Samstag, 30. Juni 2012

Abends

Abends besuche ich meinen Verwandten im Blindenheim. Er erzählt mir, er war heute zu einer Gesprächsrunde, im Garten und hat sich dann später mit einer blinden Dame lange am Springbrunnen unterhalten. Der Pfleger bestätigt dies.
Ich freu mich. Seine Einsamkeit hat ein Ende. Das war ja schlimm im Augustinum, jahrelang allein in der Wohnung hocken.
Er erzählt mir auch, er kann jetzt um halb acht Uhr früh aufstehen. Das ist kein Problem. Das hat er sich so gewünscht.
Im Augustinum musste er jeden Tag schon um halb sechs, sechs Uhr aus den Federn. Der ambulante Pflegedienst sagte, anders geht das nicht. Immer hat er gemault und gesagt: nicht mal als Rentner darf ich ausschlafen.
Anfang Juli soll er drei Tage für eine kleine OP ins Krankenhaus.
Der neue Arzt und die Blindenwohnstätte kümmern sich vorzüglich.
Ich gewinne etwas von dem verlorenen Vertrauen zurück.
In der Blindenwohnstätte wohnt auch eine 104 Jahre alte Dame und eine 105 Jahre alte Dame. Das schafft Vertrauen, dass sie sich gut kümmern.
Weil, wie im Augustinum "selbstbestimmt im Alter leben", damit geht sowas nicht.
Das frag ich mich: Wann ist eigentlich ein Mensch alt? Das Augustinum meint die jungen Alten? Die Alten generell? Dabei fallen die wirklich Alten dann durch den Rost.

Das System ist krank

Was ist schön an der Pflegeversicherung, MDK, ambulantem Pflegedienst?
Nichts. Es kostet nur Beiträge, die ständig erhöht werden.
Schon vor langen Jahren bekamen wir für Verwandte Blindengeld und pflegten unsere Verwandten selber, bis sie starben. Das war eine normale Aufgabe im Leben, genau wie Kinder grosszuziehen.
Gestern las ich im Augustinum einen Anschlag: Bei Prüfung wurden inzwischen 169 Pflegebedürftige festgestellt. Mündlich hörte ich: Es sollen schon 178 sein, der Demenztreffpunkt platze aus allen Nähten, es ist eine 2 Zimmerwohnung im Erdgeschoss, wo die Alten im Rollstuhl verwahrt werden. Da ist kein Platz für alle Pflegebedürftigen. Das Haus hat ca. 250 Bewohner. Ein Wohnstift für pensionierte Gouvernanten, mit Drops im Mund, die sich noch etwas gönnen wollen, ist es schon lange nicht mehr.
Ein sehr grosses Haus mit weiten Wegen für das häufig wechselnde Pflegepersonal, die Pflegebedürftigen sitzen in den teuren Behausungen, starren die Wand an, so sie noch sehen können, und warten, dass der Pfleger mal wieder kommt. Wird geklingelt, wird jeder neue Weg neu berechnet. Wünscht man mehr, ist das Wahlleistung zu knapp 20 Euro die Stunde. Jeder Weg, auch das Essen bringen, kostet extra.
Die PER Pflegekostenzusatzversicherung ist keine wirkliche Hilfe, sie zahlt erst nach Jahren. Und da vieles nicht darunter fällt, sondern Wahlleistung ist, wie zum Beispiel das Bügeln der Wäsche, läppert sich das schnell auf etliche zusätzliche Hundert Euro im Monat. Einkaufen im Lädchen ist fast dreimal so teuer wie in einem normalen Geschäft.
Die Bedingungen, auch die gesetzlichen Regelungen, beim Einzug meiner Verwandten vor 14 Jahren ins Augustinum waren ganz andere als heute, vieles hat sich so verschlechtert, dass man dort nicht gepflegt werden möchte.
Bei uns in der etwas überalterten Nachbarschaft in Berlin lernen wir. Eine verwitwete Nachbarin hatte jetzt einen Schlaganfall, ein Nachbar wird dement, ein Nachbar hat Krebs und plant in ein Hospiz zu gehen.
Es ist wie im/nach dem Krieg. Die Menschen öffnen sich, sehen die Nöte und werden hilfsbereit. Der, der dement wird, sagte: In den Pflegeheimen sind das alles Gauner. Ich musste grinsen.
Wir suchen Lösungen ausserhalb der Pflegeversicherung und MDK. Da gibt es die nette, hilfsbereite Nachbarin, da gibt es die polnischen Putzfrauen, da gibt es zwei Hausärzte, die ins Haus kommen. Und keine Heimaufsicht kann es uns verbieten einen alten und kranken Menschen bei sich aufzunehmen.

