Donnerstag, 7. Juni 2012

Ameisen im Schliessfach

Heute bin ich nach dem Besuch im Krankenhaus ins Augustinum gefahren um im Apartment nach der Post zu sehen. Als ich die Briefe öffnete, entdeckte ich eine Menge Ameisen im Apartment, ein richtiger Trampelpfad vom Fenster, es war geschlossen, bis zum Bett meines Verwandten. Es war warm und stickig im Apartment, keine Luft zum Überleben für meinen alten Verwandten.
Jedenfalls gab ich dem Empfang einen Auftrag zum Betreten des Schliessfaches zwecks Beseitigung der Tierchen. Sie wollen wohl sprühen. Dies ist nicht das erste Mal in mehreren Jahren, dass Ameisen dort Hof halten, und andere Apartments sind dieses Jahr wohl auch betroffen.
Und solch ein Apartment kostet 2700 Euro Miete im Monat. Die Pflegeheime, die ich jetzt aufsuchte, hatten modernere Ausstattung und alle hatten hübsche, neue Bäder. Und sie sind viiiieeeeel billiger.
Am Empfang sah ich den Leiter des Pflegedienstes, ich mag ihn nicht, er ist so überzeugt von der Qualität seiner Arbeit, er prahlt.
Er meint auch, dass mein Verwandter mit der geleisteten Arbeit zufrieden sei. Das kann der alte Mann, blind, mit 90 Jahren, áber nicht mehr übersehen. Und ich bin zeichnungsberechtigt und nicht zufrieden. Ich spreche nicht mehr mit diesem Mann, Luft ist er für mich.
Am Empfang stand auch die Ärztin, zu der ich nicht gehen würde. Diabetologin ist sie. Mein Verwandter hat viele Wehwehchen, aber keinen Diabetes, er isst gern 300 gr. Bonbons am Tag, und dies mit 90 Jahren. Sie fragte, was mein Verwandter macht. Ich sagte: Die Lungenentzündung hat er gepackt, aber nun hat er einen Harnröhrenverschluss. Das Augustinum hat jahrelang nicht für einen Urologen gesorgt. Ja, sagte sie, damit hat das Augustinum seit Jahren ein Problem...

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