Samstag, 2. November 2013

Fachkräftemangel?/Prüfberichte der berliner Heimaufsicht

Mir erzählte ja eine ältere Dame, dass sie durchaus in Erwägung ziehe, in ein recht neues Heim in unserer Nachbarschaft zu ziehen. Sie sei dort des öfteren zu Besuch gewesen, es hätte ihr gut gefallen. Nur nicht in absehbarer Zeit, weil es ihr noch sehr gut geht und sie auch sehr aktiv ist. Ich dachte, wer weiss, wie gut das Haus in einigen Jahren sein mag, Dinge ändern sich und viele alte Menschen brauchen gar nicht in ein Heim...
Trotzdem suchte ich danach, warum dies Haus ihr gefiel. Es gibt dort sehr hübsche Apartments, aber das gibt es vielerorts, das allein konnte nicht der Grund sein. Man kann sich dort, wie im Augustinum, als Besucher gegen Bezahlung zum Mittagessen anmelden. Das Essen ist viel preiswerter als im Augustinum. Ich glaub die Ergotherapeutin ist die Tochter eines meiner Lehrer, lang ist es her...
Ich las in den Prüfberichten der berliner Heimaufsicht. Sie werden im Internet veröffentlicht (man muss etwas scrollen, unten ist der Link zu den Prüfberichten):

http://www.berlin.de/lageso/soziales/heimaufsicht/

Dann wurde ich fündig. Das Haus hat eine Fachkräftequote von 72 %, das bedeutet: 72 % der Pflegenden sind ausgebildete Altenpfleger und nur wenige Mitarbeiter haben die Kurzzeitausbildung zum Altenpflegehelfer. Gesetzlich vorgeschrieben sind nur 50 % Fachkräfte.
Einige Heime haben nicht einmal diese 50 %, verweisen bei Überprüfung auf den Pflegenotstand. Das ist ein Grund für die Aufsicht einen Zuzugsstop zu erwirken.
Das ist auch ein Grund, warum, wenn Mitarbeiter fehlen, man auf Leasingkräfte zurückgreift.
Der hohe Altenpflegeranteil bewirkt sicherlich, dass sorgfältiger gearbeitet wird. Das Haus ist im oberen Preissegment der Pflegeheime angesiedelt.
Ausser, dass es hier in der Nähe ist, finde ich es nicht so gut, es hat einen sehr schicken hohen Zaun und die Wohnungen haben keinen Balkon, aber es gibt einen grossen Balkon auf jeder Etage.
Nun gut, die Geschmäcker sind unterschiedlich...

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