Samstag, 20. Juli 2013

Arbeit per SMS

Ich fragte die Leasingkräfte, wie das denn geht mit der Arbeit auf Abruf. Nun, sie erhalten vom Arbeitgeber eine Kurzmitteilung aufs Handy wann und wo sie zu arbeiten haben.
Die Leasingfirma selbst ist in Nordberlin. Eine Pflegehelferin wohnt in Spandau, eine im Wedding, eine in Pankow.
Die Blindenwohnstätte ist in Südberlin. Jede Pflegehelferin hat mindestens eine Stunde Fahrzeit. Und das für einen Stundenlohn, der weiss Gott nicht top ist. Sie sind auch keine Spitzenkräfte. Es sind Frauen mit Handycap, Krankheiten, alte Kräfte, Berufsanfänger, Schwule.
Auf der jeweiligen Arbeitsstelle, viele Leasingkräfte geben an, dass sie schon im mehr als 30 Heimen in Berlin arbeiteten, können sie dann die auswendig gelernten Handgriffe anwenden.
Da kommt keine Freude auf, bei niemand, nicht bei den Arbeitern und schon gar nicht bei den Pflegebedürftigen. Einige quengeln und greinen wie Kinder im Heim. Die paar festangestellten Pfleger stöhnen, weil sie die Fehlleistungen der Leasingkräfte begradigen sollen und ständig neue Arbeiter einweisen sollen.
Die gutwillige Pflegedienstleitung stöhnt, arbeitet mit und sagt: Und was sollen wir nun tun?
Die Auflagen, die gemacht werden und nicht klappen, stammen von den Krankenkassen. In den Bereich gehört der MDK, der die Alten und Angehörigen mit Pflegenoten und Pflege TÜV vergackeiert. Das Augustinum wurde mit 1.0 bewertet, die Blindenwohnstätte mit 1.0 - 1.7. Mit der Pflege kann man nicht einverstanden sein, auch in anderen Heimen nicht. Der MDK arbeitet prima mit der Heimaufsicht zusammen, das haben mir beide Organisationen auf einem Vortrag erklärt und demonstriert.
Falls es irgendwo zuwenig Fachkräfte gibt, dann erwirken sie einen Zuzugsstopp für begrenzte Zeit für das Haus.
Ob ich von solch Fachkräften überhaupt gepflegt werden möchte? Mit Sicherheit nein!
Und wieso ist es überhaupt erlaubt meine Beiträge zur Pflegeversicherung sehr teuren Leasingfirmen in den Rachen zu werfen?
Jetzt fahr ich, wie jeden Tag, für Stunden zu meinem Verwandten um ihm dort zu helfen.
Seine Möbel sind vorhanden. Vielleicht richte ich ihm wieder eine Wohnung ein und such ihm eine Hilfe.

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