Dienstag, 31. Dezember 2013

Sylvester

Sylvester war ich wie jeden Tag meinen Verwandten besuchen. Drei Stunden lang. Meinem Verwandten geht es wieder besser, er hatte Alpträume, sagt er. Der Pfleger war allein auf der Etage und etwas nervös, vielleicht wollte er pünktlich Schluss machen, hatte Sylvester noch etwas vor. Dafür kam die Altenpflegerin schon um sieben zum Nachtdienst, in ihrer Nachbarschaft wurde schon so viel geknallt, später hätte sie sich nicht getraut sich auf den Weg zu machen.
Mein Verwandter hat mit dem Geknalle bisher wenig Probleme, voriges Jahr fragte er mich Neujahr, ob wohl nachts ein Gewitter war?
Die Altenpflegerin sagte, etliche Blinde hätten mit Sylvester und dem Lärm Probleme, sie fürchteten sich. Vielleicht erinnern sie sich an den Krieg, dachte ich.
Als ich nach Hause kam, da liess ich meine Hunde vor die Tür, die stört der Lärm nicht, sie sind schussfest, es sind Jagdhunde.
Man muss sich nicht noch zusätzlich Probleme schaffen, denk ich. Ich geh jetzt ins Bett, meine Hunde schlafen zu meinen Füssen im Bett. Und morgen früh bin ich dann, im Gegensatz zu meinen lärmenden Mitmenschen, die Blinde im Heim verschrecken, fit für 2014.

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