Mittwoch, 27. Juni 2012

Einzug

Gestern zog mein Verwandter in sein neues Apartment im Blindenheim. Er bekam einen hinreissenden Blumenstrauss vom Haus. Am selben Tag noch kam sein neuer Hausarzt vorbei.
Nachmittags sah ich dann: es gab Rührkuchen mit Schokoladenüberzug zum Kaffee und wir genossen den neuen Balkon, auch den Ausblick, alles typisch Berlin.
Das Abendbrot sah auch super einladend aus. Brot, Brötchen, Salami, Käse, Nudelsalat und noch vieles mehr... Der Pfleger machte es zurecht und es war kein Problem es auf einem Brettchen serviert zu bekommen. Er sagte: Das Getränk steht auf der Zwölf (er meinte das Uhrzeigersystem) und so hatte mein blinder Verwandter gleich alles selber gefunden.
Ich fuhr auch ins Augustinum, Sachen packen. Die Toilettensitzerhöhung, um deren Demontage ich gebeten hatte, weil sie meinem Verwandten gehört und er sie braucht, die war noch immer festgeschraubt.
Heute kam ich schon mittags in die Blindenwohnstätte, es gibt so viel Papierkram zu erledigen. Ich habe im Büro auch Geld auf dem Verwahrkonto hinterlegt, das ist für persönlichen Bedarf wie Friseur, Maniküre etc. Mein Verwandter ist froh sich nicht mehr um Gelddinge kümmern zu müssen.
Mein Verwandter bekam sein Leibgericht als erste Mittagsmahlzeit: Schnitzel.
Nachmittags gab es Marmorkuchen zum Kaffee.
Das Essen dort wird sehr appetitlich angerichtet serviert.
Mein Verwandter freute sich auch, er kann wieder sein Boseradio selber bedienen.
Er verkraftet mit 90 Jahren den Umzug recht gut, freut sich, er ist nicht mehr im Krankenhaus.
Wir freuen uns beide auf einen bunten Nachmittag Anfang Juli, da kommt ein Akkordeon- u. Gesangsduo. Den Shantychor vor kurzem haben wir leider verpasst, das ist sehr schade. Davor gab es einen Ausflug zum Spargelessen.
Ich finde das Programm sehr gut geeignet für meinen steinalten, sehr behinderten Verwandten.

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