Mittwoch, 31. Oktober 2012

Die Amtsanwaltschaft schreibt

Im Juli fiel mein blinder Verwandter in der Charité - Klinikum, B.F. während eines Transports von der Trage und verletzte sich.
http://familieimstift.blogspot.de/2012/07/jaccuse-die-charite-pfui-teufel.html
Ich ging zur Polizei und erstattete Anzeige wg. fahrlässiger Körperverletzung.
Jetzt schreibt die Amtsanwaltschaft Berlin: Das Verfahren ist eingestellt, weil der erforderliche Strafantrag nicht vorliegt. Ein besonderes öffentliches Interesse an der Strafverfolgung besteht nicht.
Etwaige zivilrechtliche Ansprüche werden durch diesen Bescheid nicht berührt.
Ich denk mir mein Teil und in die Charité möchte ich nie nicht, nicht in diesem Leben.

Schwerstpflegefall Altenpflege! Ein Pflegeheimknigge

Dienstag, 30. Oktober 2012

Pflege aus Osteuropa

Checkliste im Netz, ob Agenturen, die Pflegekräfte für zu Hause vermitteln, seriös sind.

http://www.br.de/themen/ratgeber/inhalt/familie/pflege/altenpflege-osteuropa-100.html

Dies könnte für alte Menschen in meiner Nachbarschaft interessant sein, die zur Zeit noch mit Haushaltshilfe im Minijob klar kommen.

Der Altenknast in Zehlendorf

Ich hab Bekannte, die leben in einer stillen Seitenstrasse in Zehlendorf. Gelegentlich besuche ich sie, so auch heute. Gleich nebenan ist eine Seniorenresidenz. Meine Bekannten klagten vor Jahren: Es sei sehr laut, die alten Leutchen stritten sich sehr viel im Garten, sie bedrohten sich auch mit dem Krückstock gegenseitig und manchmal prügelten sie sich. Es sei nie langweilig mit denen als Nachbarn.
Nun, es gibt auch Heime, da lächeln alle wie Mona Lisa, sie bekommen Psychopillen. Und es gibt Heime, da sitzen alle Alten im Rollstuhl, apathisch und starren Löcher in die Luft, keiner redet mit keinem. Sie bekommen wohl auch Pillen.
Vielleicht ist da eine kleine Rauferei das kleinere Übel? Das Problem war aber, die Alten in dem Zehlendorfer Haus bekriegten sich ständig.
Was mir über die Jahre auffiel war, der Betreiber wechselte mehrfach.
Zuerst war es ein Haus vom Deutschen Roten Kreuz. Dann plötzlich gehörte es zu einer Kette Alpenland. Als ich heute vorbei kam, da ist der Betreiber Pflegewerk.
Was mir heute auffiel, das war der extrem hohe, mehr als mannshohe, und stabile, industriemässig feuerverzinkte Zaun. Der passte gar nicht in diese Wohngegend. Damit nicht genug, hinter dem Gebäude dann war nochmals eine grüne, fast mannshohe Absperrung. Der Betreiber des Haus Wiesengrund schreibt im Netz: Für Demente steht ein speziell gesicherter Innen- und Außenbereich zur Verfügung.
Na hallo, zu hohem Preis (das steht auch im Netz) nicht genug Personal um ein Auge auf die vergesslichen Bewohner zu haben? Was ist denn das für Pflege?
Also ich würde nie auf die Idee kommen meinen Verwandten Altenpflegern zu überlassen, die ihn wie einen Knacki hinter Gittern verwahren. Hochsicherheitstrakt für Alte?
Was ist das bloss, was sich erdreistet so etwas Pflege zu nennen?
Die draussen angeschlagenen Noten des PflegeTÜVs lauten übrigens 1.3, 1.0, 1,0,....
Auf diese Noten ist kein Verlass.
Eines muss man sowohl dem Augustinum als auch der Blindenwohnstätte zu gute halten: Es sind offene Häuser.

Montag, 29. Oktober 2012

Rumänienhilfe: Hilfe - Konkret - Direkt

Am 1. November um 18:00 hält Herr Jirka Handau im Augustinum Kleinmachnow einen Vortrag über die Rumänienhilfe der Evangelischen Auferstehungsgemeinde Kleinmachnow. In diesem Herbst machten sie wieder mal eine Fahrt nach Rumänien. Ich sah im Lokalfernsehen: Diesmal brachten sie eine ausgediente Feuerwehr aus Ludwigsfelde nach Rumänien. Sicher war das alte Fahrzeug vollgestopft mit den von den Bewohnern des Augustinums ergatterten Sachen, die sie im Keller des Augustinums lagern. Ob die Rumänen dann das Fahrzeug als Feuerwehr benutzen oder vielleicht für ihre Zwecke umfunktionieren?
Egal, der Herr Handau ist ein sehr netter und wirklich kompetenter Haustechniker im Augustinum Kleinmachnow.
Mit dem im Keller liegenden Sammelgut für Rumänien hatte ich wirklich Pech, das hat mich was gekostet und Nerven dazu und das war im Juli diesen Jahres so:
http://familieimstift.blogspot.de/2012/07/der-umzug-aus-dem-augustinum.html
Und das, obwohl ich bestimmt nichts für Rumänien ausgeben wollte.
Ich hab hier in der Nachbarschaft eine nette rumäniendeutsche Familie, ich kenne ihre traurige Geschichte.
Rumäniendeutsche gibt es laut Wikipedia in Rumänien kaum mehr, nur noch 36.000 wohl:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rum%C3%A4niendeutsche
Dies schwarz gekleidete rumänische Gesindel, Bettler, Scheibenputzer, Hütchenspieler... mitten unter uns in Berlin ermuntert nicht dazu den Rumänen auch nur einen Teuro zu spenden. Unsere Regierung sorgte schon für Strassenbau in Rumänien via EU, das sollte reichen.

Über die Chemotherapien

Chemotherapien wiegen unheilbar Kranke in falscher Sicherheit schreibt die Zeitung Der Westen:
http://www.derwesten.de/gesundheit/chemotherapien-wiegen-unheilbar-kranke-in-falscher-sicherheit-id7231281.html

Auf dieses Thema wurde ich vor Jahren gestossen, als eine Bekannte Lungenkrebs bekam. Nein, sie wurde nicht operiert oder bestrahlt, das war früher mal, als man noch alles versuchte um Patienten zu retten. Sie bekam nur Chemotherapie und verstarb recht schnell.
Dann bekam eine Freundschaft Bauchspeicheldrüsenkrebs, wurde operiert, hatte bald darauf Metastasen, bekam ambulant Chemotherapie und verstarb.
Ich lernte: Man tut nicht mehr viel für die Kranken. Chemotherapie hilft nicht, heilt nicht, soll den Kranken beruhigen. Ich fragte mal einen Tierarzt nach dem Nutzen eines Medikaments. Der sagte: Ach, wissen Sie, das Medikament beruhigt den Halter des Tieres.
Ich las dann: Die Krankenhäuser gliedern die Alten in geriatrische Krankenhäuser aus. Die seien billiger für die Kassen.
Also: Hilfe ist out, lindern ist in.
Wir sollen früher sterben. So stellen Kassen und Medizinmänner sich das vor.
Das hatten wir aber schon zu Grossvaters Jugendzeiten in Deutschland!

Beschäftigung oder Arbeit?

Es gab und gibt viele dienstbare Geister in Seniorenresidenzen, die kein oder wenig Geld erhalten. Ich zum Beispiel helfe meinen Verwandten seit sieben Jahren häufig, seit 3 Jahren täglich, erst im Augustinum, jetzt in der Blindenwohnstätte. Ohne mich läuft es schlecht oder gar nicht. Ich habe mich an den für mich nicht guten Zustand gewöhnt.
Es gibt ehrenamtliche, grüne Damen, Besuchsdienste diverser sozialer Einrichtungen.
Es gibt 1 Euro 50 Jobber, sie sind Hartz4 Empfänger.
Es gab Zivildienstleistende, sie wurden abgeschafft.
Es gibt junge Menschen im freiwilligen sozialen Jahr, die keine Lehrstelle oder keinen Studienplatz fanden. Das freiwillige soziale Jahr finde ich nicht gut. Es ist so ein Mix zwischen BDM und Arbeitsdienst. Lehrstellen schaffen wäre besser.
Alles in allem ist das eine Ausbeutung gutwilliger Menschen.
Nun wollen sie ja auch noch Rentner zu diesen mildtätigen Diensten heranziehen.
Also: Ich steh dafür nicht zur Verfügung, damit das gleich klar ist.
Ich hab drei Familienangehörige in meinem Leben gepflegt.
Jetzt komme ich selber ins Rentenalter. Ich bin gern zu gutnachbarschaftlicher Hilfe in meinem Kiez unter Anwohnern bereit. Diese Ausbeutung der Betreiber von Seniorenresidenzen zu Lasten der Senioren, die dort keineswegs residieren, und den Arbeitnehmern unterstütze ich nicht.
Ich habe gelernt: Wir sollten andere Wege beschreiten, unsere Alten bei uns im Viertel integrieren. Bei uns kommt kaum ein Pflegedienst, kaum ein alter Mensch kommt ins Heim.
Ich werde dazu beitragen, das dies so bleibt.

Die Zeitumstellung

Ich komme nachmittags in die Blindenwohnstätte. Draussen steht ein Notarztwagen, nichts Ungewöhnliches. Ich treffe meinen Verwandten, setze ihn vom Rollstuhl in seinen Sessel, ich koche uns Kaffee, wir hören Radio. Der Lehrling kommt mit dem Abendbrot, der Leiharbeiter geht mit Medikamenten über den Flur... Der Lehrling sagt es ist anstrengend heute, dreimal war der Notarzt im Haus heute und zweimal ein Krankentransport ins Krankenhaus, die Pflegerin von der Frühschicht sei immer noch am Überstunden machen, sie kommt und sagt mir guten Tag, ich mag sie. Ich helfe meinem Verwandten, reiche ihm das Essen und ein Getränk. Erst ist Ruhe auf dem Flur, aber dann schreit diese irrsinnige Bewohnerin wieder längere Zeit nach dem Pfleger.
Mein Verwandter verlangt diverse Male, dass man seine sprechende Blindenuhr auf Winterzeit umstellen möge. Dafür, dass das Personal am Sonntag gestresst und überlastet ist, hat er kein Verständnis. Er zahle gut Geld für seine Unterbringung in einer Blindenwohnstätte. Ich suche die Gebrauchsanweisung und stelle die Uhr selber um. Ich setz ihn um vom Sessel, leg ihn ins Bett.
Dann les ich ihm ein Kapitel aus dem Buch von dem Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg und verschwand vor, das interessiert meinen Verwandten sehr, er freut sich immer sehr auf das Vorlesen.
Ich bin nicht nur Besuch, ich bin eine kostenlose Arbeitskraft.

In die Slowakei mit den Alten?

Laut Welt geht es jetzt ab in die Slowakei mit unseren Senioren:
http://www.welt.de/wirtschaft/article110328510/Wenn-deutsche-Omas-in-die-Slowakei-fliehen-muessen.html
Pflegenotstand hin, Pflegenotstand her, was hätt ich denn da verloren?
Da kann ich nicht mal die Sprache, könnte mich als Durchschnittsdeutsche nicht verständigen.

Sonntag, 28. Oktober 2012

400 000 Rentner

Die Bildzeitung greift das Thema auf:
http://www.bild.de/geld/wirtschaft/altenheim/mehr-rentner-koennen-sich-altenpflege-nicht-leisten-26914960.bild.html

Aber Vorsicht bei günstigeren Altenheimen im Ausland. Der Tod könnte einen teuer zu
stehen kommen. Für die Rückführung braucht man nicht nur einen internationalen Leichenpass und diverse andere Formalitäten, da braucht man dann noch einen Zinksarg trotz EU!
So zu lesen bei den Zeitungsberichten über die von polnischen Autoklau-Gangstern geklauten 12 berliner Leichen, die dann Spaziergänger zwischen Posen und Lodz mitten im Wald fanden. Da sollen jetzt die Angehörigen für den kostenträchtigen Rücktransport aufkommen.
http://www.ad-hoc-news.de/angehoerige-muessen-ueberfuehrung-der-zwoelf-leichen-aus--/de/News/24543144
Also Vorsicht vor dem Tod im Ausland. Es gab wohl mal einen Mann, der mit dem PKW und seiner toten Ehefrau auf dem Rücksitz sitzend von Spanien durch Frankreich bis Deutschland durchfuhr...
Für mich ist der Gedankengang Altenheim im Ausland abwegig und pervers, das sind Auswüchse einer kranken Gesellschaft. Ich bin heimatverbunden.
Was kommt wohl danach? Unsere toten Alten im Meer verklappen?
Erst sollten die armen Deutschen ihre Toten nach Tschechien ins Krematorium schicken und nun ihre Alten nach Osteuropa oder Spanien ins Heim geben?

Es wird uns nichts anderes übrigbleiben, als die perverse Altenpolitik, die Pflegekassen, die Seniorenresidenzen, diese fehlgeleiteten Altenpfleger, links liegen zu lassen und unser Leben im Alter endlich selbst zu bestimmen.

Deutschlands Alte, ab nach Spanien?

Und sie schämen sich kein bisschen. Die Berliner Morgenpost schreibt:

http://www.morgenpost.de/politik/inland/article110321743/Deutschland-zu-teuer-Pflege-in-Spanien-im-Gespraech.html

Na, dann wohl gleich eine Koje auf der Aida für unsere Alten. Da ist alles inklusive, auch der Schiffsarzt, und die Bestattung per Sack ins Meer kostet auch nichts. So denken sie wohl?
Demnächst dann ab in die Ukraine mit unseren Alten, denn die Schwestern von dort, die Alte hier pflegen, sie haben ja Familie, Kinder zu Hause, die sie kaum sehen, die Ärmsten.

Wenn ich zurück denke: Die vermaledeite Pflegeversicherung wurde geschaffen, weil die Alten im Heim die Sozialämter der Kommunen überforderten. Und, es gab damals viele arbeitslose Frauen, die wollte man zu Altenpflegern umschulen, sie aus den Statistiken haben.
Was hat sich nun gebessert? Nichts, die Alten brauchen trotz Pflichtbeiträgen zur Pflegeversicherung wieder Sozialhilfe, aber die Investoren der Heime kassieren ihre Gewinne.
Und von diesen Pflegern möchte ich bei ihren Anweisungen, wie sie zu arbeiten haben und dem Zeitdruck, dem sie unterliegen, nicht gepflegt werden!

Altenpflege: Niedrige Gehälter trotz Fachkräftemangel

Altenpflege: Niedrige Gehälter trotz Fachkräftemangel
http://arbeitgeber.monster.de/hr/personal-tipps/markte-analysen/branchen-trends/branchentrend-altenpflege-80699.aspx

Es gibt zig Begründungen für die Lohndrückerei, eine viel genannte ist: Die Pflegekassen zahlen den Heimen zu wenig. Da wird hart verhandelt.

Aber fragt jemand uns Alte, ob wir so gepflegt werden möchten? So, wie sie pflegen, so wie sie ausbilden? Möchten wir von diesen Fachkräften gepflegt werden? Ich möchte nicht so gepflegt werden, wie im Augustinum gepflegt wird.
Hier ein Video von jungen Altenpflegern nach der Ausbildung, da fragt sich wer hat sie dies gelehrt?



Da bilden sich jetzt neue Wohnformen wie Mehrgenerationenhäuser.
Und man muss sich nicht von ambulanten oder stationären Pflegediensten pflegen lassen.

Alte Menschen haben andere Vorstellungen von Pflege und Alter als sich das die Pflegekassenprofis vorstellen.
Ich glaube, wir haben auch noch andere Vorstellungen und Werte als nur Marktwirtschaft und Gewinnmaximierung, wie beispielsweise Sozial... Solidarität... Fürsorge... Barmherzigkeit...
Vielleicht schaffen wir Alten uns unser neues Leben im Alter lieber für uns allein, als uns den Pflegemist von oben aufzwingen zu lassen.
Im Augustinum wär ich total verkehrt.

In meiner Nachbarschaft debattieren wir mal wieder über diese Misere, die die da oben für uns befürworten.
Ein Nachbar meinte scherzhaft: Adenauers Enkel stellt sich wohl zur Wahl bei den Freien Wählern, man müsse ja nicht CDU wählen als alter Mensch, man könne ja mal wieder Adenauer wählen...

Samstag, 27. Oktober 2012

Ständige Ruhestörung

Als ich am späten Nachmittag meinen Verwandten besuche, da hat er gerade ein Würstchen zum Abendbrot bekommen, ich helfe ihm dann noch etwas mit einem Joghurt und einem Getränk. Das ständige Geschrei, welches aus einem Apartment auf dem gleichen Flur kommt, es nervt. Die Dame schreit seit Monaten täglich stundenlang. Vorige Woche war mal Ruhe. Nun schreit sie wieder. Man könnte meinen, es ist keine Blindenwohnstätte, sondern ein Irrenhaus. Solch ständig schreienden Menschen gibt es auch im Augustinum. Sie nehmen keine Rücksicht auf ihre Nachbarn.
Der Pfleger heute war auch total genervt von ihr. Er, obwohl nicht mehr jung und mit schütterem Haar, ist Lehrling in der Blindenwohnstätte. Er erzählte mir, dass er heute mit einem Leiharbeiter alleine sei und nur deswegen pflichtbewusst zur Arbeit kam, sich wohl besser krank gemeldet hätte, sich nicht gut fühle und die brüllende Bewohnerin nerve total, sie sei im Krankenhaus gewesen und nun sei das Geschrei extrem. Sie wolle ins Bett schreit sie, dabei liege sie im Bett. Den Leiharbeitspfleger sah ich den ganzen Abend nicht auf der Etage.
Später schrie die Person, ihre Tür war die ganze Zeit geschlossen, ewig "du alte Kuh", obwohl sie alleine war.
Vor Wochen meinte ein Pfleger: Diese Frau ist dement. Na, ob das stimmt? Früher gab es den alten Begriff "Dementia praecox" und der bedeutete Schizophrenie. Das scheint mir passender.
Bei mir zu Hause ist es ruhiger. Warum soll man in ein Heim oder Stift ziehen und sich mit sowas plagen? Man kann es leichter und beschaulicher in der Seniorenresidenz Zuhause haben.

Altenheim-Report

Ich las einen Altenheim-Report, der schon etwas älter ist, in der Welt.
http://www.welt.de/wirtschaft/article13638899/Korruption-und-Betrug-der-grosse-Altenheim-Report.html
Ich fand auch bei Fischer-Bau GmbH unter Presseberichte im Netz, was sich die Branche an Chancen am Markt für neue Seniorenresidenzen ausrechnet. Man rechnet mit grossen Bedarf an Heimplätzen.
Gleichzeitig fand ich Berichte über etliche Heime, bei denen von Amts wegen ein Aufnahmestopp verhängt wird, da es dort Missstände gibt, die oftmals auf zu wenig Personal im Heim zurückzuführen seinen.
Und wenn nun ein akuter Mangel an Fachkräften ansteht, dann müsste es bedeuten, dass viele Heimplätze leer bleiben müssen, sich also die Seniorenresidenzen nicht mehr rechnen. Entsteht so eine Blase am Seniorenresidenzenmarkt, die puff macht?
Diese Zustände möchte ich dann bitte nicht in einem Heim am eigenen Leib erfahren müssen. Heutzutage sagen viele: Mit Tantchen im Heim klappt es nur, weil wir täglich zu Besuch kommen. Ich bleib zu meinem eigenen Wohle weg.

Freitag, 26. Oktober 2012

Geschlossene Fonds - Profit mit Pflege

http://www.finanzen100.de/finanznachrichten/wirtschaft/profit-mit-pflege-_H1382089222_6918/

"Investmentchance Altenheim"
"Ein Fonds lockt mit 4,6 Prozent Renditechance."
Na, wer sagt es denn. 0,6 % mehr als die Verzinsung des Wohndarlehns des Augustinums, da gibt es das gesetzliche Minimum für Wohndarlehn von 4 %.
Und wie geht es den Insassen der Heime? Und die Pflegeversicherung, die mich schröpft, die zahlt?
Alles klar, ich bleib in meiner Seniorenresidenz Zuhause.

Ein Buch über Altenheime

Der NDR über Altenheime:
Erschreckende Missstände in Altenheimen
http://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/endstationaltenheim103.html

Wir brauchen völlig neue Pflegemodelle

Eine Meinung von der AWO:
http://www.tlz.de/web/zgt/leben/detail/-/specific/Awo-Chef-Albrecht-Wir-brauchen-voellig-neue-Pflegemodelle-1644052637
Es läuft schief in und mit der Pflege. Sie ist falsch konstruiert.
Da nützt auch Nachbessern von den Politikern nichts.

Die Zähne

Es war ein erbaulicher Abend heute in der Blindenwohnstätte. Eigentlich war diese Woche ganz ok. Mein Verwandter war täglich zu Veranstaltungen und guter Dinge.
Heute war er auch beim Zahnarzt, gleich um die Ecke, ganz unproblematisch.
Aber das hat nun wieder eine lange Vorgeschichte...
Im Frühjahr, im Augustinum Kleinmachnow, da war das Unterfüttern des Gebisses meines Verwandten schlecht, es wurde mehrfach auf mein Verlangen hin nachgebessert bis es wieder sass.
Nun brauchte mein Verwandter monatelang Haftcreme. Das klappte nicht mit dem Personal in der Blindenwohnstätte.
Es muss mehr als einen Monat her sein, da besprach ich mit einer Pflegerin das Problem, wir entschieden: Mein Verwandter muss zum Zahnarzt. Das war nun heute und es hatte sich wohl nur eine Halteklammer etwas gelöst und wurde zurechtgebogen.
In der Pflege, egal wo, ist sowas ein Problem. Man muss als Verwandter intervenieren, sonst klappt es nicht. Wohl dem, der Verwandte hat.
Aber, wenn ich ständig für Ordnung sorgen muss, warum soll mein Verwandter dann in einer Pflegesituation leben? Das kann ich allein besser und schneller erledigen.

Berliner Arzt warnt vor Grippe-Impfung

Berliner Arzt warnt vor Grippe-Impfung wegen Krebsgefahr. Wieder ist es ein Produkt von Novartis.
http://www.berliner-kurier.de/fotostrecken-gesundheit/krebsgefahr-berlin-arzt-warnt-vor-grippe-impfung,9614854,20295278.html
Soll das Augustinum ruhig Reklame für die Impfung machen, ich bleibe ungeimpft. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Berliner Zustände...

Bezeichnenderweise wurde die Charité Berlin 1710 als Pesthaus gegründet.
Das Augustinum findet die Charité toll, lässt sich von der Charité als Qualitätsmerkmal überprüfen. So? Naja.
Viele Berliner finden die Charité schlecht, sagen, sie möchten dort nie nicht niemals hin.
Die neusten Nachrichten:
http://www.n-tv.de/panorama/Darmkeime-auch-am-Herzzentrum-article7576746.html

http://www.stern.de/panorama/berliner-charite-baby-infektionen-weiter-raetselhaft-1914880.html

Und wie mein blinder Verwandter im Juli in der Charité beim Transport von der Trage fiel und blutete und was dann geschah, das kann man hier im Blog unter Juli nachlesen.
http://familieimstift.blogspot.de/2012/07/jaccuse-die-charite-pfui-teufel.html

Am Imbiss gestern in Berlin verging mir fast der Appetit auf eine Wurst. Die dort stehenden erzählten von verdreckten Krankenhäusern, schlechter Behandlung, Zuständen an der Charité.
Dass man im alten Pesthaus lange nicht weiss, was mit Leichen ist, ist auch nicht neu.
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/des-raetsels-loesung-die-leiche-im-keller-ist-nicht-rosa-luxemburg-1909092.html
Aber Berlin hat 12 weitere Leichen, über die die Berliner sich aufregen:
http://www.berliner-zeitung.de/brandenburg/kurioser-diebstahl-alle-12-leichen-identifiziert,10809312,20708094.html
Und natürlich der Tote vom Alexanderplatz:
http://www.bz-berlin.de/tatorte/zwei-verdaechtige-sind-wieder-frei-article1570268.html
Das und die vielen Keime, sei es in der Charité, anderen Krankenhäusern oder im Kantinenessen, das beschäftigt die Berliner.
Wenn das Augustinum sich von der Charité überprüfen lässt, so ist das kein Aushängeschild!
Was solls. In der Blindenwohnstätte beschäftigten wir uns heute mit dem Buch von dem Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg und verschwand. Das ist auch eine Räuberpostille voller Mord und Totschlag und mein Verwandter geniesst es, wenn ich aus dem Buch vorlese.

Grippeimpfstoff gestoppt

Das Augustinum war für die Grippeimpfung, im Internet schrieb das Augustinum: Hohe Wirksamkeit und gute Verträglichkeit bietet die Grippeschutzimpfung.

Nun, ich folgte diesem Rat nicht und eh ich mich versah und Einspruch erheben konnte, da war war mein Verwandter auch schon ohne mein Wissen in der Blindenwohnstätte geimpft.

Nun stoppt Novartis die Auslieferung seines Grippeimpfstoffes, weiteres hier:

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12413570/62249/Verdaechtige-Grippe-Impfstoffe-von-Novartis-zurueckgerufen-Brandenburgs-Gesundheitsaemter.html

Ich möchte lieber Husten, Schnupfen, Heiserkeit, meinetwegen auch Fieber als diesen Chemiecocktail.

Pflegezusatzversicherung

Im Internet ist Werbung: Pflege nach Stoppuhr? Nicht mit mir! Jetzt Vorteile sichern - mit der ausgezeichneten Pflegezusatzversicherung der DKV.
Für mich ist das alles inzwischen Blödsinn.
Das System ist krank, die Pflegeversicherung taugt nicht. Und da zahl ich zwangsweise ein. Dann meint eine Versicherung, ich soll noch mehr einzahlen, um ein halbes Pfund mehr von dem Schrottprodukt Pflege in Deutschland zu erhalten?
Es war so: Meine Verwandte zahlte 12 Jahre lang in die PER Versicherung des Augustinums ein bis sie verhungerte und verdurstete, Pflegestufe 1. Diese PER Versicherung wurde nicht in Anspruch genommen.
Mein Verwandter zahlte 14 Jahre in die PER Versicherung des Augustinums ein, Pflegestufe 2. Dann sagte er: Den Juli, August überlebe ich in dem heissen, stickigen Apartment im Augustinum nicht, bitte suche mir eine andere Unterkunft.
Die gezahlten PER Versicherungsbeiträge hatten sich damit erledigt. Die Versicherung gilt nur für das Augustinum und sie zahlt erst nach einigen Jahren Aufenthalt im Augustinum.
Für uns war die PER ein Minusgeschäft.
Gezahlt hat die PER Versicherung nur die Kosten für diesen Demenztreffpunkt für 4 oder 5 Monate, das waren wohl 7 Euro 40 pro halbem Tag. Der Demenztreffpunkt war für meinen blinden alten Verwandten nicht schön, blind unter Dementen ist schrecklich. Er fühlte sich durch ständige Hilferufe gestört, und fand diese Verwahrung um die Sturzgefahr für ihn zu mindern unter seinem Niveau.
Nun sieht das Internetangebot dieser DKV oberflächlich ja besser aus als die PER Zusatzversicherung, die nur im Augustinum gilt. Aber: Da hat man das selbe System der Pflege, welches nicht gut funktioniert und halt nur ein halbes Pfund mehr davon. Die selben Pfleger, die selben Leiharbeiter, die selben Mängel. Igitt.
Anstelle die Pflegeversicherung abzuschaffen, die den Investoren/Betreibern Gewinne schafft, da soll man noch mehr bezahlen.
Vorsicht! Eine Leiharbeiterin erzählte mir, dass sie meist auf einer Station im Vivantes arbeitet, die für die Reichen ist, dort kostet allein das Zimmer 200 Euro am Tag. Also: Auch dort unpersönliche Abfertigung.
Richtig wäre doch das MDK und Pflegekassenprinzip abzuschaffen, wieder nur kostendeckend ohne Gewinnmaximierung, ohne private Investoren/Betreiber zu arbeiten und den staatlichen, kirchlichen und Wohlfahrtsbetreibern kräftig auf die Finger zu schauen und zu klopfen.
Richtig ist: Man darf sich auf dies System gar nicht erst einlassen.
Man muss selber pflegen, sich private Hilfen holen, Alte müssen sich zusammen tun und für sich selber sorgen.

Altenpflege (...mal nicht ganz so Ernst)

Die Gesundheitskasse

Die Kasse meines Verwandten schreibt: Sie genehmigen das beantragte Dekubituskissen für den Rollstuhl nicht.
Da hat irgendwer so einen "Mobilitätsplan" gemacht, an den hat das Personal im Heim sich zu halten. Basta! Dann knören sie meinen Angehörigen stundenlang in den Rollstuhl, notieren in ihrer Kladde: MR.
Einen schönen Fernsehsessel mit ausklappbarer Fussstütze hat er. Nein, sie knören ihn in den Rollstuhl. Und der drückt! Dann bekommt er zwei rote Stellen am Po. Und dann jammert er: Ich will ins Bett. Das Personal ist frustriert, jammert: Er kann alles, er will nicht.
Das Kissen wurde vor etlichen Wochen angefordert, jemand kam prüfen. Nichts geschah, Woche um Woche verstrich.
Ich hab dann ein grosses Lammwollekissen besorgt. Das hat er im Rollstuhl und ist seither zufrieden.
So und nun schreibt die Gesundheitskasse: Sie lehnen ab und das Heim soll ein Gelkissen aus ihrem Fundus bereitstellen.
Irgendwann ist das genug mit Pflege, Pflegekasse usw.
Zuhause kann man machen, was man möchte, wann man möchte, so wie man sich fühlt.
Als ich heute in die Blindenwohnstätte kam, da wollte mein Verwandter dringlich aufs Klo. Die eine Pflegerin liess sich beim Medikamente austeilen nicht stören, die andere verteilte das Abendessen und liess meinen Verwandten auch warten. So sind ihre Anweisungen.
Als die Pflegerin endlich Zeit hatte, da war mein Verwandter bitterböse. Als sie ihn endlich zum Klo führte, da hätte er sie am liebsten verprügelt.
Man meine nicht, dass der ambulante Pflegedienst im Augustinum prompt kommt, wenn man klingelt. Nein, das dauert auch, manchmal 20 Minuten, manchmal eine Stunde...
Und dann geben sie vorsorglich diese Vorlagen, die mein Verwandter nicht braucht.
Ich zahl für diesen Mist auch noch Krankenkassenbeiträge und Pflegekassenbeiträge.
Und renn andauernd hin, seit Jahren, weil es mit der Pflege nicht gut klappt und mach die Arbeit.

Dienstag, 23. Oktober 2012

Wie Beruhigungspillen

Als im Augustinum ein Wohnungsbrand vor 14 Jahren war, da gab es hinterher eine Brandschutzübung verordnet. Das sagt mein Verwandter. In den Jahren, wo ich fast täglich im Augustinum war, da war mal sowas im Gespräch... Als im Augustinum ein Wohnungseinbruch war, da gab es hinterher einen Vortrag der Kripo: Wie schützt sich ein alter Mensch vor Kriminellen?
Als nun auch in der Blindenwohnstätte eingebrochen wurde, da kommt wohl am 29. Oktober die Kripo zu einem Vortrag: Wie schützt sich ein alter Mensch vor Kriminellen?
Ich würde fast wetten, bald gibt es im Augustinum dann eine Brandschutzübung...
Das soll wie Beruhigungspillen funktionieren, die werden in Altenheimen auch zu Hauf ausgeteilt.
Aber wenn ich so nachdenke, bei mir in der Nachbarschaft wird nicht so häufig eingebrochen. Fast alle Anwohner halten Hunde, die kläffen. Die Feuerwehr kommt selten. Es gab mal zu Sylvester einen Dachstuhlbrand, aber sonst? Rettungswagen sieht man kaum, aber ständig vor Seniorenresidenzen. Ambulante Pflegedienste seh ich hier so gut wie nie.
Ab und an rufen wir den KOB, z. B. wenn jemand mangelhaft streut, der kommt dann zu Fuss und mit dem sind wir gut zu Fuss. Wir mögen unsere Polizei.
Ich leb wirklich sicherer hier als im Augustinum. Und Beruhigungspillen nehm ich auch nicht.

Autofahrt - Berlin Grunewald bis Stahnsdorf , Ruhlsdorfer Straße [x8]



Bis 2:37 min. ist es der Weg von Berlin zum Augustinum Kleinmachnow.
So weit weg ist das Augustinum.
Wer kommt da schon häufig zu Besuch?

Religion und Gesetz

Ich bin seit langem der Meinung, das Augustinum ist wie eine Sekte.
Ähnlich schlimm seh ich inzwischen diesen VdDD, dem das Augustinum angehört.
Der Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland (VdDD) verwehrt seinen Bediensteten das Streikrecht. Begründet dies Verhalten mit Bibelzitaten und findet dieses Vorgehen dem Streikrecht überlegen.
Sowas darf es in einem Rechtsstaat nicht geben. Die Einzigen, die in Deutschland nicht streiken dürfen, das sind die Beamten.
Mit religiösen Vorstellungen darf man das Recht nicht aushebeln.
Ansonsten dürften das ja auch diese Salafisten die sich hier den Gottesstaat nach islamischem Strickmuster basteln möchten. Sie halten ihre Scharia für überlegen.
Und da sieht der Verfassungsschutz nach. Das könnte er dann ruhig auch mal bei diesem VdDD tun, weil das Streikrecht ein Grundrecht ist.
Und da dieser VdDD ja gern noch mehr expandieren möchte, wenns geht mit der Caritas, frag ich mich, ob das Kartellamt sich das nicht auch mal ansehen sollte.
Marktbeherrschende Grossbetriebe sollte es auch bei Kirchen nicht geben.
Es gab mal in den USA den Slogan: Small is beautifull.
Ich finde, da ist was dran.
Und: Der alte Mensch geht in diesem System total unter. Und um den ging es ursprünglich ja wohl?

Montag, 22. Oktober 2012

Rauchabzug defekt

Nachdem im unlustigen Gerontenstadl Augustinum Kleinmachnow Bewohner nach dem Motto: man gönnt sich ja sonst nichts, bemüht waren ihre Hütte abzufackeln, schaute ich heute wieder mal auf den knallroten Schaltkasten in der Blindenwohnstätte. Meist schau ich ja eher auf das ewig verstimmte Klavier, welches weiss Gott nicht wohltempertiert ist. Auf dem Schaltkasten steht seit längerer Zeit: Rauchabzug defekt.
Dies wird im Schadenfall sicher keine Konsequenzen haben. Der sprechende Fahrstuhl ist sehr langsam, der andere Fahrstuhl immer abgeschlossen. Ich hab mich inzwischen daran gewöhnt ab und an vier oder auch fünf Stockwerke hoch und runter zu laufen.
Wo das Augustinum auf dem Land Platz für 4 verschiedene Feuerwehren aus 4 Orten mit 12 Fahrzeugen und 55 Mann hat, da ist in der engen berliner Nebenstrasse natürlich kein Platz für soviele schwere Fahrzeuge.
Im Augustinum ist es sicher kein Vergnügen nachts um 22 Uhr 30 im Nachthemd evakuiert zu werden, abends gibt es den Nachtportier und, als ich dort ein und aus ging, nur 2 Schwestern nachts für die vielen Bewohner, zumeist Pflegebedürftige.
In der Blindenwohnstätte befinden sich in der obersten Etage eine Wohnbereichsleitung, da ist sowieso meist niemand anzutreffen und die Apartments der dementen Bewohner. Das stört sie bestimmt nicht lange bei nicht vorhandenem Erinnerungsvermögen, wenn sie von der Feuerwehr per Korb oder Leiter evakuiert werden. Oder?
Jedenfalls werde ich mir darum nicht auch noch den Kopf zerbrechen. Brandschutz ist nicht meine Aufgabe und es reicht doch wirklich, wenn uns die Betreiber der Heime und Stifte vor dem Einzug ihre mediterranen Entrées zeigen.
Jedenfalls hat es im Augustinum vor 14 Jahren schon einmal einen richtigen Brand gegeben, der war nicht so schlimm. Die Stiftsleiterin Fr. Dr. Buch hat damals sehr schnell reagiert. Danach gab es dann eine Brandschutzübung, sagt mein Verwandter.
Ich sagte: Das war aber tagsüber, gell? Freu Dich, dass Du nioht mehr im Augustinum lebst, da wirst Du nachts im Pyjama im Rollstuhl rausgekarrt und bekommst eine Decke umgehängt.

Es brannte im Augustinum

Es brannte im Augustinum Kleinmachnow Samstag Abend, nachts um halb elf Uhr. Ursache war eine eingeschaltete Herdplatte in einer Wohnung. Feuerwehren aus Kleinmachnow, Teltow, Stahnsdorf und Saarmund löschten den Brand. Das Augustinum musste teilweise evakuiert werden. Die Wohnung ist jetzt unbewohnbar. Eine Angestellte wurde mit einer leichten Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus eingeliefert.
Das ist nicht das erste Mal, dass jemand die Herdplatte auszuschalten vergass, es wird kaum das letzte Mal sein. Aber in der Pantryküche (Küche hinter Schranktüren im Flur) ist ja ein automatischer Ausschalter. Wie man sieht, klappt es mit diesem System und alten Köpfen doch nicht so gut.
Das Augustinum wirbt ja mit Vielfalt. Bankräuber, Sonderkommandos der Polizei, Wohnungseinbruch, Brände, Norovirus. Alles erlebt man dort. So ist es dort dann doch nicht so langweilig wie oft im Stiftstheater. Gute Nerven braucht man schon. Erlebnisurlaub vom Feinsten sozusagen.
Also, zu Hause ist es gemütlicher und sicherer.

Demos

Ein Artikel zur Pflege in Deutschland:
"Nicht wir – die Kassen sind schuld"
http://www.welt.de/wirtschaft/article108887216/Nicht-wir-die-Kassen-sind-schuld.html
Und jetzt wird demonstriert.
http://news-chemnitz.de/_pflege_braucht_zeit_demo_gegen_pflegenotstand_in_chemnitz-934

Im Westen Deutschlands

Ein Altenpfleger erzählte mir, er fährt ab und an gen Stuttgart. Dort seien die Altenheime tiptop. Dort gäbe es auch keine Leiharbeiter. Dort zahlt man wohl 3 Euro mehr Lohn pro Stunde als in Berlin.
Eine Bekannte ist Altenpflegerin im Raum Düsseldorf. Sie erzählte mir sie erhält 2700 Euro netto monatlich.
Soviel verdient kein Altenpfleger in Berlin.
Ich dachte schon häufig: Es ist Mist, dass Westberlin nun im Osten liegt. Im Osten ist vieles schlechter.
Die Preise im Monat für einen Pflegeheimplatz in Berlin sind aber höher als in Westdeutschland, Hauptstadtpreise halt.
Was machen die Betreiber bloss mit ihren Gewinnen, es würde mich schon mal interessieren.
So las ich im Netz: Investoren der Residenzen erhalten manchmal 10 bis 13 Prozent Zinsen auf ihre Investition. Erstaunlich, weil wieviel Zinsen gibt es aufs Sparbuch? Warum zahlt die Pflegekasse für Gewinne der Investoren?
Früher mussten die Heime kostendeckend arbeiten. Dass die Altenheime Gewinne abwerfen müssen, dies haben wir wohl einer EU Regelung zu verdanken. Die EU hat uns viele Nachteile gebracht.
Und warum bauen sie prunkvolle Heime mit mediterranem Ambiente und die Pfleger verdienen schlecht und haben keine Zeit? Sie sitzen so gut wie nie auf dem Designersofa im Entrée und die Alten auch kaum.
Ich bleib dann in der Seniorenresidenz Zuhause und die Haushaltshilfe kann sich gern zu mir aufs Sofa setzen. Ich zahl ihr dann auch einen guten Stundenlohn.

Sonntag, 21. Oktober 2012

12 Leichen im Radio

In der Blindenwohnstätte heute hat mein Verwandter wenig Appetit auf sein Abendbrot, ich geb ihm dann einen mitgebrachten grossen Sahnekefir, den mag er. Draussen auf dem Flur treff ich auf eine alte Dame, sie sagt sie hat einen Jieper auf eine Zigarette. Man darf in seinem Apartment nicht rauchen. OK ich helf ihr, wir gehen eine rauchen. Ich dreh ihr zwei Zigaretten, sie nimmt dankbar an. Sie ist 90 Jahre alt, in dem Alter schaden Zigaretten nicht mehr, da kann man nichts mehr falsch machen. Die Dame ist intelligent, sie muss früher sehr schön gewesen sein, sie ist hübsch gekleidet. Sie wohnt erst einen Monat in der Blindenwohnstätte. Es gefällt ihr gar nicht dort. Sie möchte gern wieder wegziehen. Sie erklärt mir auch warum.
Sie ähnelt meinem 90jährigen Verwandten in Verhalten und Logik. Sie ist sehr vergesslich, aber total normal im Gespräch. Nein, sowas kann man nicht mehr alleine rauchen lassen. Aber diese Alten mit grauem Star, grünem Star, Makuladegeneration dann für dement zu erklären und ihnen besondere gerontopsychologische Betreuung zukommen zu lassen ist Mist. Es sind ganz normale alte Menschen.
Ich hab ihr zugehört, sie hat die Zeit und die Zigaretten genossen.
Zurück im Apartment hörte ich Nachrichten mit meinem Verwandten. Er liebt Nachrichtensendungen. Wowereit und der Flughafen BBI waren Thema. Ach, dachte ich, Wowereit und sein Partner können ruhig weiter in ihrem Lotterbettchen rauchen.
Das verstorbene Frühchen und die Keime in der Charité war ein Thema, nun man echt, zu Hause gibt es weniger Keime und weniger Diebstähle als im Altenheim, Stift oder Krankenhaus, das dachte ich. Und die Charité ist ein schlechtes Krankenhaus.
Dann kam es: Bei dem Klau von 3 Transportern mit 12 Leichen gibt es eine heisse Spur in Polen.
http://www.bild.de/news/inland/news-inland/diebstahl-leichenwagen-zwei-verdaechtige-festgenommen-26811042.bild.html
Vor Jahren verschwand der Audi 100 meiner Freundschaft samt Cocker Spaniel auf nimmer Wiedersehen nach Polen. Die Trauer um den Hund war riesig.
Und nun verschwinden sogar Leichen gen Osten.
Das muss für die Familien schrecklich sein. Keine Beerdigung, kein Abschied, kein Grab.
Wie im Krieg, wie an der Ostfront damals. Und die Familie zu Hause heulte sich die Augen aus dem Kopf.
http://www.bild.de/regional/berlin/diebstahl/auto-diebe-haben-meine-mutter-geklaut-26754366.bild.html
Nun hacken sie auf den Bestattern herum. Vielleicht zu Recht. Als ich klein war, da kam noch der gedrechselte Leichenwagen aus Holz für einen Sarg, es wurde ein Rappe vorgespannt, oder auch zwei. Pietät war kein Fremdwort.
http://www.kirche-mv.de/Kritik-an-Umgang-mit-Toten-nach-Leichendiebstahl-bei-Berlin.29830.0.html
Inzwischen suchen sie bis Litauen nach den Leichen.
Irgendwie ist es schade keine Grenzkontrolle mehr nach Osten zu haben.
Da wären die Autoklauer samt Leichen eher aufgefallen.
Auf dem Heimweg fuhr ich bei zwei kommerziellen Seniorenresidenzen vorbei, nur schauen.
Sehr schick von aussen, protzig. Aber: beide mit einem mannshohen ziselierten gusseisernen Zaun davor. Das schreckt mich ab, ich hab zu viel Schlimmes gehört: Wie kommt man da bloss wieder raus?

