Mittwoch, 31. Juli 2013

In Lankwitz

Die Leasingkräfte erzählen, wo sie schon überall gearbeitet haben. Mehrere waren bei Vitanas, obwohl Vitanas sagt, sie haben nur in Notfällen Leasingarbeiter. Andere erzählen von FSE, das ist die AWO. Das Haus kenn ich. Vor langen Jahren stand dort ein altes städtisches Heim, unattraktiv. Dann übernahm die AWO, riss ab und setzte einen grossen, schönen Neubau hin. Man lud mich ein zu einem Nachmittag mit Vortrag über das Haus. Ich bemerkte dort als erstes einen extremen Geruch von Durchfall im Fahrstuhl. Danach fand ich das Haus Käthe Kollwitz nicht mehr so gut.
Wir hatten eine sehr alte adlige Dame in der Nachbarschaft, es gelang ihr sehr lange mit Haushaltshilfe in ihrem kleine Haus zu verbleiben. Dann kam sie ins Krankenhaus, sie hatte keine Patientenverfügung, man legte ihr ein paar Schläuche und sie kam ins AWO Haus Käthe Kollwitz in der Kaulbachstrasse, wo sie leider noch sehr lange leidend im Bett lag.
Als nächstes kam mein alter Deutschlehrer mit Frau, auch aus der Nachbarschaft, häufig bei mir vorbei, immer auf dem Weg zu ihrer Tante, die im AWO Heim lebte. Ich fragte, wie es ihnen denn dort gefällt, wie die Pflege ist... Sie gaben mir die Standardantwort vieler Angehöriger: Wenn man täglich zu Besuch geht, dann geht es...
Die AWO arbeitet mit Servicegesellschaften, wie das Augustinum, das heisst, die Arbeitnehmer werden ausgelagert, meist zu nicht sehr guten Konditionen beschäftigt. Nun, bei der AWO arbeiten auch viele Leasingkräfte. Das bedeutet: Sehr unpersönliche Pflege.

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