Montag, 20. Januar 2014

Woher kommt der plötzliche Wandel?

Solange wir die vorige Regierung hatten, da war es angeblich in den Pflegeheimen toll, wir sollten uns auf den Pflege TÜV verlassen, der viele Häuser mit 1.0 bewertete. Der Minister Bahr sah keinen akuten Handlungsbedarf. Es fehle bestenfalls an Zuwendung. Satt und sauber genügt der Kasse.
Nun plötzlich wird uns suggeriert, wie schlimm doch alles ist und wir sollen dafür mehr Geld an die Pflegekassen entrichten.
Das Fernsehen fragt: Wer pflegt unsere Eltern?
Das ist eine falsch gestellte Frage.
Es sind nicht die Eltern von jungen Berufstätigen.
Es sind deren Grosseltern und Urgrosseltern.
Es sind die Eltern von Menschen, die in etwa im Rentenalter sind.
Normalerweise kümmert sich ein Ehepartner, wenn der verstirbt, dann lebt der alte Mensch allein. Irgendwann vor dem Ableben benötigt dieser Mensch dann Hilfe.
Das war schon immer so, ich komme aus einer langlebigen Familie.
Zwei meiner Urgrossväter wurden von ihren Töchtern aufgenommen, einer verstarb hoch in den 90ern, der andere hoch in den 80ern.
Wo war das Problem? Es gab keines. Das war einmal vor dem 2. Weltkrieg, einmal kurz nach dem 2. Weltkrieg.
Meine Oma pflegte nicht nur ihren Mann ein halbes Jahr zuhause, nein, im Krieg nahm sie einen alten Herrn als Untermieter auf, der verstarb auch in ihrer Wohnung, sie hat sich einige Zeit um ihn gekümmert.
Onkel und Tante pflegten meinen anderen Grossvater mehrere Jahre in ihrer Wohnung. Das war nicht leicht, aber so ein Gewese, dass Pflege zu schwer sei, das gab es nicht.
In meiner Nachbarschaft haben wir aktive Alte, von denen geht kaum einer ins Heim. Man stirbt zu Hause oder im Krankenhaus.
Der beste Weg Demenz zu vermeiden ist wohl ein aktives Alter und erst gar nicht auf die Idee zu kommen Pflegestufe 1 zu beantragen.
Die Alterspyramide und den demographische Wandel braucht man bei solch Gedankengängen nicht zu berücksichtigen.
Ich frage mich: Wer hat Interesse daran bei den Älteren Angst zu schüren und warum?

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