Diese Zeitarbeitsfirma

Die Zeitarbeiter loben ihre Firma. Sie bietet ihnen bessere Konditionen als die Betreiber der Heime und Krankenhäuser in denen sie arbeiten. Der Chef setze sich auch für ihre Weiterbildung ein, ein gutes Arbeitsklima. Eine kleine Firma sei das, besser als die grossen.
Diese Firma heisst wohl DIMA. Ich hab sie unter dima-gruppe im Netz gefunden.
Blöd ist nur, die Arbeit, die gemacht wird, sie taugt nichts.
Als Angehöriger muss man täglich nacharbeiten, damit es dem alten Menschen im Heim einigermassen geht. Morgen, übermorgen ist der Zeitarbeiter auf einer anderen Arbeitsstelle, sagt nicht mal tschüss. Wer der alte Mensch ist, den er da mit seinen ausgeübten Handgriffen und der geschäftsmässigen Freundlichkeit malträtiert hat, das interessierte ihn nicht. Das ist im Augustinum bei der grossen Fluktuation an Pflegern nicht anders.
Dort, wo die Pflegekassen laut Pflegestufe bezuschussen, dort wird Akkord nach Stückzahl gearbeitet. 20 alte Leute gewindelt, Thema für den Altenpflegehelfer abgehakt, Soll erfüllt. Das ist auch im Augustinum so, dass die Pflegekasse zahlt.
Dieser Stückakkord ist schon bei festangestelltem Personal schwer erträglich, aber bei Leasingarbeitern unerträglich für die Alten.
Ich halte es ausdrücklich fest: Residieren tut ein Senior nicht! Ganz im Gegenteil.
Also warum die Vergackeierei mit dem Wort Seniorenresidenz?
Bleibt nur der Weg: Raus aus der Seniorenresidenz, eigene Wohnung, und dann private, persönliche Pflegekraft. Egal ob über eine Agentur oder Haushaltshilfe mit Minijob.
Denn wenn die Pflegekasse, MDK und Heimaufsicht nachsehen, ob der alte Mensch keine wunde Stelle am Po oder Rücken hat, dann nützt das gar nichts.
Zuwendung hat der alte Mensch in keinem Fall.

Streikrecht ist Grundrecht

Das Augustinum ist Mitglied im VdDD. So auch das berliner Johannesstift, Agaplesion, Immanuel, Paul Gerhardt Diakonie, Waldkrankenhaus Spandau, die Johanniter, Hubertus, alle in Berlin.
Sie beschreiten einen "Dritten Weg" im VdDD.
Die Gewerkschaft verdi wird böse.
http://gesundheit-soziales.verdi.de/kirchen_diakonie_caritas/diakonie_tarifvertrag/vddd
Andere auch:
http://www.streikrecht-ist-grundrecht.de/taxonomy/term/146

Für den VdDD gilt das Grundgesetz nichts. Ich halt mich von diesen Betrieben dann mal fern. Ich geh dann nicht in ein VdDD Krankenhaus oder Heim, möchte auch nicht von den Johannitern gefahren werden. Weil: Deutsches Arbeitsrecht und soziale Gesetzgebung, dank Bismarck, sollte auch von kirchlichen, oder gerade von kirchlichen Betrieben nicht ausgehöhlt werden. Was ist deutsches Recht überhaupt noch wert?
Wir sollten als deutsches Volk bei der Wiedervereinigung ja auch über eine Verfassung abstimmen. So stand es im Grundgesetz. Auch darüber setzten sich unsere Politiker hinweg. Man darf nicht nachdenken...

Samstag, 20. Oktober 2012

Neue Leiharbeiter

So war die Woche in der Blindenwohnstätte oberflächlich betrachtet akzeptabel und besser als im Augustinum. Mein Verwandter war zum Singen, zum Sport und zum Kegeln. Das Essen war akzeptabel. Da ich ihm ein Kissen für den Rollstuhl mitbrachte - vom Heim wurde das Problem in etlichen Wochen nicht gelöst -, sitzt er jetzt bequemer, möchte sich weniger oft hinlegen.
Aber: Die spanische neue Krankenschwester hab ich nicht mehr gesehen.
Dafür kam schon wieder eine neue Zeitarbeiterin. Sehr freundlich, aber sie gab ihm seinen Stock nicht, sie zog im nur das Pyjamaoberteil an, dachte wohl, die Hose braucht er nicht. Und ich war sehr erstaunt. Er, der er keinen Käse mag, hat zum Abendbrot ein Käsebrot gegessen. Er meinte: Die Schwester hat mir das Käsebrot wärmstens empfohlen.
Mein Verwandter meint täglich: Ich wünsch mir eine feste Bezugsperson.
Altenpflege, egal ob im Augustinum oder im Heim ist Fliessbandarbeit mit täglich wechselnder Besetzung.
Die Leute könnten auch bei VW Schrauben in einen neuen Golf drehen.
Altenpflege ist als monotone, stupide Arbeit organisiert.
Und dafür soll man der Pflegeversicherung danken?
Ausserdem hörte ich zufällig wie die sehr behinderte und bescheidene Zimmernachbarin einen Pfleger fragte: Könnte ich vielleicht bitte wieder einmal duschen? Das letzte Duschen ist doch schon zwei Wochen her?
Fazit: Verdreckt im Altenheim lernt man täglich genau so viele unbekannte Menschen kennen wie ausserhalb. Diese kurzen Bekanntschaften sieht man dann nie wieder...

Die Staatlichen

Mich beschäftigt der Zeitungsartikel "Der Kollaps ist längst da", ein Interview mit Gerd Peter, langjährigem Chef der Münchenstift GmbH.
Die MÜNCHENSTIFT GmbH ist eine gemeinnützige Gesellschaft der Landeshauptstadt München. Sie ist einer der größten Dienstleister für Münchner Senioren.
Das fand ich jetzt im Netz heraus.
Es scheint mir ein Pendant zum Vivantes Berlin zu sein:
http://de.wikipedia.org/wiki/Vivantes
Die Vivantes Häuser beschäftigen Leiharbeiter en masse.
Im Gesetz über Leiharbeit steht aber: Leiharbeit soll eine vorübergehende Form der Beschäftigung sein.
Leiharbeiter, die sowohl im Vivantes, als auch in der Blindenwohnstätte arbeiten, sie warnten mich: Geben Sie ihren Angehörigen bloss nicht ins Vivantes, Haus Leonore (das ist nicht weit entfernt), das ist eine Verwahrung von alten Menschen, mehr nicht!
Was haben wir denn seit der Einführung der Pflegeversicherung durch diese Pflegeversicherung gewonnen?
Früher gab es staatliche Altenheime, die alte Menschen verwahrten, oftmals mit Unterstützung der Sozialämter und heute ist es genau so.
Früher gab es Häuser der Caritas, des Deutschen Roten Kreuzes... Im Osten gab es Feierabendheime.
Seit der Pflegeversicherung haben die Häuser "Ambiente" und schicke Internetauftritte, die vor Eigenlob stinken. Gepflegt wird genauso schlecht oder noch schlechter als früher.
Es sollten wohl die Nutzniesser, Betreiber und Investoren ihre Gewinne darlegen müssen und die Heimaufsichten sämtliche Berichte von Prüfungen veröffentlichen müssen.
Und die Schaffung von Monopolen sollte man unterbinden. Warum schaltet sich das Kartellamt da nicht ein?
Das Gesetz über Leiharbeit mit befristeter Beschäftigung gehört überarbeitet oder abgeschafft.
Mein Eindruck: Abschaffen der Pflegeindustrie wäre das Beste!
Ich will um Gottes Willen nicht ins Heim, nicht ins Stift.

Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland (VdDD)

Ich lese da eine Meinung vom VdDD zur Schaffung von Ogliopolen in der Pflegeindustrie und zum Thema Leiharbeit.
http://www.sonntagsblatt-bayern.de/news/aktuell/2012_01_14_01.htm
Ein Pfleger erzählte mir: Ich war bis vor 8 Jahren bei der Diakonie in einem Heim beschäftigt, es war ein geschlossenes Haus, dort wurde auch fixiert. Dann wurde die Diakonie vergrössert und personell gestrafft, da musste ich mir einen anderen Arbeitsplatz suchen. Ich bin für offene Häuser, habe viel Negatives bei der Diakonie erlebt.
Nun möchte der VdDD gern mit der Caritas zusammen arbeiten. Mein Verwandter war dies Jahr in einem katholischen Krankenhaus voller Leiharbeiter, dort klappte vieles nicht gut, z. B. hatten sie einen OP Termin glatt vergessen...
Sie wollen Ogliopole schaffen in der Pflege.
Der alte Mensch verliert.

Umfrage

Unter diesem Link kann man den Namen für ein neues Seniorenheim mitbestimmen.
http://www.sheng-fui.de/aktuell/umfrage-unsere-gesellschaft-ueberaltert-wir-wollen-deshalb-ein-wohnheim-fuer-senioren-errichten-wie-sollen-wir-die-einrichtung-nennen/
Es stehen zur Auswahl:

Seniorencentrum Senilitas
Dementia Homecare Services
Exitus – Ihre Endstation
Runzelsilo: Die Ruhe-Residenz
International Incontinental Inn
Seniorensammelstelle Greisenheim
Parkhotel Parkinson
Abwrack-Asyl

Der Kollaps ist da

Ein sehr interessanter Artikel:
http://www.tz-online.de/specials/zukunft-alter/pflegenotstand-der-kollaps-ist-laengst-da-71503.html

Dann sortier ich jetzt mal die Pflegeversicherung in diese staatlich verordneten unnützen Zwangsabgaben wie GEZ, Solidaritätszuschlag, Hundesteuer, Sektsteuer, etc. und Kokolores wie ESM, E10, Rettungsschirm ein.
Und den Abgeordneten im Reichstag sei gesagt: Wer sowas bastelt, den wähl ich nicht.
Vielleicht möchte von denen jemand einen Fallschirm von mir kaufen? Fast neu, nur einmal benutzt, nur einen kleinen Fleck?

Freitag, 19. Oktober 2012

Arbeitsdienst für Rentner

Na wer sagts denn? Aktive Senioren sollen in die Pflege mit eingebunden werden.

http://www.derwesten.de/staedte/gelsenkirchen/aktive-senioren-sollen-in-die-pflege-mit-eingebunden-werden-id7200524.html

Die Bildzeitung informiert auch:
http://www.bild.de/regional/muenchen/arbeitsplatz/pflege-krise-26666272.bild.html

Ich seh es kommen. Die Wörter Pflegeversicherung, Pflege, MDK, Pflegedienstleitung, PDL (Pflegedienstleiter) , stellvertretender PDL (Pflegedienstleiter) werden zu Unworten. Die Politiker, die uns dies eingebrockt haben, sie kommen ins Verliess.
Aktive Senioren haben immer ihre alten Angehörigen und Nachbarn mit versorgt.
Dazu braucht es keinerlei Pflegeversicherung.

Lautes Zetern

In der Blindenwohnstätte lebt die Verwandte eines berühmten deutschen Sängers, der vor 60 Jahren verstarb. Ich höre gern seine Platten, ich interessiere mich für Schellack.



Die Dame ist intelligent, sie ist im Heimbeirat. Sie zetert gern und oft und laut: Ist da wieder kein Pfleger?
Manchmal fragte sie mich, ob eine Etage höher auch kein Pfleger sei. Ich tat ihr den Gefallen, sah oben auch nach. Nein, auch dort war kein Pfleger.
Ich frage mich, ob in Heim- oder Stiftsbeiräten viel erreicht wird.
Mein Eindruck ist: Nein.



Die Dame meint auch: Vor 8 Jahren, als sie einzog, da war vieles noch besser in der Pflege.
Das wird stimmen. Denn das Haus war als Blindenheim in den 70er Jahren konzipiert, ich erinnere mich noch daran, als das Haus neu war.
Nun bewohnen mehr und mehr Bewohner mit Pflegestufe, die auch blind sind, das Haus.
Je mehr die Pflegeversicherung das Sagen hat, um so schlechter wird es.

Wenn das Altenheim zum Albtraum wird | PANORAMA | DAS ERSTE | NDR



Ohne Kommentar

Die Zukunft der Pflege?