PM

PM ist das Autokennzeichen für Potsdam-Mittelmark, PM lauten die Autokennzeichen in Kleinmachnow. Wir Berliner sagen Pudelmützen. Wir haben spassige Namen für die Autokennzeichen im Umland. OHV ist Oberhavel und wir sagen: Ohne Hirn und Verstand. LDS ist Landkreis Dahme-Spreewald, wir sagen Lauter dumme Schweine. Wenn die dort Wohnenden nett zu uns sind, antworten sie: Nein, das heisst Land der Sonne.
Also, es ist nachteilig eine Pudelmütze zu sein, stelle ich fest. In Brandenburg wurde uns das Blindengeld mit der Pflegestufe 2 gestrichen. Blindengeld ist Landesrecht.
Mir wurde erklärt, ich solle jetzt nochmal Blindengeld in Berlin beantragen, es gäbe dann anteilig Blindengeld, nicht den vollen Betrag, aber anteilig. Blindengeld war besser als Pflegegeld. Das ist ein Plus, das klingt gut.

Raus aus den Kartoffeln, rein in die Kartoffeln

Heute nachmittags kam ich ins Schliessfach ins Augustinum, es war so heiss und stickig dort und schon wieder lief eine Ameise dort herum. Da mich dort die Ameisen vor kurzem bissen, sah ich sie scheel an und fragte sie: Bist Du allein hier oder hast Du Deine Familie mitgebracht?
Ich packte Sachen und nach einer Weile kamen meine Umzugshelfer, wir transportierten den Fernsehsessel, Tisch, Nachttisch etc. meines Verwandten in die Blindenwohnstätte und stellten die Möbel dort auf. Mein Verwandter freute sich sehr. Auch ich hatte Grund zur Freude, mein Angehöriger erzählte mir, dass er nun schon im Speisesaal isst, nannte mir den Namen seines Tischnachbarn und erzählte mir, was es am Mittag zu essen gab. Er wird nicht nur mobilisiert, nein, er wird integriert. Das finde ich super.
Es gibt etliche Veranstaltungen in der Blindenwohnstätte.
Im Augustinum war er nur noch einsam, nur allein mit dem Pflegepersonal. Die Mitbewohner besuchten ihn zuletzt vor zwei Jahren, nachdem seine Frau verstarb.
Bei den oberen Schichten Deutschlands ist Sozialverhalten nicht sonderlich ausgeprägt. Man legt mehr Wert auf Etikette. Dies ist mein Eindruck.
Und nun bekommt er Kontakt zu den anderen Blinden. Die Wohnungsnachbarin kennt er wohl auch schon und er ist erst wenige Tage dort.
Er sagt, er findet sich schlecht zurecht. Ich werde ihn zig mal alles abtasten lassen.
Diesbezüglich war es im Augustinum leichter, weil er die Räumlichkeiten noch sehend kannte. Er hat keine Vorstellung von den neuen Räumen, da er blind einzieht. Dies muss erst langsam in ihm wachsen.
Der Speisesaal ist sehr hübsch, modern, blindengerecht und gediegen, davor liegt ein wunderschöner Wintergarten, wir waren schon dort und haben dem singenden Kanarienvogel lange zugehört, der Vogel ist ein sehr guter Sänger. Der Wintergarten ist sehr anheimelnd.
Zum Abendbrot hat er warmes Rührei auf Graubrot, ein Wurstbrot, Gurke, Paprika gegessen, zwei Tassen Milch getrunken. Das Essen dort schmeckt ihm prima, es ist genau was er mag und er hat nicht nur Appetit, er hat richtig Hunger.
Es ist kein Wunder, weil man ihn beschäftigt. Im Augustinum sass er nur gelangweilt allein im Sessel und lutschte am Tag 300 Gramm Bonbons.
Zig Mal am Tag rief er den Empfang an, der war seine Telefonseelsorge.
Dass da vielleicht was nicht stimmt mit dem System, das merkt man in Kleinmachnow nicht.

Freitag, 29. Juni 2012

Mobilisieren, was ist das?

In der Blindenwohnstätte mobilisieren sie meinen Verwandten erfolgreich. So nennt man das heutzutage, wenn jemand nach einer Erkrankung wieder auf die Füsse kommt. Im REHA Krankenhaus ging das ja schlecht, weil sie ständig Quarantäne wegen unterschiedlicher Bazillen hatten.
Er ist wieder chic gekleidet, sauber, Haare gewaschen, im Bad steht Olivenöl, Eucerin etc. , alles macht dies Haus, ich brauche für nichts zu sorgen, gute Bettwäsche und Handtücher hat er, alles prima. Sie helfen ihm beim Laufen und er läuft schon viel besser und weiter als zuvor, führen ihn.
Dass man Blinde führen muss, das weiss die Pflege im Augustinum nicht, in der Blindenwohnstätte machen die Pfleger alles aus dem FF.
Der Pfleger sagt: Überall überwachen sie alles mit Videokameras, aber einem Blinden zum Sehen verhelfen, das können sie nicht. Und ich denk an die Videokamera am Augustinum....
Das Apartment ist gut durchlüftet, relativ kühl. Die Loggia ist toll, ich bring bald rote Geranien mit, wie sich das für einen berliner Balkon gehört. Aber erst kommt der Umzug!
Und das Essen ist sehr gut. Zum Abendbrot sah ich diversen guten Aufschnitt, Buletten und Bratkartoffeln, schön kross, und nachmittags genoss mein Verwandter Kaffee und Streuselkuchen. Drei Flaschen Selters standen im Apartment. Der Pfleger ist sehr nett, er hat nicht so viel zu tun wie die Pfleger im Augustinum und: er hat nicht die weiten Wege wie im Augustinum. Die kosten bei ambulantem Pflegedienst ständig "kleine Wegepauschale". Im Augustinum schubbert der Pfleger mit monotonen Handgriffen Akkord. Ein Pfleger zieht aus, ein Pfleger gibt Medikamente... Die alten Pflegebedürftigen im Augustinum laufen nicht, sie werden schnell im Rollstuhl von einem Ort zum nächsten von den Pflegern geschoben.
In der Blindenwohnstätte hat man Zeit für den Blinden. Erstaunlich. Und menschlich.
Der Pfleger meint: Er liebt seinen Job. Bei ambulantem Dienst wechsele das Personal ständig. Genau, was ich im Augustinum beobachtet habe.

Nachsendeantrag

Die nette Dame am Empfang des Augustinums riet mir einen Nachsendeantrag bei der Post zu stellen.
So fuhr ich heute auch zur Post.
Sie fordern über 15 Euro für das Aushändigen des Antrags. Wollten Strom und Telefon auch ummelden. Das hat er gar nicht im Augustinum, das läuft übers Haus, wird separat abgerechnet. Die Postangestellte riet mir das Telefon auf meinen Namen anzumelden. Ich stutzte, weil ich hab im Internet bei der Telekom gestern den Vertrag gelesen, der läuft mindestens über 1 Jahr. Was ist, wenn mein Verwandter vorher stirbt?
Ich zahlte die 15 Euro nochwas für das Nachsendeformular und sagte nein danke zum Rest des Angebots.
Ich bin sehr froh nicht mehr für die Lebensmittel und die Wäsche meines Verwandten sorgen zu müssen. Er wird nun gut versorgt. Ich hielt beim nächsten Imbiss, piekte eine Curry mit Pommes ein.
Ich entschied: ich red erstmal mit meinem Verwandten, ob nicht ein Seniorenhandy besser wäre als ein Telekomvertrag. Inzwischen hab ich schon mal bei ebay nach Seniorenhandys geschaut.
Die Post lass ich wahrscheinlich zu mir kommen, nehm auch die Aktenordner zu mir.
Mein blinder Verwandter sagt ausdrücklich: Mit 90 1/2 Jahren möchte er mit Schriftverkehr und Geld, Konto etc. nicht mehr belastet werden. Das ist zu viel für ihn.
Das selbstbestimmte Leben im Alter im Augustinum gefällt ihm nicht mehr, er kann so nicht mehr leben, er möchte umsorgt sein.

Post vom Augustinum

Heute war Post vom Augustinum im Kasten. Man bedauert die Kündigung zum 31.7., möchte Unterschriften von mir und eine Kopie meines Personalausweises. Danach gibt es irgendwann nach der Endabrechnung (da sind z. B. Renovierungskosten, die abgezogen werden) den verbleibenden Teil des Wohndarlehns zurück. So hab ich heute in alten Unterlagen gelesen, die im Apartment verbleibenden Einbauten, von meinen Verwandten bezahlt, bekommt das Augustinum dann gratis zurück, wenn ich sie nicht ausbaue. Ich hab keine Lust Schränke und Parkett zu entfernen. Nö. Nicht wirklich.
Mitte Juli hab ich einen Termin zum Begutachten des Schliessfaches mit dem Leiter der Haustechnik.
Das Apartment, welches ich mir vor Monaten ansah, es stand schon lange leer, war noch unrenoviert. So wird das gemacht, weil das Augustinum ja nicht weiss, welche Sonderwünsche der nachfolgende Mieter hat.

Toilettensitzerhöhung, die soundsovielte Klappe

Die Toilettensitzerhöhung hatte ich ja abgeschraubt, nur die Verankerung selbiger nicht aus dem Klosett im Augustinum geschraubt bekommen. Den hauseigenen mausgrauen Klosettsitz mit Deckel stellte ich ins Bad.
Während mein gebrechlicher Verwandter sich mit einem niedrigen Klo müht,
hatte die Haustechnik des Augustinums leider keine Zeit und als ich es zum zweiten Mal anmahnte, da nahmen sie die meinem Verwandten gehörende Erhöhung mit. Die Dame am Empfang sagte, der Cheftechniker habe einen Fehler gemacht und das Teil entsorgt. Jedenfalls haben sie eine neue, ähnliche besorgt und ins Apartment gestellt.
Das hat mich gefreut, morgen geht der Umbau dann weiter.
Als ich nach Hause kam, da war der Leiter der Haustechnik auf meiném Anrufbeantworter, er war der Meinung, der Sitz sei zu schmuddelig gewesen, so sei das gekommen. Hm. Hat ihn keiner darum gebeten, die Toilettensitzerhöhung zu inspizieren, sie stand mit geschlossenem Deckel zum Abtransport rum, es ging nur um die Verankerung. Ich hab übrigens Domestos, Abflussfrei, Scheuersand, Meister Proper und Sagrotan im Haus. Und der alte, voll funktionsfähige hohe Toilettensitz, frisch geputzt, wäre für einen 90jährigen Blinden durchaus ok.
Sei es wie es sei: In der Blindenwohnstätte ist das Putzen des Apartments im Preis inklusive. Nicht so im Augustinum.
Ich will ja keine Korinthen kacken und sehe dann nonchalant darüber hinweg.
Das ist praktisch, weil ich hab ja auch schon einen grauen Star auf beiden Augen...

