Samstag, 27. Oktober 2012

Ständige Ruhestörung

Als ich am späten Nachmittag meinen Verwandten besuche, da hat er gerade ein Würstchen zum Abendbrot bekommen, ich helfe ihm dann noch etwas mit einem Joghurt und einem Getränk. Das ständige Geschrei, welches aus einem Apartment auf dem gleichen Flur kommt, es nervt. Die Dame schreit seit Monaten täglich stundenlang. Vorige Woche war mal Ruhe. Nun schreit sie wieder. Man könnte meinen, es ist keine Blindenwohnstätte, sondern ein Irrenhaus. Solch ständig schreienden Menschen gibt es auch im Augustinum. Sie nehmen keine Rücksicht auf ihre Nachbarn.
Der Pfleger heute war auch total genervt von ihr. Er, obwohl nicht mehr jung und mit schütterem Haar, ist Lehrling in der Blindenwohnstätte. Er erzählte mir, dass er heute mit einem Leiharbeiter alleine sei und nur deswegen pflichtbewusst zur Arbeit kam, sich wohl besser krank gemeldet hätte, sich nicht gut fühle und die brüllende Bewohnerin nerve total, sie sei im Krankenhaus gewesen und nun sei das Geschrei extrem. Sie wolle ins Bett schreit sie, dabei liege sie im Bett. Den Leiharbeitspfleger sah ich den ganzen Abend nicht auf der Etage.
Später schrie die Person, ihre Tür war die ganze Zeit geschlossen, ewig "du alte Kuh", obwohl sie alleine war.
Vor Wochen meinte ein Pfleger: Diese Frau ist dement. Na, ob das stimmt? Früher gab es den alten Begriff "Dementia praecox" und der bedeutete Schizophrenie. Das scheint mir passender.
Bei mir zu Hause ist es ruhiger. Warum soll man in ein Heim oder Stift ziehen und sich mit sowas plagen? Man kann es leichter und beschaulicher in der Seniorenresidenz Zuhause haben.

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