Da sagte gestern eine dieser lieblosen, korrekt arbeitenden Pflegerinnen, die der MDK lässt, zu mir: Was meinen Sie wohl, wer uns mal pflegt?
Ich antwortete ihr:
Früher sass Uromi, steinalt, fast zahnlos, mit Schürze und Kopftuch auf der Bank vor ihrem Haus, schälte Äpfel in eine Schüssel, fütterte die Hühner, strich dem streunenden Dorfköter und der Katze übers Fell, nahm ihren Urenkel auf den Schoss, sang ihm ein Kinderlied vor. So, wie es ihr körperlicher und geistiger Abbau noch zu liess. Ab und an kam die Gemeindeschwester mit dem Rad vorbei oder die Arzthelferin mit einem Rezept... Das war gut so.
Heute haben wir diese Pflegeindustrie.
Und wenn ich mal steinalt bin, dann haben wir nichts. Niemand pflegt uns. Auf Pflegeversicherung, Vorleistungen, ausgleichende Gerechtigkeit, gute Taten kann man nicht bauen.
Die Pflegerin sagte: Das sehe ich genau so.
Und ich dachte an die fröhlichen Nonnen, die zu mir sagten: Wir sind nur noch ein paar alte Nonnen, die sich gegenseitig pflegen. Das Heim wurde aufgelöst.

Fette Beute?

Da erzählte mein Verwandter gestern, dass eine ihm fremde Augenärztin bei ihm gewesen sei, sie fragte nach, ob er nicht zu ihr wechseln wollte. Nein, er wollte bei seiner langjährigen gewohnten Augenärztin weiter in Behandlung bleiben. Hausieren im Heim erlaubt?
Vor etlichen Wochen wurde entschieden, mein Verwandter braucht ein Gelkissen für den Rollstuhl. Er kann nicht sehr lange im Rollstuhl sitzen, hat Schmerzen. Ich rief seine Ärztin an, jemand kam um den Sitz des Rollstuhls zu vermessen. Nichts ist seither passiert.
So brachte ich heute eines dieser grossen viereckigen Lammfellsitzkissen mit. Ich hatte mich vorher mehrfach beim Personal erfolglos erkundigt. Heute meinte die Schwester, die die Augentropfen gab, ja da sei ein Gelkissen in Auftrag gegeben worden, aber man habe noch nichts gehört...
Also: Ich zahl da monatlich in eine gesetzliche Krankenkasse ein und in eine Pflegekasse.
Und wenn ich dann mal bei ebay reinschaue, da gibt es Gelkissen zu Hauf, preisgünstig und ein Kissen wäre längst bei meinem Verwandten und ich hätte mir das Lammfellkissen sparen können.
Also: Ich bin dafür diese unmögliche Pflegeversicherung schnellstens abzuschaffen.
Ich arbeite täglich abends nach der Arbeit 4 bis 5 Stunden für meinen Verwandten, entlaste das Personal, überweise dem Heim die Kosten für Unterbringung und Pflege und Modernisierung des Hauses. Ich arbeite auch und zahle selbst in die Pflegekasse ein. Nutzen für mich verspreche ich mir von dieser Versicherung nicht. Da die Pfleger schlecht bezahlt werden, welches ich nicht gut finde, liegt wohl auf der Hand wohin die Gelder fliessen.
Es gibt inzwischen Aktiengesellschaften von Seniorenresidenzen, las ich im Netz.
Also, früher zogen ältere Menschen in ein Altenheim, nur so, wenn sie nicht mehr alleine leben wollten. Das gibt es heute nicht mehr. Man geht spät ins Heim und nicht ohne Pflegestufe, weil man es sich sonst nicht leisten könnte. Und so landen meine erzwungenen Beiträge zur Pflegeversicherung bei gGmbHs und AGs und Otto Normalverbraucher hat nichts von.

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Beratung

Ich rief bei einem kirchlichen Träger an, bat um Auskunft bezüglich Senioren WGs. Der Herr war kompetent. Ich wusste, dass ambulante Pflegedienste sich rund um die Uhr um die WGs kümmern. Der Herr meinte, ich erhalte dort erstmal Beratung von einem Sozialarbeiter, aber Vorsicht, diese sehr netten Menschen seien sehr um Einnahmen bemüht. Oh, das kenne ich schon vom Augustinum, das nennt sich dort doppeldeutig "Wertschätzung der Bewohner", dachte ich. Nun gut, ständig wird bei ambulanten Pflegediensten der Wert geschätzt. Darf es ein halbes Pfund Pflege mehr sein?
Es ist halt kein Inklusivpreis in ambulanter Pflege.
Auch haben Pflegedienstleiter stets die selben Floskeln parat. Vorsicht! "Ich habe Herrn Sowieso ... Tage lang begleitet und meine, er braucht zusätzliche Hilfe... Dann folgt: Demenztreffpunkt, oder zusätzliche Arbeiten, Erhöhung der Pflegestufe etc."
Das längere Begleiten ist eine Aufforderung permanent der Pflege mehr Geld zu überweisen. Darauf muss man nicht eingehen.
Nachmittags, auf dem Weg zu meinem Verwandten, machte ich halt bei einem Seniorenheim. Alle Pflegeheime machen einen super Eindruck am Empfang, so auch dieses.
Sie werben alle mit Ambiente. Mediterranes Ambiente ist dann meist etwas teurer. So auch ein hübsches Entrée, natürlich mit Designersofas.
Aber wer nimmt schon später täglich darauf Platz?
Mich interessiert eher: Wie wird gepflegt, wie ist das Essen, wie ist der Alltag der Bewohner? Grinsen die Bewohner alle fröhlich, dann erhalten sie wohl Psychopillen? Haben sie einen Tisch oder Gurt über den Rollstuhl, dann sind sie fixiert, können nicht aufstehen. Moderne Betten sind niedrig, mindern die Sturzgefahr. Alte Gitterbetten sollen verhindern, dass sich der Bewohner verselbständigt, sind aber nicht gut für die Psyche der alten Bewohner.
Ich lerne ständig über die Pflege.
Ich erhielt dort im Heim die Auskunft: Es seien Einzel- und Doppelzimmer frei, morgen Vormittag könne ich mich erkundigen. Ich nahm mir einen Prospekt, sprach die nächste Bewohnerin an, sie lief mit Rollator. Sie war auskunftsfreudig. Sie wohne seit Jahren gern in diesem Haus, ihre Freundin auch. Vor Jahren hatte sie mehrere Schläuche, auch eine PEG Sonde, man habe sich sehr und erfolgreich um ihre Wiederherstellung in diesem Haus einer Pflegekette bemüht. Nein, das Essen sei nicht frisch gekocht, würde aber in der Küche gut aufbereitet, es sei gut und es gäbe mehrere Gerichte zur Auswahl.
Leasingkräfte? Ja, die gäbe es, aber nur sehr selten. Die Pflegebedürftigen bekommen eine feste Bezugsperson.
Dann ging ich zu meinem Verwandten. Es geht ihm gut. Er und ich waren enttäuscht, man hat wieder versucht ihn zur Kreuzworträtselgruppe abzuholen, aber der Pfleger - ein anderer als vorige Woche - hatte ihn wieder nicht rechtzeitig fertig gemacht.
Aber später haben sie meinen Verwandten dann etwas im Rollstuhl an der frischen Luft bewegt. Na das ist doch auch schon was. Jedenfalls besser als im Augustinum nur im Apartment.

Montag, 15. Oktober 2012

Anruf

Ich rief beim Pflegestützpunkt an, fragte nach welche Möglichkeiten es gibt, da mein Verwandter sich feste Pflegekräfte wünscht und zu viel wechselndes Personal in seiner Pflege hat. Sie verwiesen mich an die gesetzliche Krankenkasse. Dort rief ich auch an, sie meinten, dies sei ihnen egal, ob mein Verwandter nochmals umzieht. Es sei auch unwichtig, ob er stationär oder ambulant, z. B. in einer WG oder auch privat von mir versorgt wird.
Der Pflegestützpunkt meinte, ich solle mir eine Liste machen von Dingen, die für meinen Verwandten in der Pflege wichtig sind und sie schickten mir netterweise Infomaterial per Email. Na, da werde ich mich mal wieder vielerorts erkundigen...
Beim täglichen Besuch bei meinem Verwandten heute war endlich wieder ein gewohnter Pfleger da, er sagte, dass er vier Tage frei hatte und war gut gelaunt. Mein Verwandter war heute zur Gymnastik, Freitag war wohl ein sehr guter Alleinunterhalter im Haus, all dies machte meinem Verwandten Freude.
Vor meinem Besuch ging ich für meinen Verwandten einkaufen.
Wir tranken Kaffee, ich hatte auch Weintrauben mitgebracht, es war nett. Aber drei Türen weiter schrie ständig eine Frau, sie soll dement sein. Sie schreit und ruft seit Tagen stundenlang laut. Das Geschrei stört sehr und so war es über die Jahre auch oft im Augustinum, irgendwer schrie häufig aus einem Apartment. Wenn dann Ruhe einkehrte, dann schrie eine andere Stimme aus einem anderen Apartment ständig.
Vielleicht sind das Nachwehen von dem Chaos der Leiharbeiter am Wochenende.
Das Abendbrot sah gut aus, es schmeckte meinem Verwandten. Später kam der gewohnte Pfleger und half meinem Verwandten in den Schlafanzug und ins Bett.
Wenn es immer so wäre mit den Pflegern, dann wär die Blindenwohnstätte in Ordnung.
Und trotzdem, ich möchte weder in ein Heim noch in ein Stift ziehen in meinem Leben.

Meinung des Leiharbeiters

Es hält an in der Blindenwohnstätte mit dem ständig wechselnden Personal. So sprach ich jetzt mit den Leiharbeitern, mehrere sagten, sie arbeiten lieber für diesen Leiharbeitgeber als für Betreiber von Seniorenheimen, die Konditionen die ihnen bei regulärer Festanstellung geboten würden, die seien zu schlecht, indiskutabel.
Ausserdem sind sie der Meinung, man braucht nicht lange Zeit zum Einarbeiten bei einem alten Menschen.
Die alten Damen auf dem Flur klagen über die Leiharbeiter, die ständig wechselnden Kräfte bei Personalmangel seien schrecklich. Drei Damen wünschten gleichzeitig zum Klo geführt zu werden, der Leiharbeitspfleger war nirgends zu sehen. Die Damen schimpften jeder gleichzeitig wie ein Rohrspatz.
Das fanden wir schon im Augustinum. Auch da muss man lange bei wechselnden Pflegekräften warten.
Mein Verwandter sagt, es verlohnt sich nicht einen Namen zu merken, sie sind doch gleich wieder für immer weg. Er wünscht sich sehr eine feste Kraft, eine echte Bezugsperson, jemand, dem er vertrauen kann, mit dem er reden kann.
Es gibt auch einen Personalschlüssel der laut Gesetz erfüllt sein muss, das heisst wieviele Beschäftigte auf wieviele Pflegebedürftige bei welchem Pflegebedarf bei welcher Pflegestufe kommen. Dazu eignen sich Leiharbeiter prima. Das ist wohl auch schön und gut, der Wohnbereich meines Verwandten hat zur Zeit überproportional viele Pflegebedürftige, auch Stufe 3. Ein anderer Wohnbereich hat weniger Pflegebedürftige, daher haben die Pflegekräfte dort mehr Zeit.
Im Augustinum nannten sich die Gruppen nicht Wohnbereich sondern Touren, die auch in Schichten arbeiteten. Das war halt ambulant. Und es war auch da nicht die feste Bezugsperson, sondern Menschen, die halt ihre Arbeit machten.
Da nützt auch zusätzliche Pflege bei zusätzlichen Mitteln für echte oder angebliche Demenz nichts, es sind nur sozusagen verschärfte Haftbedingungen, es ist nicht schön die verbleibende restliche Lebenszeit unter Bekloppten zubringen zu müssen. Da geht es hoch her und es ist unangenehm. Früher hinterm Ofen auf dem Altenteil war es besser.
Es war ein netter Abend heute mit meinem Verwandten. Ich war zerstreut, dachte immer: Wie verhelfe ich ihm zu der festen Bezugsperson, die er sich seit Jahren wünscht?
Das ist doch eigentlich das Normalste von der Welt, dass man seinen Pfleger gut kennt.