Die Verbannung der Rollatoren

Schon gestern sah ich die bunten, lustig aufgemotzen Rollatoren plötzlich im ersten Stock und nicht mehr im Foyer.
Nun ist es wieder langweilig im Foyer, Tische waren aufgebaut zum Feiern, im Theatersaal gab es Fussballübertragung. Dafür hab ich keine Zeit, ich lös die Wohnung auf.
Sie haben einen Beamer im Saal, auch für DVD, das ist heutzutage eine kleine Investition. Man kann auch seine Kellerbar heute mit Beamer in einen Palmenstrand verwandeln und morgen die Skyline von New York betrachten und übermorgen Filme anschauen. Heimkino ab 300 Euro Investitionskosten.
Schwerhörigenanlage mit Kopfhörern hat das Augustinum seit ca. 1 Jahr auch.
Schön und gut, aber für die Blinden haben sie nichts getan.
Das Wort taktil kennen sie nicht (taktil, das ist Tastsinn, das sind erhabene Lettern und Zahlen) z. B. an Wohnungstüren. Und der Fahrstuhl spricht kein Wort zu den Blinden und Sehbehinderten.
Nun ist es ja so, dass man heutzutage den grauen Star gut operieren kann.
Aber den grünen Star, den kann man oftmals nicht operieren, er führt zur Erblindung. Und da wir immer älter werden, bekommen viele alte Menschen plötzlich Makuladegeneration und erblinden daran so um die 80 Jahre alt.
Als mein Verwandter vor 14 Jahren ins Augustinum als einer der ersten einzog, da war er 76 Jahre alt und sehbehindert.
Als er vor einigen Jahren total erblindete, da spürte er wie behindertenunfreundlich das Augustinum ist. Seit er seit 2 Jahren vom Pflegedienst des Augustinums gepflegt wird, merkt er, sie haben von Blindheit keine Ahnung. Und nun ist es soweit, um überleben zu können, muss er ausziehen. PER Zusatzversicherung seit Anfang an bezahlt und auch ein Wohndarlehn von damals wohl 67 000 DM, nun über 30 000 Euro.

Donnerstag, 28. Juni 2012

Heilig oder unheilig

Heilig oder unheilig, wer bestimmt das?
Als ich dies Video sah, da dachte ich an das, was der Mensch hoch lobt.
Augustinus, Augustinum.
Wie wohl der liebe Gott das sieht?
Vielleicht braten die Heiligen in der Hölle?
Wer weiss?
Nach diesem Video war ich ganz entrückert...

Mittwoch, 27. Juni 2012

Toilettensitzerhöhung

Im Apartment im Augustinum befand sich zuerst ein ganz normaler Toilettensitz.
Meine Verwandten beschlossen irgendwann sich eine bequeme Toilettensitzerhöhung einzubauen und hoben den zum Apartment gehörenden Sitz auf.
Vor einigen Tagen bat ich schriftlich den hohen Sitz abzumontieren und den alten wieder anzuschrauben. Vor zwei Tagen fragte ich nach, da mein Verwandter den Sitz wieder braucht und noch nichts geschehen war.
Als ich heute ins Apartment kam, da war der alte Toilettensitz wieder angeschraubt, die Erhöhung, Eigentum meines Verwandten nicht mehr da.
Ich war kreuzunglücklich, hab geflucht und bin dann zum Empfang und hab um Klärung gebeten, denn Entsorgung hab ich nicht verlangt!
Das wollen sie dann wohl morgen machen.
Im Augustinum muss man wirklich Spass verstehen, alles was klappt sind die Türen.

