Montag, 15. Oktober 2012

Anruf

Ich rief beim Pflegestützpunkt an, fragte nach welche Möglichkeiten es gibt, da mein Verwandter sich feste Pflegekräfte wünscht und zu viel wechselndes Personal in seiner Pflege hat. Sie verwiesen mich an die gesetzliche Krankenkasse. Dort rief ich auch an, sie meinten, dies sei ihnen egal, ob mein Verwandter nochmals umzieht. Es sei auch unwichtig, ob er stationär oder ambulant, z. B. in einer WG oder auch privat von mir versorgt wird.
Der Pflegestützpunkt meinte, ich solle mir eine Liste machen von Dingen, die für meinen Verwandten in der Pflege wichtig sind und sie schickten mir netterweise Infomaterial per Email. Na, da werde ich mich mal wieder vielerorts erkundigen...
Beim täglichen Besuch bei meinem Verwandten heute war endlich wieder ein gewohnter Pfleger da, er sagte, dass er vier Tage frei hatte und war gut gelaunt. Mein Verwandter war heute zur Gymnastik, Freitag war wohl ein sehr guter Alleinunterhalter im Haus, all dies machte meinem Verwandten Freude.
Vor meinem Besuch ging ich für meinen Verwandten einkaufen.
Wir tranken Kaffee, ich hatte auch Weintrauben mitgebracht, es war nett. Aber drei Türen weiter schrie ständig eine Frau, sie soll dement sein. Sie schreit und ruft seit Tagen stundenlang laut. Das Geschrei stört sehr und so war es über die Jahre auch oft im Augustinum, irgendwer schrie häufig aus einem Apartment. Wenn dann Ruhe einkehrte, dann schrie eine andere Stimme aus einem anderen Apartment ständig.
Vielleicht sind das Nachwehen von dem Chaos der Leiharbeiter am Wochenende.
Das Abendbrot sah gut aus, es schmeckte meinem Verwandten. Später kam der gewohnte Pfleger und half meinem Verwandten in den Schlafanzug und ins Bett.
Wenn es immer so wäre mit den Pflegern, dann wär die Blindenwohnstätte in Ordnung.
Und trotzdem, ich möchte weder in ein Heim noch in ein Stift ziehen in meinem Leben.

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