Donnerstag, 7. November 2013

Vieles ist besser geworden

Nun bin ich jeden Tag zu Besuch bei meinem Verwandten und in den letzten Wochen ist vieles besser geworden. Seit einer Weile gibt es nur noch die gewohnten Pfleger auf der Etage, das macht einen grossen Unterschied. Im Gegensatz zu den Leasingkräften kennen sie sich gut aus und die Pflege hat Kontinuität. Ich brachte heute wieder bilanzierte Trinknahrung aus der Apotheke mit und ich helfe meinem Verwandten, damit er genug zum Abendbrot bekommt. Ich stelle fest: Auch das Abendbrot ist etwas reichhaltiger geworden, das Obst nicht mehr so hart, die Auswahl an Joghurt und Pudding auch grösser.
Mein Verwandter freut sich immer auf den abendlichen Besuch, er ist guter Dinge, hört Nachrichten und Musik im Radio, ich les ihm vor oder er erzählt. Gestern erzählte er aus seiner Jugend, aber auch aus der Zeit, als das Augustinum in Kleinmachnow öffnete, er erzählte von einer Frau P..kwitz am Empfang, sie ging mit 60 Jahren in Rente, da sie auch wohl eine Rente von Siemens bekam. Und sie wohnte in der Nähe des Augustinums.
Er erzählte seinen gestrigen Tagesablauf, er war mit Rollator spazieren und es war auch eine Physiotherapeutin da, die ihn massiert hat. Alles, was ihn interessiert, das behält er. Er geht auf den 92. Geburtstag zu und durch die Parkinsonerkrankung ist sein Denken etwas verlangsamt. Aber seine Persönlichkeit ist so, wie sie immer war. Logisch denken kann er auch.
Ich versteh nicht, warum man ihn im Augustinum in den Demenztreffpunkt abschob und auch nicht, warum einige Pfleger in der Blindenwohnstätte ihn als total dement abstempelten. Ausser: Jeder wird für dement erklärt, es gibt je extra Geld von der Kasse dafür. Ich hab den Antrag bei der Kasse nicht unterschrieben.
Ich glaub es wird viel Schindluder mit Alzheimer getrieben. Den kann man nur durch Obduktion einwandfrei nachweisen und wer lässt schon obduzieren?
Jedenfalls war es ein sehr netter Abend und wir haben uns beide amüsiert und so darf es auch gern weiterhin bleiben!

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