonen brauchen. Die Zustände stören mich so sehr, dass mir vor dem Alter graust.
Eine blinde Frau kam über den Flur, bat um ein Bettlaken, man hätte ihr beim Wäschewechsel kein neues gegeben.
Solange man sich noch äussern und auch erinnern kann, da ist es nicht gut, aber wenn man das nicht mehr kann, dann hat man es sehr schlecht. Fällt man aus dem Schema, dann wird man abfällig für dement erklärt, das machen die Pfleger ganz öffentlich. Und das ist den Alten zu Recht peinlich. Vielleicht ist aber ein Pfleger, der die Unterhose vergisst anzuziehen, selber dement. Da hapert es wohl mit dem Kurzzeitgedächtnis und mit der Orientierung.

Freitag, 2. August 2013

Arztwechsel nervt

Heute in der Blindenwohnstätte debattierte ich lange mit der Pflegedienstleitung über die Ärzte, die beim Urologen vorgesehenen Untersuchungen usw. Dann bei meinem Verwandten, da stellte ich fest: Er war geduscht, nicht rasiert und man hatte ihm keinen Verband auf den Katheter im Bauch gemacht. Es waren nur Leasingkräfte im Haus, die sich nicht auskannten. Der Leasingaltenpfleger suchte lange nach Verbandsmaterial, er kannte sich überhaupt nicht aus, es war sein erster Arbeitstag dort. Jedenfalls hat mein Verwandter eine 1 Cent grosse rote Stelle am Loch in der Bauchdecke, das schmerzt jetzt sehr beim Desinfizieren, früher tat es gar nicht weh. Und das Sekret sah ganz anders aus.
Jedenfalls hatte er gegen 18 Uhr wieder einen Verband auf der Wunde.
Es klappt zur Zeit immer schlechter mit der Pflege. 2 fremde Pfleger, die sich nicht auskennen im Wohnbereich sind Mist, nett alleine reicht nicht aus.

Donnerstag, 1. August 2013

So viel zu erledigen

Der Alltag meines Verwandten lief heute besser. Er war heute etwas leichter bekleidet, es war warm, nicht ganz so heiss wie an den vorherigen Tagen, es gab kalten Tee zum Abendbrot und der Pudding war nur warm und nicht heiss. Die nette Leasingkraft hatte sich etwas eingearbeitet, aber morgen ist sie dann nicht mehr da... Sie hätte gern eine Festanstellung, aber die Pflegeheime wollen die hohe Ablösesumme nicht bezahlen, sagt sie. Die Leasingfirmen fordern eine Kopfprämie bei Abwerbung.
Die Altenpfleger kümmern sich wenig, der Mann gestern sagte: 30 Alte und jeder hat ne Macke und jeder eine andere. Ich wollt schon sagen: Das ist ansteckend, das haben Sie auch schon. Ich hab mir das aber verkniffen. Jedenfalls kümmert sich niemand von denen um das Gebiss, welches nach einem Jahr nachgebessert gehört. So bin ich denn zur Pflegedienstleitung, hab einen Zahnarztbesuch verlangt. Ich sprach auch über die Probleme, die die Internistin aufwirft. Sie riet zum Arztwechsel. So hab ich denn heute Abend ein Fax an die Ärztin geschickt, wir wünschen keine weitere Behandlung durch sie und sie möge die Befunde an die Blindenwohnstätte oder an mich schicken.
Nun muss ich einen neuen Arzt suchen, hoffentlich hat mein Verwandter diesmal dann mehr Glück.
Fast täglich hab ich so viel Arbeit. Ich glaub, würde ich selber pflegen, dann wäre es leichter.