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Wieso eigentlich Demenz?

Es ist wie mit der Inkontinenz, die auf dem Vormarsch sein soll. Die Kasse zahlt wohl monatlich so 40 Euro dafür.
Ganz viele Menschen werden heutzutage dement, es soll in der höheren Lebenserwartung begründet sein. Das ist salonfähig geworden und wird laut Sozialgesetzbuch bezuschusst. Richtig modern ist diese Alzheimer Erkrankung geworden. Die haben jetzt viele, das muss richtig ansteckend sein.
Doch bitte, wo sind bloss all die früheren Erkrankungen und Symptome geblieben, sie waren so häufig.
Da rieselte meinem Grossvater der Kalk in den Adern, er war verkalkt, im letzten Lebensjahr wurde er senil, das empfanden wir als normal, weil er sehr alt war und auch körperlich stark abbaute.
Mein Urgrossvater hatte auch Arteriosklerose.
Gibt es überhaupt noch Arterienverkalkung heutzutage? Oder Senilität?
Tante Emma war tüdelig, vergesslich. Ein Nachbar auch und er war sehr lustig und stellte allerhand an. Es gab auch eine sehr misstrauische Nachbarin, das war schon abnorm mit ihr. So eine schrullige Alte war sie.
Aber kaum jemals wurde jemand ausgegrenzt, gebrandmarkt damals.
Es gab so viele Begriffe im Alltagswortschatz für gesellschaftlich nicht ganz konformes Verhalten - auch im Alter.
Aber heutzutage werden alle dement und bekommen Alzheimer. Ob sie wirklich diese Veränderungen im Gehirn haben, interessiert das jemanden?
Weil es gibt da einen Paragraphen 45 und einen Paragraphen 87 im 11. Sozialgesetzbuch, der regelt zusätzlichen Bedarf, den Pflegeeinrichtungen bei der Pflegekasse geltend machen können, also mehr Geld erhalten können, wenn jemand dement wird.
So verbrachte mein blinder Verwandter mit klarem Kopf ja für ihn unangenehme Monate im Demenztreffpunkt des Augustinums, aber die Kasse wollte dies verständlicherweise nicht bezahlen.
Nun möchte man ihm wieder besondere Zuwendung in der Blindenwohnstätte unter Dementen zukommen lassen. Er findet es aber unter den Dementen auch dort nicht schön. Wir haben uns seinen Lebensabend anders vorgestellt. Es stimmt, er ist steinalt und vergesslich, sagt: Ich mag mir das in meinem Alter nicht mehr merken. Nun, ich hab mit ihm keine Probleme, hab ich zum Personal gesagt.
Den Alten, die nicht im Stift oder Heim sind, denen geht es einfach besser.
Ich überleg schon mal ein Zimmer bei mir zu Hause auszuräumen und zu renovieren...

Mittwoch, 10. Oktober 2012

Die Salbe

Gestern war ja die Ärztin da wegen der Grippeschutzimpfung. Nun war es so, dass sich mein Verwandter in letzter Zeit öfters unter der Gürtellinie kratzen musste. Es juckte.
Dagegen bekommt er seit heute Abend eine antimykotische Salbe.
Das versteh ich so, dass er jetzt eine juckende Pilzinfektion hat.
Eigentlich kein Wunder. Sofort, bei seinem Einzug in die Blindenwohnstätte verpasste man ihm Windeln, die man vornehm Vorlagen nannte und Windelhosen. Er braucht gar keine Windeln, er hat seit Juni einen Cystofix Dauerkatheter. Man erklärte ihm auch, dass, wenn er gross aufs Klo muss, er ruhig klingeln kann, dann wird er aufs Klo begleitet. Das machen sie auch, manchmal muss man aber lange warten, wenn sie das Essen verteilen oder anderweitig zu tun haben, haben sie für Lappalien wie aufs Klo zu müssen keine Zeit... Das ist natürlich meist der Fall. Und so machen sie den Bewohnern Windeln um, falls dann aus Zeitgründen ein Malheur passiere, sei dies kein Problem...
Nun, mein Verwandter ist trotz Windelei noch immer kontinent, bräuchte also ohne stationäre Pflege überhaupt keine Windel.
In der Windelhose mit Windel ist es warm und stickig und verschwitzt und so siedeln sich halt auch Pilze an, die dann jucken.
Ich würd mich so nicht wohl fühlen.
Die Pflegeindustrie freut sich, die Windelindustrie freut sich - angeblich werden ja immer mehr Menschen in Deutschland inkontinent - und die salbenherstellende Pharmaindustrie freut sich auch.
Wer sich nicht freut, das ist mein Verwandter und ich.
Würde er bei mir leben, dann bräuchte er weder Windel noch Salbe.
Dann würde er seine normale Unterhose, mit treudeutschem Persil Kochwäsche gewaschen, anziehen und sich wohler fühlen als im Heim mit Windel.
Und wie war das im Augustinum? Die demente Nachbarin von gegenüber, Frau K., versteckt die Inkontinenzeinlage im Wohnzimmer, das stand dort im Berichtsheft, sagte die Tochter.
Wir Deutschen sind nicht inkontinenter als früher.
Das Personal hat keine Zeit.
Die Kassen zahlen.
Die Industrie freut sich.

Geschäft mit Altenheimen

Heutzutage werden ständig Altenheime veräussert. Dafür gibt es auch
Makler. Ich fand beim Googlen z. B. die Lotus Immobilien Group, u. a. auch auf Heime und Kliniken spezialisiert. Sicher nur ein Beispiel von etlichen.
Heime haben einen Investor und einen Betreiber.
Alle möchten gut verdienen.
Die Pflegekassen, in die ich einzahlen muss, sie zahlen.
Die Pfleger werden schlecht bezahlt. Die Arbeit ist schwer und unangenehm.
Die Konsequenz müsste sein: Zuhause bleiben und einen Pfleger für die Tätigkeit gut bezahlen.
Aber zu dieser Erkenntnis kam ja Helmut Schmidt schon, der sein Haus zum Altenheim erklärte und eine eigene Krankenschwester hat.
Wie findet man so eine Schwester? Auch da hab ich gegoogled, fand z. B. humanis-pflege, sie vermitteln deutsches Pflegepersonal. Ob das gut ist? Keine Ahnung.
Ich hab es satt täglich 4 bis 5 Stunden Zeit unentgeltlich für meinen Angehörigen zu investieren um ihm die notwendige Zuwendung zukommen zu lassen, Pfleger zu entlasten, die arme Würstchen sind, während die Investoren und Betreiber an vielem sparen, nur nicht an ihrem Gewinn.

Die Grippeschutzimpfung erfolgt

Die Grippeschutzimpfung erfolgt, egal, ob ich sie befürworte, oder nicht.
Als ich heute nachmittags meinen Verwandten besuchte, da hatte er gerade seinen leckeren Streuselkuchen verspeist und meinte: Die Ärztin war heute da und hat ihm die Grippeschutzimpfung gespritzt.
Nun, ich hatte die Ärztin nicht bestellt und die Impfung auch nicht.
Da wird also die Kasse belastet und ich weiss von nichts.
Dass ich persönlich keine Grippeschutzimpfung für mich möchte, dies hab ich vor ein paar Posts hier dargelegt. Weil ja auch das Augustinum impfen möchte, so schreiben sie jedenfalls. Also, wenn ich nicht im Alter geimpft werden möchte, dann muss ich zusehen und Vorsorge tragen, dass ich nie in eine Seniorenresidenz oder Stift komme.
Mein Verwandter wollte heute gern zur Kreuzworträtselgruppe, man hat versucht ihn abzuholen (das machen Arbeitslose, Hartz4 Empfänger, die dadurch 1,50 Euro pro Stunde zusätzlich verdienen; ja, man spart an allen Ecken und Enden im Altengewerbe), aber mein Verwandter war vom Pflegepersonal leider dafür nicht fertig gemacht worden. So sass er nachmittags enttäuscht allein in seinem Apartment.
Die Pfleger, mit ca. 9 Euro die Stunde schlecht bezahlt, meinen die 1,50 Euro Leute könnten helfen... Die meinen aber: Vom Gesetz her dürfen sie dies nicht, pflegerische Tätigkeiten ausführen... Die Pfleger meinen, die Arbeitslosen, die sich so etwas zuverdienen, kämen auf den gleichen Lohn, wie die angestrengt arbeitenden festangestellten Pfleger und finden dies ungerecht...
Ich finde: Der Heimplatz kostet knapp 3200 Euro im Monat und die Leistung lässt zu wünschen übrig. Man sollte gefälligst zu Hause gepflegt werden. Das System taugt nicht. Kreuzworträtsel raten können wir auch bei mir zu Hause zusammen.
Ach ja, abends, nach 20 Uhr, erst nach dem Betätigen des Schwesternrufs durch meinen Verwandten, kam die spanische 400 Euro Minijobberin um meinen Verwandten bettfein zu machen. Sie erklärte mir stolz, sie hätte ihm nachmittags seine Augentropfen gegeben...

Dienstag, 9. Oktober 2012

Herr Staatssekretär macht die Betten

http://www.berliner-kurier.de/kiez-stadt/ferienpraktikum-staatssekretaer-machte-betten,7169128,20326888.html

Sozial-Staatssekretär Michael Büge (CDU) beim Diakonischen Werk Berlin bei der Arbeit.
Er hat erkannt, dass die eigentliche Versorgung der Alten gesichert sei, die Betreuung – die persönliche Zuwendung – aber zu kurz komme.
So ist es. Zuwendung ist, auch im Augustinum, unerwünscht. Die - und Kontinuität in der Pflege - gibt es vielleicht, wenn man von der Familie oder von Privat im eigenen Haus gepflegt wird.
Von der Pflegeversicherung bekommt man dafür Dokumentation.
Ob man dafür bei der zeitlich ausufernden Dokumentation der Pflege neue Wege finden kann, will der Herr Büge jetzt in die politische Diskussion bringen.
Über diese Dokumentation der Pflege im Augustinum und auch jetzt in der Blindenwohnstätte kann ich ein Lied singen oder ein Buch schreiben.
Heute lag auf dem Tisch meines Verwandten die Buchführung über Trink- und Ausscheidungsmengen und über Mobilisierung, dies heisst, wann er vom Bett in den Rollstuhl gesetzt wurde und wie häufig er im Bett umgedreht wurde.
Diese Dokumentation ist wichtiger als Zuwendung. Auch, wenn ihm keiner tagelang seinen Rasierapparat reicht - dies stört meinen Verwandten, aber nicht die Pfleger, ist das nicht schlimm. Auch, wenn Trinkmenge und Ausfuhrmenge nicht stimmen, ist das nicht schlimm, das kann man ja nachbessern in den Akten. Da meinte dann ein Pfleger zu mir: Ach, dat haste auch schon gemerkt?

