Dienstag, 26. März 2013

Eine Bekannte erzählt...

Eine alte Bekannte war auf meinem Anrufbeantworter. Sie ist 75 Jahre alt und wurde gerade nach einem Krankenhausaufenthalt von 7 Wochen mit zwei Knochen OPs am Bein entlassen. Ich rief zurück. Das Gespräch ging so:
Sie: Ich komme mit Klumpfuss, grossem Verband nach Hause, humple hier mit Rollator auf einem Bein. Man hat mir einen ambulanten Pflegedienst geschickt, mit den Damen, die zweimal am Tag kommen, hab ich nur Ärger. Ich hab mich mehrmals im Büro telefonisch beschwert.
Sie erzählen mir immer dasselbe. Eine Dame legte mir ein Heftchen auf den Tisch, das soll ich lesen.
Ich: Du sollst Dich informieren wie Pflege geht.
Sie: Diese Pflege will ich nicht, das brauch ich nicht. Sie wollen mich zwingen! Ich sollte mir morgens die Geschlechtsteile waschen lassen, das will ich selber machen. Ich bat sie mir ein paar Teller abzuwaschen. Nein, das ist nicht vereinbart. Das hat dann abends mein Enkel gemacht, der zu Besuch kam. Ich bat sie in den Keller zu gehen, die Waschmaschine anzustellen und 40 Minuten später die Wäsche hoch zu holen. Und ich bat sie, mir die Bettwäsche zu wechseln. Sie rief im Büro an. Nein, das darf sie nicht. Und sie kommen nur zweimal täglich und schreiben in ihr Heft: Verweigert, verweigert, verweigert. Was ist denn, wenn ich mal zwischendurch aufs Klo muss?
Ich: Sie machen Dir eine Windel um, das ist so üblich, auch in Heimen. Sie haben kaum Zeit.
Betretenes Schweigen.
Ich: Das alles nur nach Schema F geht und Du nicht das bekommst, was Du brauchst, das hast Du Minister Bahr und dem MDK, Deiner Krankenkasse zu verdanken. Jede Gemeindeschwester früher war besser.

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