Sonntag, 18. März 2012

Samstag nachmittags

Samstag nachmittags bin ich im Augustinum mit nur ein paar Lebensmitteln, ich bin krank, kann nicht viel tragen.
Ich mach Kaffee, zieh die Rollläden hoch. Plötzlich kommt die stellvertretende Pflegedienstleitung. Sie ist jung, hübsch und nett; sie hat noch nicht verstanden: Auch sie wird mal so alt und klapprig und muss sterben. Auch sie wird es mal so beschwerlich haben, weil sie ist nicht der Typ sich früh selbst umzubringen, damit sie die Beschwerden und Nöte des Altwerdens nicht erlebt. Ich erklär ihr alles, woran es hakt. Zeig ihr auch die dreckige Küchenarbeitsplatte, obwohl jemand dort Tassen abgewaschen hat. Dies kann ich zur Zeit noch nicht wieder, ich bin krank. Sie meint, ich könne ja dafür Teilreinigung extra buchen. Das kostet dann wieder...
So ist der Moloch Augustinum, wer dort einzieht sollte wissen: Zu der sehr teuren Miete lassen sie sich jeden Handschlag teuer extra bezahlen. Wenn man Schwimmbad, Theater usw. nicht mehr benutzen kann, dann gibt es keinen Rabatt, nein, dann wird es erst richtig teuer. Und bei der PER Zusatzversicherung gewinnt immer die PER.
Ach, wie schön ist ein gutes Pflegeheim mit Festpreisen, ach, wie gut sind Seniorenwohnhäuser ohne teure Darlehn, wo es auch Service gibt. 10 km weiter, in Berlin gibt es das en gros.
Naja, um 21 Uhr 30 war ich endlich zu Hause. Es ist so schön vom Augustinum nach Hause zu kommen. Hier fühl ich mich wohl. Und mein vereinsamter Verwandter im Augustinum tut mir täglich leid.

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