Das alles ist in der Pflegeversicherung wichtig. Die erforderliche Arbeit wurde gemacht. Der Bewohner titulierte Mensch und seine Bedürfnisse und Nöte interessiert im System der Pflege niemand.
Der sehr geforderte und belastete Pfleger trägt seine Maske, Dienst nach Vorschrift des MDK und freut sich auf seinen Minimallohn.
Die Gewinne gehen an die Investoren dieser Seniorengoldeneeierlegehennenfabriken, die als gGmbH firmieren. Die Betreiber wechseln häufig, man verkauft die Seniorenresidenzen sobald es geht mit Gewinn. Das Seniorenheim bei mir in der Nähe hiess früher: Seniorenzentrum am Lichterfelder Ring, dann Leben mit Betreuung und jetzt Policare.
Der alte Mensch wird als Inventar mit verscherbelt.
Das Augustinum Kleinmachnow gehört der Commerzbank.

Die neue Spanierin

Heute nachmittags, als ich kam, hatte mein Verwandter gerade Kaffee getrunken, die Schokokuchenkrümel auf dem Teller sahen lecker aus. Er war zur Gymnastik, das war nett, aber anstrengend, meinte er.
Ich las aus dem Buch ein Kapitel vor, das Abendbrot kam, es sah lecker aus. Wir hörten Musik, hielten ein Schwätzchen. Zwei Mal verlangte ich die verordneten Augentropfen für meinen Verwandten. Er meinte, morgens hätte es heute mit den Augentropfen geklappt.
Um 19 Uhr 30 klingelte mein Verwandter, wollte ins Bett.
Eine ältere spanische, unbekannte Krankenschwester kam. Sie gab die Augentropfen. Ich erklärte ihr was mein Verwandter benötigte. Sie wusste von nichts. Nein, sie war nicht von der Leiharbeitsfirma. Sie sei Krankenschwester im Auguste-Viktoria-Krankenhaus. Immer, wenn sie zusätzlich Geld benötige, dann suche sie sich einen zusätzlichen 400 Euro Minijob.
Ich sah sie erstaunt an.
Da gibt es einen neuen Artikel über Pflege und Dumpinglöhne:
http://www.oz-online.de/-news/artikel/104089/Verdi-Unhaltbare-Zustaende-in-der-Pflege
Und noch einen:
http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-meschede-eslohe-bestwig-und-schmallenberg/immer-mehr-altenpfleger-arbeiten-freiberuflich-id7175897.html
Aber vielleicht sollte man sich doch besser für einen der neuen Pflegeroboter entscheiden?
http://www.rundschau-online.de/aus-aller-welt/zukunftstrend-immer-mehr-roboter-in-der-altenpflege,15184900,20324494.html
Unmenschlich ist das alles, mein Verwandter wünscht sich beständige Pflege, Zuwendung.
Das war weder im Augustinum noch jetzt in der Blindenwohnstätte gegeben.
Beides Häuser im oberen Preisbereich der Pflege, beide nicht das, was wir uns unter Pflege vorstellen.

Montag, 8. Oktober 2012

Immer mehr Alte und weniger helfende Hände

Ich lese in der Welt:
Rot-Kreuz-Chefin Prinzessin Christa von Thurn und Taxis warnt vor einem Pflegenotstand und verzweifelt an der Politik

http://www.welt.de/regionales/muenchen/article109646497/Immer-mehr-Alte-und-weniger-helfende-Haende.html

Langes Warten

Es war ein gemütlicher Sonntag heute mit meinem Verwandten in der Blindenwohnstätte und wir überlegten, was diese Woche alles passierte. Mein Verwandter war zur Gymnastik, zur Kreuzworträtselgruppe, zum Vorlesen, zum Kegeln und zum Quiz. Beim Quiz hat er sogar eine Kleinigkeit gewonnen.
Das war alles viel besser und passender für ihn als der Demenztreffpunkt im Augustinum und er ist nie lange allein in seinem Apartment.
Was nicht schön war, war dass heute am Sonntag nur ein festangestellter Altenpflegehelfer da war, er ist wirklich nett, und ein ganz neuer Krankenpfleger von der Leasingfirma. So hat das mit den Augentropfen auch mit Anmahnen meinerseits nicht geklappt. Der Altenpflegehelfer darf keine Medikamente verabreichen und der Krankenpfleger wusste von nichts und fand nichts...
Also, bei mir zu Hause darf ich verordnete und nicht verordnete Medikamente geben, darf auch Stützstrümpfe anziehen oder nicht, aber in der professionellen Pflege, ambulant und stationär hör ich des öfteren: Das darf ich nicht. Das darf nur Frau Sowieso. Oder: Das darf nur der Arzt. Oder: Verbandswechsel macht nur der gelernte Altenpfleger. So bleibt vieles Wichtiges manchmal unerledigt. Das stört mich sehr. Da möcht ich meinen Verwandten am liebsten zu mir nach Hause nehmen und selber pflegen. Ich trau mir das zu.
Schönen gedeckten Apfelkuchen hatte mein Verwandter zum Kaffee, das Abendbrot mit Kochschinken und grober Mettwurst war OK, ich brachte Erdbeeren und Weintrauben mit und dann las ich aus dem Buch von dem Hundertjährigen, der an seinem Geburtstag verschwand, vor. Das findet mein Verwandter so toll und erbaulich, er bittet täglich, ich soll aus dem Buch vorlesen.
Im Radio war gute Musik, die Zeit verging, kein Pfleger kam um meinen Verwandten zur Nacht zurecht zu machen. Abends um 21 Uhr entschloss sich mein Verwandter zu klingeln, erst daraufhin kam der Pfleger ihn umkleiden. Immer, wenn diese Leasingkräfte im Haus sind, dann läuft es schief. So bin ich dann erst gegen 21 Uhr 30 nach Hause gefahren.

Sonntag, 7. Oktober 2012

Die Chinesen kommen

Laut Spiegel werden in China Altenpfleger angeworben.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/bundesagentur-fuer-arbeit-wirbt-altenpfleger-in-china-an-a-857583.html
Naja, die Welt ist klein, unsere Kinder müssen in der Schule bei der Schulspeisung massenweise chinesische Erdbeeren essen, an denen dann womöglich mehr als 10.000 Kinder Brechdurchfall bekommen und dann kommen auch noch die Pfleger aus China. Früher kamen die Krankenschwestern aus Korea, wir werden uns auch daran gewöhnen.
Ich hab mal rumgehört, eine polnische Altenpflegerin verlangt Kost und Logis und 800 Euro und pflegt dann einen alten Herrn in seinem eigenen Haus, putzt sein Haus und macht auch den Garten.
Die Welt verändert sich halt, auch für alte Menschen. Auch im Augustinum Kleinmachnow gab es Pflegekräfte aus der Mongolei...

Freitag, 5. Oktober 2012

Grippeschutzimpfung

"Hohe Wirksamkeit bei guter Verträglichkeit: die Grippeschutzimpfung". Das Augustinum empfiehlt gerade die Grippeschutzimpfung, sie helfe auch gegen die Schweinegrippe.
Ich kenne pro und contra.
Ich entscheide mich gegen die Grippeschutzimpfung.

Mittwoch, 3. Oktober 2012

Zahlen und Fakten zur Pflege

Die SPD veröffentlichte Zahlen und Fakten zur Pflege:
http://www.spd.de/mobilespd/news/%3Bjsessionid=F90CB5F1BF73D7B48866951D70BF9B31?mid=75320

112 - und niemand hilft

In der Zeitung das Ergebnis einer Studie "112 - und niemand hilft"
2030 fehlen Deutschland über 300.000 Pflegekräfte.
http://www.welt.de/wirtschaft/article109597726/2030-fehlen-Deutschland-ueber-300-000-Pflegekraefte.html
Ob es tatsächlich so kommt, das sei dahingestellt.
Die Jobs sind nicht leicht und man stellt sich für die Zukunft 49 Stunden Arbeitszeit in der Woche vor.
Das Pflegesystem sollten sie behalten, ich möcht es nicht geschenkt. Weder als Arbeitnehmer, noch als zu Pflegender, noch als Angehöriger.

Das Gebiss

Da hab ich wegen dem Einbruch gefragt, ja, es wurde ein Apartment aufgebrochen. Entwendet wurde wohl ein Gebiss aus einem Glas. Dies Gebiss wurde dann anschliessend draussen am Haus in den Briefkasten geworfen. Es scheint ein dummer Jungenstreich gewesen zu sein. Nun, Zahnärzte und Gebisse sind sehr teuer heutzutage. Dafür wird dann noch eine Tür aufgebrochen. Sachen gibt es...
Jedenfalls war mein Verwandter zur Kreuzworträtselgruppe.
Und in dem Buch von dem Hundertjährigen, der aus dem Altenheim weglief, kommen wir jetzt zu dem Kapitel, wo der von dem alten Mann entwendete Koffer geöffnet wird.
Auf der Etage, wo mein Verwandter wohnt, schreit jemand jämmerlich lange Zeit seit Tagen. Das kenn ich auch aus dem Augustinum. An einer anderen Tür ist ein Schild: Nur mit Schutzkleidung zu betreten. Isolation. Ich hab gefragt, da hat jemand Krankenhauskeime. Das kenn ich aus dem REHA Krankenhaus, da war das auch so.
Abends kommen jetzt wieder Pfleger von einer Zeitarbeitsfirma. Mein Verwandter mag sich die Namen nicht mehr merken. Es verlohnt nicht. Nach kurzer Zeit wechselt das Personal, ordentliche Arbeit kriegt man so nicht für sein Geld.
Es müssen schon hunderte Kräfte gewesen sein, ständig wechselt das Personal sowohl bei ambulanten Pflegediensten, auch im Augustinum, als auch bei den Leasingfirmen. So sollte Pflege nicht sein.
Jedenfalls war es besser, als wir unsere Angehörigen zu Hause gepflegt haben und das kann man ja privat heutzutage noch immer.
Ich hab schon so oft gedacht: Zur Hölle mit dieser Pflegeversicherung.

Dienstag, 2. Oktober 2012

Die Kripo

Heute erzählte mir mein Verwandter, man habe wohl in einem Apartment der Blindenwohnstätte eingebrochen und auch etwas entwendet. Ich bin aber aus der Erzählung nicht ganz schlau geworden, vielleicht erfahre ich von jemand anderem etwas darüber. Bei meinem Verwandten war dies jedenfalls nicht.
Unten im Schaukasten ist so ein Anschlag für einen Vortrag: Die Kripo informiert, wie schützen sich Senioren.
Diesen Vortrag gab es auch schon aus gegebenem Anlass damals im Augustinum.
Jedenfalls lasen wir dann in dem Roman aus Schweden weiter, er strotzt auch nur so von Diebstählen und Ganoven. Aber der Roman ist lustig. Mein Verwandter erzählte, dass er heute zur Gymnastik war und dort hat es ihm gut gefallen. Sport mag er sehr und da ich ihm täglich etwas zusätzlich zum Essen mitbringe, kommt er jetzt etwas zu Kräften.