Donnerstag, 15. März 2012

So mies

So mies war es heute im Augustinum: Ich bin krank, quäl mich ins Augustinum mit Lebensmitteln für meinen Angehörigen.
Im Kühlschrank ist nichts am ausgeschilderten Platz, alles Kraut und Rüben. Heute sollte die Wäsche abgeholt werden. Sie liegt noch immer in dem dafür nicht vorgesehenen Wäschekorb im Bad. Aber wo ist die Wärmflasche? Ich suche ewig, sie ist in der Küchenspüle, wo sich das dreckige Geschirr stapelt. Das Handtuch für die Flasche ist noch immer im Bett. In einem Raum sind die Fensterläden nicht hochgezogen.
Im Wohnzimmer, auf dem Tisch liegt ein Apfel und 2 Kiwis. Das haben wir nicht bestellt, das kann meine blinder Verwandter nicht essen. Aber der Essensplan - die Bestellung -, die hat die Pflege ja schon vor Tagen vom Kühlschrank abgerissen und weggeworfen.
Ich mach meinem Verwandten Abendbrot und lese diese Pflegedokumentation, die vor Selbstbeweihräucherung stinkt. Ich schreib dann in diese Kladde die Zustände und beschwere mich.
Ich bestell beim Empfang die diensthabende Schwester, sie ist ok, kommt und sieht sich die miserable Arbeit an und meint auch: Das geht so nicht.
Ich sag dem Empfang: ich bitte die Pflege morgen meinem Verwandten nachmittags Kaffee zu machen und später Abendbrot. Ich bin krank.
Um 20 Uhr 30 bin ich endlich zu Hause, ich bin so kuriert vom miesen Augustinum, das glaubt keiner.

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