Donnerstag, 7. März 2013

Unfähiger Notarzt

Als ich vorgestern Abend meinen Verwandten verliess, da war er guter Dinge. Wir hatten einen netten Abend zusammen verbracht.
Aber nachts, da soll ihm unwohl geworden sein. Die Blindenwohnstätte war auf meinem Anrufbeantworter, bat um Rückruf. Sie erklärten mir, dass ein Notarzt Verdacht auf Herzinfarkt meinte, ihm eine Spritze gab, er daraufhin kollabierte und er ihn mit der Feuerwehr ins Bethel Krankenhaus schickte. Ich sagte: Herzinfarkt? Das ist aber unwahrscheinlich, er hat mit 91 Jahren viele Wehwehchen, aber das Herz war immer tipptopp. Ich rief im Bethel Krankenhaus an, man wollte telefonisch keine Auskunft geben. Ich fuhr hin.
Diesmal werkelten im Bethel keine Leiharbeiter aus Polen oder Ungarn, nein, diese Damen auf der Station waren asiatisch mandeläugig. Wieder gab es Zettel an den Türen, die Eintritt untersagten und Mundschutz wg. Krankenhauskeimen verlangten.
Mein Verwandter lag schief im Bett, ohne Seitenschutz, das Bett zu klein für seine Grösse, ich dachte: Bald fällt er blind aus dem Bett. Die mandeläugigen Damen fragten, warum ich seine Zähne und Hausschuhe nicht mitgebracht hatte. Ich wusste nach dem Telefonat mit der Blindenwohnstätte von nichts.
Ich verlangte die Ärztin zu sprechen.
Mein Verwandter war wütend mit rotem Kopf und wollte entlassen werden.
Die junge Ärztin kam. Sie sah aus wie jemand, der vor 2 Jahren Abitur gemacht hatte.
So ca. 20 Jahre alt.
Ich fragte nach dem Herzen, er hatte nie was am Herzen. Sie sagte: Das EKG ist völlig in Ordnung, kein Herzinfarkt, aber die Lunge? Ich gab Auskunft über den Lungenschaden, über 65 Jahre her, ein Kriegsschaden. Damit ist er steinalt geworden.
Also Herzinfarktdiagnose falsch.
Nein, er habe nichts, ja, man wolle ihn am nächsten Tag zurück ins Heim schicken.
So fuhr ich beruhigt nach Hause, informierte die Blindenwohnstätte über die beabsichtigte Rückkehr und schrieb der Feuerwehr eine Email:

An: zentrale.beschwerdestelle@berliner-feuerwehr.de


Es geht um meinen Verwandten .... ....., geb. xx.x.22
Wohnhaft in der Blindenwohnstätte , xxxxx, 12xxx Berlin.

Mein Verwandter soll sich laut Heim gestern Abend in der Nacht vom 5.3. zum
6.3. stark unwohl gefühlt haben.
Schmerzen im Brustbereich.
Die Blindenwohnstätte rief den Notarzt.
Der Notarzt kam, meinte Verdacht auf Herzinfarkt, gab eine Spritze.
Mein Verwandter kollabierte daraufhin, sagte die Schwester des Heimes.
Man brachte ihn ins Bethel Krankenhaus.

Ich fand das unerklärlich, das Herz meines Verwandten war immer tipptopp, aber
er hat kaum
Lungenkapazität, alter Kriegsschaden.

So fuhr ich ins Bethel Krankenhaus.
Gott sei Dank war mein Verwandter wieder wohlauf.
Die Ärztin meinte: Alle Untersuchungen gelaufen, Herz OK.
Aber ein alter Lungenschaden.... Ja, sagte ich, aus dem Krieg.
So soll er morgen wieder zurück ins Heim entlassen werden.
Gott sei Dank.
Gell, da kriegt man Angst vor dem Notarzt?

MfG

Heute Mittag rief ich im Krankenhaus an. Ja, er wurde entlassen. Heute Abend habe ich meinen Verwandten in der Blindenwohnstätte besucht.
Er war wohlauf und guter Dinge.

Und nun schicken sie mir bestimmt wieder Rechnungen anteilig zu bezahlen für Notarzt, Transport, Krankenhaus
und meinen die Dummen sterben nie aus.

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