Freitag, 11. Mai 2012

Über die Prominenz

Ich lese über die Prominenz im Internet: Die Frau des früheren Bundespräsidenten Karl Carstens, Veronica Carstens, selber Ärztin, lebte im Augustinum in Essen. Als sie merkte, dass sie dement wurde, da zog sie in eine Seniorenresidenz in Bonn. Dort verstarb sie mit 88 Jahren. Die Entscheidung das Augustinum mit unerquicklichem Demenztreffpunkt und Einsamkeit in der eigenen Wohnung bei ambulanter Pflege zu verlassen, kann ich gut verstehen.
Walter Giller lebte lange im Augustinum Hamburg, aber er verstarb an einer Krebserkrankung mit 84 Jahren in einer hamburger Klinik.
Auch das verstehe ich gut. So war das mit der Frau meines Angehörigen auch. Sie war ja von der Idee der Pflege im eigenen Apartment so begeistert, dass sie unbedingt ins Augustinum ziehen wollte. Aber dann... Erst kam sie in ein Gästeapartment, weil das mit der Pflege im eigenen Apartment nicht mehr ging, dort fühlte sie sich sehr unwohl und ging ins Krankenhaus. Ich hab sie täglich mehrere Stunden besucht, die Krankenhausärzte drangen auf eine Einweisung ins palliative Pflegeheim und sie verstarb am 11. Tag im Krankenhaus.
Die gelebte Realität sieht halt anders aus als die Illusion vorher.
Meine Realität als Angehörige im Augustinum ist ziemlich miserabel.
Ich geh jetzt in den Keller und wasch und bügle die Wäsche meines Verwandten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen