Dienstag, 9. Juli 2013

Was ist ein Pflegeschlüssel?

Der Personalschlüssel berechnet sich bei 4 Pflegestufen und 38,5 Arbeitsstunden pro Woche in etwa so:
Pflegestufe 0 = 0,111 Std. oder 9,00 Bewohner 1 Mitarbeiter (9,00:1)
Pflegestufe 1 = 0,247 Std. oder 4,05 Bewohner 1 Mitarbeiter (4,05:1)
Pflegestufe 2 = 0,328 Std. oder 3,05 Bewohner 1 Mitarbeiter (3,05:1)
Pflegestufe 3 = 0,439 Std. oder 2,28 Bewohner 1 Mitarbeiter (2,28:1)

Für die Bemessung des pflegebedingten Aufwands sind die im Pflegebereich vorhandenen Planstellen und die damit verbundenen Personalkosten der bestimmende Faktor. Die Zuordnung der Planstellen des Pflegepersonals erfolgt über einen so genannten "Personalschlüssel". Diese Schlüssel werden vom Sozialministerium der Länder und von der Arbeitsgemeinschaft der Pflegekassen festgelegt. Eine einseitige Festlegung durch den Träger ist somit nicht möglich. Die Verhandlungsergebnisse werden in einer Pflegesatzvereinbarung niedergelegt.
Darüber hinaus wird in der Pflegesatzvereinbarung festgelegt, wie hoch die Fachkraftquote, also der Anteil an examinierten Pflegekräften sein muss.
Der Betreiber eines Alten- und Pflegeheimes ist in der Personalbemessung nicht frei.

Der Schlüssel gibt in jeder Pflegestufe an, für wie viele Menschen, die pflegebedürftig sind, eine Pflegekraft vorgesehen ist. Eingeschlossen in die Ermittlung der gesamten Planstellen für die Pflege sind Stellen für
•Pflegedienstleitung
•Nachtwachen
•Qualitätsmanagement
•Sozialdienst und
•Betreuung der gerontopsychiatrischen Tagesgruppen.

Auch die übrigen Stellen in den Bereichen
•Hausservice (Reinigung, Wäscheversorgung)
•Großküche
•Verwaltung

unterliegen einem Stellenschlüssel.

Zu beachten ist noch, dass Urlaub und Ausfälle durch Krankheiten bis zum Ende der Lohnfortzahlung ebenfalls enthalten sind.

Und dies Ganze ist einer der Knackpunkte der Misere.
So sind deutschlandweit die Heime so schlecht geworden wie in den 60er Jahren sogenannte "städtische" Heime.

Vor einigen Jahren hatten die Pfleger noch 30 Minuten Zeit für die Arbeit, die sie heute in 10 Minuten erledigen müssen.

Und solange sich daran nichts zum Positiven ändert, wird es weiterhin so schlecht bleiben und zwar überall! Da gibt es keine guten und schlechten Heime mehr, weil alle gezwungen sind, so zu arbeiten.

Und daher sind die Pflegenoten des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen, sie liegen in der Regel bei 1.0 bis 1.7 einfach nur Augenwischerei und Betrug.

Es ist auch nicht tragbar, dass die Arbeitsgemeinschaften der Pflegekassen (Krankenversicherer) miese Pflege aushandeln und der MDK (die Krankenkassen) dann diese Pflege fast nur im Bereich von Einser Noten bewerten. Dazu werden die Pfleger mit bürokratischen Aufwand überlastet. Diese Buchhaltung findet bei meinem Verwandten nicht mehr kontinuierlich statt, die Pfleger und Leihpfleger kommen nicht nach.

Pflege in Deutschland wurde sauschlecht standardisiert, da hilft auch keine Zusatzversicherung.
Alle sind verpflichtet nach dem selben Prinzip zu arbeiten.
Es gibt nur eine Lösung:
Raus aus der Altenpflege!

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