Dienstag, 21. Januar 2014

In der Pflege sind wir auf Zuwanderer angewiesen.

Ein Artikel, der auf mich verständlich, aber befremdlich wirkt.

http://www.lokalkompass.de/wesel/politik/in-der-pflege-sind-wir-auf-zuwanderer-angewiesen-d385963.html

Allein die Überschrift wirft schon Fragen auf. Wer ist denn wir?

Die Heimbetreiber? Die Definition der "Pflege" bezieht sich wohl auf die Pflegeindustrie?
Wenn man auf Mitmenschen zurückgreift, die bereit sind sich mit um Alte zu kümmern, dann ergibt sich ein grosses Potential an Einheimischen. Damit sinken die Bedürfnisse nach "Pflege" enorm. Vielleicht braucht die Branche dann gar keine zusätzlichen Arbeitskräfte?

Dem Staat kann das eigentlich egal sein, weil "die Pflege" ist häufig gGmbH, also die Gewinne der Betreiber sind steuerfrei.
Also den Staat kann der Herr Minister damit nicht meinen. Da bekommen die Finanzämter Lohnsteuer der Arbeitnehmer und Zuwanderer werden in der Pflege genauso bezahlt, wie Einheimische, nämlich mit Minimallohn für Pflegehilfskräfte. Lohnsteigerungen, also mehr Lohnsteuer fürs Finanzamt gibt es mit Zuwanderern wahrscheinlich kaum. Ergo kann der Staat auch nicht mit wir gemeint sein.

Bin ich als Teil des Ganzen mit wir gemeint? Das kann auch nicht sein, weil ich möchte nicht auf "die Pflege" angewiesen sein, das geht vielen älteren Menschen so.
Hier geht es doch um Bedarfsdeckung. Bedarf ergibt sich erst aus Bedürfnissen zur Befriedigung dieser.
Ich sehe bei meinen Mitmenschen kein so grosses Bedürfnis nach Pflege, so wie sie Pflege definieren.
Es gibt Bedarf für Menschen, die älteren Mitmenschen den Alltag erleichtern, Schweres abnehmen - und dies Jahre lang.
Bedarf für echte krankenpflegerische Hilfe sehe ich bei vielen nur kurzfristig.
Der Anteil der Menschen, die eine Krankenschwester langfristig benötigen ist so hoch nicht, aber es gibt ihn natürlich.

Also ist der Satz "In der Pflege sind wir auf Zuwanderer angewiesen." eine blosse Behauptung? Nur zu welchem Zwecke?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen