Mittwoch, 17. Juli 2013

Eines langen Tages Reise in die Nacht

Es ist ein heisser Sommertag, schönes Wetter. Ich bin um 16 Uhr in der Blindenwohnstätte zum Verwandtenbesuch. Oder ist es Arbeit?
Mein Verwandter und ich unterhalten uns lange, ich koch für mich Kaffee und für ihn Tee. Bis 19 Uhr 30 sehe ich zu, dass er 800 ml trinkt und 800 Kalorien isst. Sowohl Essens- und auch Trinkmenge stimmen sonst nicht mit seinem Bedarf überein. Das gelernte Fachpersonal schafft das nicht. Ich bin Kummer mit der Pflege gewohnt. Die Leihpflegerin seh ich erst, als sie gegen 18 Uhr das Abendbrot verteilt.
Mein Verwandter erzählt mir von einem alten Film: "Eines langen Tages Reise in die Nacht". Wir sprechen über Zeitgeschichte damals, über "Die Katze auf dem heissen Blechdach", Hochhuts "Soldaten", über den Misanthropen und Juhnkes Theaterstücke im Renaissance Theater.
Wir hören Nachrichten im Radio. Ich les weiter aus dem Krimi vor, es wird spannend.
Mein Verwandter erzählt vom Mittagessen in der Blindenwohnstätte: Immer kleingeschnittenes Fleisch, alles schmeckt für mich wie Gulasch. Er wünscht sich ein halbes Hühnchen vom Grill von Reichelt/Edeka. Nun, das ist eine leichte Übung. Wird demnächst erledigt.

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