Einzug

Gestern zog mein Verwandter in sein neues Apartment im Blindenheim. Er bekam einen hinreissenden Blumenstrauss vom Haus. Am selben Tag noch kam sein neuer Hausarzt vorbei.
Nachmittags sah ich dann: es gab Rührkuchen mit Schokoladenüberzug zum Kaffee und wir genossen den neuen Balkon, auch den Ausblick, alles typisch Berlin.
Das Abendbrot sah auch super einladend aus. Brot, Brötchen, Salami, Käse, Nudelsalat und noch vieles mehr... Der Pfleger machte es zurecht und es war kein Problem es auf einem Brettchen serviert zu bekommen. Er sagte: Das Getränk steht auf der Zwölf (er meinte das Uhrzeigersystem) und so hatte mein blinder Verwandter gleich alles selber gefunden.
Ich fuhr auch ins Augustinum, Sachen packen. Die Toilettensitzerhöhung, um deren Demontage ich gebeten hatte, weil sie meinem Verwandten gehört und er sie braucht, die war noch immer festgeschraubt.
Heute kam ich schon mittags in die Blindenwohnstätte, es gibt so viel Papierkram zu erledigen. Ich habe im Büro auch Geld auf dem Verwahrkonto hinterlegt, das ist für persönlichen Bedarf wie Friseur, Maniküre etc. Mein Verwandter ist froh sich nicht mehr um Gelddinge kümmern zu müssen.
Mein Verwandter bekam sein Leibgericht als erste Mittagsmahlzeit: Schnitzel.
Nachmittags gab es Marmorkuchen zum Kaffee.
Das Essen dort wird sehr appetitlich angerichtet serviert.
Mein Verwandter freute sich auch, er kann wieder sein Boseradio selber bedienen.
Er verkraftet mit 90 Jahren den Umzug recht gut, freut sich, er ist nicht mehr im Krankenhaus.
Wir freuen uns beide auf einen bunten Nachmittag Anfang Juli, da kommt ein Akkordeon- u. Gesangsduo. Den Shantychor vor kurzem haben wir leider verpasst, das ist sehr schade. Davor gab es einen Ausflug zum Spargelessen.
Ich finde das Programm sehr gut geeignet für meinen steinalten, sehr behinderten Verwandten.

Montag, 25. Juni 2012

Einräumen

Diverse Male bin ich nun schon vom Krankenhaus ins Augustinum, von dort in die Blindenwohnstätte. Ich räum ein, mach das neue Apartment bewohnbar. Alle wichtigen Dinge sind schon dort, Schrank und Ohrensessel lass ich Ende der nächsten Woche transportieren.
Es macht viel Arbeit, aber es wird sich lohnen, ich habe von meinem Zuhause nur 15 Minuten Fahrzeit ins Blindenheim in Berlin (ein Weg), zum Augustinum Kleinmachnow dauert eine Fahrt 30 Minuten. Ich spare also am Tag 30 Minuten Zeit.
Ich brauch dann auch nicht so viel und oft einzukaufen, und wenn das mit der Wäsche ok ist, dann hab ich noch weniger Arbeit.
Dann kann ich mich mehr meinem Verwandten widmen, im wunderschönen Garten dort mit ihm spazieren gehen oder mit ihm mit dem Rolli barrierefrei in den Stadtpark fahren. Und der Teltowkanal ist auch nicht weit.
Um die Ecke von der Blindenwohnstätte sind etliche Geschäfte, ein kroatisches Restaurant, ein Bäcker, eine Apotheke.... Endlich wieder etwas pulsierendes Leben für meinen Verwandten anstelle tagein, tagaus nur in einem Apartment in Augustinum sitzen und nur das Pflegepersonal und mich zu Gesicht zu bekommen. Mein Cousin hat sich auch schon angesagt. Der wusste genau, wo die Blindenwohnstätte ist.
Berlin bleibt doch Berlin.

Sonntag, 24. Juni 2012

Dachrinne

Die Dachrinne im Augustinum soll wohl voll Dreck sein, der Stiftsbeirat hat wohl um Reinigung gebeten und die Geschäftsleitung hat zugesagt, lese ich. Es stimmt, da kleckert Wasser am Haus entlang und zieht nicht ansprechend aussehende Wasserstreifen. Das Haus verträgt einen neuen Aussenanstrich, finde ich seit einiger Zeit.
Innen war das ähnlich. Früher wurden Flecken gleich überstrichen, dann dauerte es Monate bis die dunklen Schrammen von Rollatoren in den Gängen entfernt wurden.
Ich schau aus dem Fenster auf den hinteren Garten. Da blüht nichts in diesem Sommer.
Vor dem Haus ist alles schön und attraktiv hergerichtet, hinten spriesst das Unkraut.
Ich finde es merkwürdig, dass die Bewohner die Beseitigung von Mängeln am Gebäude verlangen und das Haus sich nicht selber unaufgefordert darum kümmert.
Das Haus kommt in die Jahre. Das ist mein Eindruck.

Die Rollatorenausstellung

Das Echo auf die Rollatorenausstellung im Foyer des Augustinums ist sehr gemischt. Die, die schon einen Rollator benutzen, sie fühlen sich gekränkt und bitten die Ausstellungszeit zu verkürzen.
Ich fand das sehr merkwürdig. Ich finde eher, diese witzig und attraktiv gestalteten Rollatoren laden dazu ein, einer Rollator auszuprobieren oder zu benutzen.
Ganz früher waren alle Fahrräder schwarz, dann wurden sie bunt und es gab Klappräder, Dreiräder, BMX Räder...
Wenn ich einen Rollator bräuchte, dann bitte einen bunten, vielleicht mit Klingel zum Überholen.
Krücken (Gehhilfen) waren ja auch hässlich und plötzlich gab es sie in vielen attraktiven Farben.

