Sonntag, 27. Oktober 2013

Spaziergang

Ich war mit dem Hund spazieren. Zwei Strassen weiter ist ein Seniorenservice, der Kleinbetrieb übernimmt viele Gänge, Arbeiten rund ums Wohnen für alte Menschen. Man stellt sich auf die alternde Gesellschaft ein.
Und ich entdeckte gleich in der Nähe die "Villa Marie", eine neue Senioren WG in einer alten Villa. Das Haus scheint voll belegt, die Wohnform der Senioren WG gefällt, die Seniorenresidenzen haben keinen guten Ruf mehr.

http://www.curadomo.com/pflegedienst-curadomo-pflege-betreute-wohngemeinschaft-berlin-demenz-wg/villa-marie-lichterfelde.html

Wie geht denn das mit so einer Senioren WG, das fragte ich mich? Wir haben in der Nähe inzwischen mehrere.

Nun, man schliesst einen Mietvertrag mit einem Vermieter für ein Zimmer in einer WG. Die Pflege übernimmt dann unabhängig vom Vermieter ein ambulanter Pflegedienst. Der kann gut oder schlecht sein, oder auch Personalprobleme wg. Pflegenotstand haben. Und man hat auch diese Altenpfleger und Altenpflegehelfer, die werden alle nach demselben Standard ausgebildet. Oder man hat Pflegekräfte aus der Ukraine und es geht zu, wie bei Hempels unter dem Sofa. Alles ist möglich, von sehr gut bis schlecht in solch WGs.
Und wo ist der andere Pferdefuss, fragte ich einen kirchlichen Sozialarbeiter.
Ganz einfach, die WGs sind teurer als Heime, sie kosten erstens Miete/Verpflegung und zweitens Geld für den ambulanten Pflegedienst. Und: Diese haben als Werber für zusätzliche Pflegeleistungen Sozialarbeiter angestellt, die gekonnt Süssholz raspeln.
Nichts desto trotz spriessen überall diese WGs hervor:

http://www.hilfelotse-berlin.de/bereich/institutionen/b/db/berlin/Wohngemeinschaften-Demenzkranke/liste/462/anz/500/

Da ist es doch besser, man bleibt in seiner Wohnung, oder lebt zu zweit oder dritt in einer Wohnung, lässt sich etwas von den Familien helfen, leistet sich eine Zugehfrau oder das Putzmobil der AWO, das kostet wohl für zwei Stunden und zwei Putzkräfte um 50 Euros. Edeka hat einen Lieferservice, nicht weit ist eine ebenerdige Arztpraxis mit zwei Ärzten, die Ärztin macht auch Hausbesuche...
Wo ein Wille ist, da ist ein Weg vorbei an den sogenannten Pflegeprofis.

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