Freitag, 29. Juni 2012

Die Verbannung der Rollatoren

Schon gestern sah ich die bunten, lustig aufgemotzen Rollatoren plötzlich im ersten Stock und nicht mehr im Foyer.
Nun ist es wieder langweilig im Foyer, Tische waren aufgebaut zum Feiern, im Theatersaal gab es Fussballübertragung. Dafür hab ich keine Zeit, ich lös die Wohnung auf.
Sie haben einen Beamer im Saal, auch für DVD, das ist heutzutage eine kleine Investition. Man kann auch seine Kellerbar heute mit Beamer in einen Palmenstrand verwandeln und morgen die Skyline von New York betrachten und übermorgen Filme anschauen. Heimkino ab 300 Euro Investitionskosten.
Schwerhörigenanlage mit Kopfhörern hat das Augustinum seit ca. 1 Jahr auch.
Schön und gut, aber für die Blinden haben sie nichts getan.
Das Wort taktil kennen sie nicht (taktil, das ist Tastsinn, das sind erhabene Lettern und Zahlen) z. B. an Wohnungstüren. Und der Fahrstuhl spricht kein Wort zu den Blinden und Sehbehinderten.
Nun ist es ja so, dass man heutzutage den grauen Star gut operieren kann.
Aber den grünen Star, den kann man oftmals nicht operieren, er führt zur Erblindung. Und da wir immer älter werden, bekommen viele alte Menschen plötzlich Makuladegeneration und erblinden daran so um die 80 Jahre alt.
Als mein Verwandter vor 14 Jahren ins Augustinum als einer der ersten einzog, da war er 76 Jahre alt und sehbehindert.
Als er vor einigen Jahren total erblindete, da spürte er wie behindertenunfreundlich das Augustinum ist. Seit er seit 2 Jahren vom Pflegedienst des Augustinums gepflegt wird, merkt er, sie haben von Blindheit keine Ahnung. Und nun ist es soweit, um überleben zu können, muss er ausziehen. PER Zusatzversicherung seit Anfang an bezahlt und auch ein Wohndarlehn von damals wohl 67 000 DM, nun über 30 000 Euro.

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