Blindenwohnstätte

Die Blindenwohnstätte in Berlin wirkt sehr attraktiv. Der Fahrstuhl spricht. "Tür zu. Aufwärts. Zweite Etage, Dritte Etage. Tür auf." Das Haus ist gediegen, vorzüglich blindengerecht eingerichtet. Gleich greift eine Mitarbeiterin mich am Ellenbogen, will mich führen. Ich muss lächeln. Ein Pfleger geht auf mich zu: "Ich bin der Ulli." Ich fühle mich wohl. An den Wegen im Garten gibt es Handläufe, damit man sich zurecht findet. Und viele lauschige Plätze zum Sitzen. Der grosse Wintergarten ist wunderschön, ein Vogel zwitschert dort in einer Voliere. Überall steht Selterswasser, richtige Selter! Im Augustinum gibt es mittags nur aufbereiten stillen Leitungsheimer.
Es gibt vier Mahlzeiten am Tag, mittags vier Gerichte zur Auswahl. Alles, wie auch Wäsche und Apartmentreinigung zum Inklusivpreis.
Auf jeder Etage ist auch ein Aufenthaltsraum. Und ein richtiges Pflegebad. Mein Verwandter wollte so gern mal wieder baden und nicht nur duschen, wie im Augustinum. Eine Dusche haben sie natürlich auch.
Oh Wunder, es ist ein Apartment frei. Frisch renoviert, mit kleiner Kochnische und einer ganz modernen Sanitärzelle. Das Apartment hat eine Loggia über die ganze Breite.
Davon träumte mein Verwandter all die Jahre im Augustinum, sein Schliessfach hat nur Fenster.
Morgens und nachmittags gibt es auch im Preis inklusive Programm, die Pfleger fragen und holen die Bewohner ab. Das ist toll.
Ich entscheide mich für das Apartment und fahr zu meinem Verwandten ins Krankenhaus. Er freut sich über sein neues Zuhause mit Balkon, das er bald beziehen darf.
Ich fahr ins Augustinum und sortiere Sachen und schreib die Kündigung.

Donnerstag, 21. Juni 2012

Gutachten

Ich war beim Sozialdienst des Krankenhauses. Nun hab ich zwei Gutachten von beiden Kliniken. Beide Krankenhäuser befürworten vollstationäre Pflege für meinen blinden Angehörigen, ich war schon lange der Meinung: Ambulante Pflege reicht für ihn nicht mehr aus. Er findet die Fürsorglichkeit der Krankenhauspfleger gut, fügt sich prima ein. Vollstationär versorgt fühlt der Blinde sich geborgen. Er findet auch die anderen Patienten gut, man hilft sich etwas gegenseitig und der Tag vergeht bei Gesprächen schneller.
Es ist schade, dass das Augustinum keine Pflegestation hat.
Der Demenztreffpunkt des Augustinums ist keine Lösung für sehr alte Menschen, die keine Demenz haben.
Die Einsamkeit meines Verwandten in seiner Wohnung im Augustinum bei ambulanter Pflege fand ich bei jedem Besuch erdrückend.

MRSA

Kaum war der Durchfallvirus kein Thema mehr, gab es ein Bakterium im Krankenhaus, welches MRSA heisst, es spricht auf herkömmliche Antibiotika nicht an und wenn man sehr geschwächt ist, dann kann man daran sterben.
Die Schwestern wollten, dass ich zum Besuch Schutzkleidung trug. Also musste ich mich mit Kittel, grüner Kappe, Handschuhen und Mundschutz verkleiden. Das war unbequem. Sie machten Abstriche und das Resultat war negativ.
Und nun kann ich wieder in normaler Kleidung zu meinem Verwandten.
Im Augustinum war ich auch, ich hab den Rollstuhl geholt. Bei umgeklappter Rückbank passt er in mein Auto, ist aber sehr schwer und ziehmlich sperrig.

Polizei Potsdam

Heute war eine Infoveranstaltung der Polizei zum Thema Prävention in den eigenen vier Wänden und unterwegs im Augustinum.
Die Polizei klärt auf, auch in Berlin. Ich hab mal so einen Vortrag eines pensionierten Polizeibeamten bei der Arbeiterwohlfahrt in Lichterfelde besucht.
Sei schlauer als der Klauer...

Montag, 18. Juni 2012

Stickig

Ich war erst im Krankenhaus und bin dann ins Augustinum geeilt.
Eine neue Pflegerin öffnete mir das Apartment, ständig wechselt das Personal.
Es gab noch ein paar Ameisen, die mir im Schliessfach beim Lesen der Post halfen.
Ich zog die Rollläden hoch und riss das Fenster auf, es war extrem heiss, schwül und stickig, nicht nur in der Wohnung, sondern im ganzen Haus.
Dabei waren draussen nur milde 22 Grad.
Die Entlassung meines Verwandten aus der REHA ist für Ende des Monats geplant, er ist aber sehr geschwächt durch die Lungenentzündung und hat mit der Luft Mühe, noch immer Bronchitis.
Die Wohnung ist für ihn nicht bewohnbar.

