Mittwoch, 10. Juli 2013

Fehlende Mitarbeiter

Es klappte schon letzte Woche schlecht mit der Pflege, da war ein junger Pfleger vom Haus, der sonst auf einer anderen Etage arbeitet und sich nicht auskannte mit den Gepflogenheiten der Bewohner. Er meinte es sei anstrengend gewesen, im Parterre wurde ein Hundertster Geburtstag gross mit dem Bezirksbürgermeister Kopp gefeiert, da hätten sich gleich zwei Mitarbeiter krank gemeldet.
Am Wochenende räumte die Haustechnik das Erdgeschoss aus und begann mit den Umbauarbeiten, die nun in vollen Gange sind.
Die junge Leasingarbeiterin vorige Woche erklärte mir, sie wolle um Himmels Willen nicht in der Altenpflege arbeiten, sie habe einen 400 Stunden Basiskurs absolviert, sie warte auf einen Ausbildungsplatz zur Krankenschwester.
Die andere junge Leasingkraft erklärte mir auch, sie wolle Krankenschwester werden, sie hätte eine Kurzausbildung zur Santitätsassistentin. Ich übersetz mal dies Neudeutsch: Das bedeutet Transporthelfer beim Krankentransport.
Sanitätsassistentin? Mein Verwandter sagte: Ich hab einen Schein zum Sanitätsmeister. Sie schaute verdutzt.
Ja, sagte ich, er darf ausbilden, er war der Chef vom Krankentransport in Südberlin, hatte vier Krankenwagen, leitete Bereitschaftszüge, ein Altenheim, eine Rettungsstelle am Grenzübergang und vieles mehr beim Roten Kreuz, der grössten Organisation des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes.
Sie schaute noch verdutzter. Mein Verwandter hat noch viel von seinem Fachwissen auf Abruf im Kopf parat.
Es ändert nichts, einige der Bewohner auf der Etage fremdeln, sind unglücklich und schimpfen über die wechselnden Pflegekräfte.
Morgen kommt bestimmt wieder jemand anderes...
Die Bewohner freuen sich täglich sehr mich zu sehen, sie haben mich als hilfsbereites Faktotum adoptiert.

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