Donnerstag, 31. Oktober 2013

Ambulanter Pflegedienst gefällt Arbeitnehmern nicht

Eine nette, gut Deutsch sprechende Frau vom Balkan erzählte mir, sie hätte für einen privaten ambulanten Pflegedienst gearbeitet. Die Bezahlung war nicht gut und sie musste mehrmals täglich mit der U-Bahn von einem Pflegebedürftigen in einem Bezirk zum nächsten Pflegebedürftigen in einem anderen Bezirk fahren. Diese Fahrzeiten waren unentgeltlich und die Fahrtkosten musste sie bezahlen. Das war zu dürftig und da suchte sie sich einen anderen Job.
Ich erinnerte mich an eine ähnliche Geschichte, die mir eine ältere deutsche Pflegekraft erzählte. Sie lebte in einem kleinen Ort in der Nähe Berlins. Auch sie arbeitete bei einem privaten ambulanten Pflegedienst, auch sie musste auf ihre Kosten durch ganz Berlin von einem Pflegefall zum nächsten Pflegebedürftigen fahren. Dafür hatte sie einen sehr alten Kleinwagen. Manchmal blieb sie mit dem Auto liegen, bemühte dann den ADAC. Sie sagte, dass von ihrem Lohn wenig übrig bliebe, das meiste Geld stecke sie in Autoreparaturen. Ihr Mann sei kulant, er komme für die Miete der Wohnung auf...
So verschwinden die passablen Pflegekräfte aus der Pflege, die sich für sie nicht rentiert. Und das Arbeitsamt sorgt für Nachschub, der aber leider nicht so gut arbeitet, wie es Not täte.

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