Sonntag, 17. Juni 2012

Schutzkleidung

Als ich heute ins Krankenhaus kam, da musste ich Handschuhe, Kittel, Kopfbedeckung, Mundschutz und Handschuhe anziehen.
Man sagt, es verbreitet sich dort ein Virus. Es scheint etwas mit Durchfall zu sein und könnte ein Norovirus oder so sein.
Hoffentlich kriegt mein Verwandter, geschwächt wie er ist, das nicht auch noch.
Norovirus gab es im letzten Herbst, ich glaub es war November, wochenlang im Augustinum. Da war auch das Schwimmbad wochenlang gesperrt und die Salatbar und auch Veranstaltungen wurden abgesagt.
Brechdurchfall grassierte dort auch vor zwei Jahren, da hatte mein Verwandter seine Not mit.
Solch Viren kennen nichts, sie unterscheiden nicht zwischen wohlhabenden und armen Menschen, folglich gibt es sowas auch im Augustinum.
Ich finde das gerecht.

Samstag, 16. Juni 2012

Ruhe in Pflegeheimen

Ein Unterschied zwischen den Pflegeheimen, die ich jetzt aufsuchte und dem Augustinum: Nirgendwo sah ich diese scheusslichen kleinen Buchhaltungscomputer, die so stören, die gibt es nur im Augustinum. Nur im Augustinum gibt es diese widerlich schnarrenden, rasselnden, vibrierenden Handys, die das Personal ständig bedienen muss und die immerzu bei der Arbeit stören. Nur im Augustinum ist das Pflegepersonal in Uniform. In Pflegeheimen sind die Pfleger normale Menschen, die auch Zeit haben und nicht ständig Maschinen bedienen.
In Pflegeheimen geht es menschlich und geruhsam zu.

Arztsprechstunde

Heute war ich zur Arztsprechstunde. Es sieht alles schon recht gut aus. Mein Verwandter ist noch recht schwach, aber dies sei nach einer Lungenentzündung mit 90 Jahren normal, meinte die Ärztin, sie erklärte mir alles ganz genau. Aber ich musste ihn heute suchen, sie haben ihn nun in ein Dreibettzimmer verlegt. Ich bring ihm nun Astronautenkost mit, das ist bilanzierte Trinknahrung. Die mag er gern.

Dienstag, 12. Juni 2012

Langeweile im Krankenhaus

Mein Verwandter hat sich heute gefreut, dass ich alles, was für ihn wichtig war, im Augustinum erledigt habe. Seine Genesung dauert, ich habe gefragt, sie wollen ihn mindestens bis zum 25. dort behalten.
Wir haben uns auch gefreut, im Blindenheim, ein sehr schönes Haus in der Nähe, ist ein Zimmer frei mit Duschbad und kleiner Küche.
Dort kann ich dann vorsprechen.

Montag, 11. Juni 2012

Fahrstuhl kaputt

Nun war ich heute zuerst zum Krankenbesuch im Krankenhaus, danach ins Augustinum, Bürokram erledigen, Kontoauszug holen, aufräumen. Die Ameisen waren noch immer in der Wohnung.
Der grosse Fahrstuhl im Augustinum ist kaputt. Der, wo, wenn man die Bank hochklappt, ein Sarg quer reinpasst. Das Augustinum ist halt 14 Jahre alt, nichts ist neu, irgendwas ist meistens.

Samstag, 9. Juni 2012

Eine Begegnung ganz anderer Art

Nun lag mein Verwandter ein paar Tage mit einem sehr netten, herzensguten 83 Jahre alten Herrn in einer Stube, der hatte mal Klempner gelernt und war einfach super. Plötzlich nachmittags, als ich heute schon da war, entschied das Krankenhaus man legt meinen Verwandten wieder in ein anderes Zweibettzimmer. Das fand ich erst gar nicht gut, aber als wir in dem Raum ankamen, da dachte ich, der Herr, der dort schon sass, kam mir so bekannt vor.... Er stellte sich vor, er heisst Cornehlsen.



Die Rose vom Wörther See/Cornel-Trio
Die Gruppe ('Cornels', Cornel-Trio' oder auch 'Cornel-Quintett') wurde von Peter Cornehlsen gegründet und war Ende der 40iger Jahre / Anfang der 50iger Jahre sehr beliebt.




Wer mal am Kurfürstendamm seinen Kaffee trank/Werner Müller - Rias Tanzorchester
mit dem Cornel-Trio.


Ich fragte: Peter Cornehlsen? D e r Cornehlsen? Ich hab noch alte Musik vom Cornel-Trio. Ja, es ist d e r Cornehlsen, 88 Jahre alt und schon seit mehreren Wochen in zwei Krankenhäusern. Aber auf Zack ist er auch und so haben zwei musikbegeisterte alte Herren nun bestimmt viel Gesprächsstoff.
Und Peter Cornehlsen noch persönlich kennengelernt zu haben, das ist etwas besonderes für mich.
Besser als die Künstler, die im Augustinum auftreten. Die sind mir wurst.

Sitzfahrrad

50 Meter lief mein Verwandter heute am Rollator. Im Augustinum erbarmt sich nie jemand mit ihm zu laufen, man beschäftigt sich kaum mit ihm, die Pflege dort verrichtet immer nur schnell ihre vorgeschriebene Tätigkeit, ihre Handgriffe und eilt zum nächsten Pflegebedürftigen. Wenn er wohin muss, dann setzen sie ihn im Augustinum halt in den Rollstuhl und schieben ihn schnellstens.
Dann durfte er heute Sitzfahrrad fahren. Dass es sowas gibt, das wusste ich noch nicht. Er macht gern Sport, behauptet scherzhaft er sammele Briefmarken, nein, das hat er nie getan.
Das Mittagessen im REHA Krankenhaus ist mittelprächtige Hausmannskost. Kohlrouladen, Klops, Matjes. Essbar halt.
Dann wurde es unangenehm, er hatte erst eine schmerzhafte Blasenspiegelung und dann eine noch schmerzhaftere Blasenspülung. Den Katheter hat er auch noch, aber er sah irgendwie besser aus, als ich ihn heute besuchte.
Am Wochenende muss ich wieder in seine Wohnung, es geht um amtliche Schreiben.
Mal sehen, ob die Ameisen noch seine Wohnung bewohnen.

Donnerstag, 7. Juni 2012

Ameisen im Schliessfach

Heute bin ich nach dem Besuch im Krankenhaus ins Augustinum gefahren um im Apartment nach der Post zu sehen. Als ich die Briefe öffnete, entdeckte ich eine Menge Ameisen im Apartment, ein richtiger Trampelpfad vom Fenster, es war geschlossen, bis zum Bett meines Verwandten. Es war warm und stickig im Apartment, keine Luft zum Überleben für meinen alten Verwandten.
Jedenfalls gab ich dem Empfang einen Auftrag zum Betreten des Schliessfaches zwecks Beseitigung der Tierchen. Sie wollen wohl sprühen. Dies ist nicht das erste Mal in mehreren Jahren, dass Ameisen dort Hof halten, und andere Apartments sind dieses Jahr wohl auch betroffen.
Und solch ein Apartment kostet 2700 Euro Miete im Monat. Die Pflegeheime, die ich jetzt aufsuchte, hatten modernere Ausstattung und alle hatten hübsche, neue Bäder. Und sie sind viiiieeeeel billiger.
Am Empfang sah ich den Leiter des Pflegedienstes, ich mag ihn nicht, er ist so überzeugt von der Qualität seiner Arbeit, er prahlt.
Er meint auch, dass mein Verwandter mit der geleisteten Arbeit zufrieden sei. Das kann der alte Mann, blind, mit 90 Jahren, áber nicht mehr übersehen. Und ich bin zeichnungsberechtigt und nicht zufrieden. Ich spreche nicht mehr mit diesem Mann, Luft ist er für mich.
Am Empfang stand auch die Ärztin, zu der ich nicht gehen würde. Diabetologin ist sie. Mein Verwandter hat viele Wehwehchen, aber keinen Diabetes, er isst gern 300 gr. Bonbons am Tag, und dies mit 90 Jahren. Sie fragte, was mein Verwandter macht. Ich sagte: Die Lungenentzündung hat er gepackt, aber nun hat er einen Harnröhrenverschluss. Das Augustinum hat jahrelang nicht für einen Urologen gesorgt. Ja, sagte sie, damit hat das Augustinum seit Jahren ein Problem...

REHA Krankenhaus

Im REHA Krankenhaus ging es meinem Verwandten bald richtig schlecht. Er bekam starke Bauchschmerzen und einen Harnröhrenverschluss. Man machte eine Sonographie, durch den Katheter floss fast nur Blut in den Beutel und morgen machen sie eine Endoskopie der Blase, das soll schmerzhaft sein. Aber morgens übt mein Verwandter jetzt wieder am Rollator laufen.
Für mich ist es täglich neues Hoffen und Bangen, ich besuche ihn täglich im Krankenhaus.
Ich habe meinen Angehörigen in zwei Heimen alter karitativer Organisationen angemeldet, wo mir das Umfeld und der Umgang miteinander gefiel, sie sind mir lieber als die neumodischen kommerziellen Heime.
Mein Verwandter sagt, er möchte nun "die Beine unter Mutterns Tisch stecken" und kommt mit dem selbstbestimmten Leben im Alter des Augustinums nicht mehr klar. Ich kann mich vernünftig mit ihm unterhalten, sein Zimmerkamerad auch. Der ist ein sehr netter, umgänglicher Mann.

Freitag, 1. Juni 2012

Verlegen

Heute verlegen sie meinen Verwandten in ein REHA Krankenhaus.
Zwischenzeitlich bin ich in Pflegeheimen vorstellig geworden und ich weiss jetzt etwas mehr, wie das mit Kündigungen im Augustinum geht. Es ist alles recht hektisch zur Zeit.