Mittwoch, 8. August 2012

Es geht aufwärts

Heute morgens kam die neue Ärztin meines Verwandten um ihn zu untersuchen. Sie sieht keinen Handlungsbedarf. Das ist doch super. Dann kam seine neue Friseurin, er hat einen neuen ordentlichen Haarschnitt. Zum Mittagessen hatte er Matjesfilet mit Pellkartoffeln. Das mag er sehr gerne.
Da alles so gut läuft bin ich heute zum Jugoslawen, hab dort im Garten eine grosse Cevapciciplatte, 8 Stück mit Pommes, Djuvetschreis und Salat gegessen. Es war schön, draussen in der Sonne mit einer grossen Fassbrause zu sitzen. Das kam alles zusammen 11 Euronen und als ich zahlte, da wollten sie mir noch einen Schnaps aufs Haus spendieren, aber den wollte ich nicht. Ich war, im Gegensatz zum Essen im Augustinumrestaurant nämlich satt! Und gut geschmeckt hat es auch. Das war meine erste Freizeit seit Monaten und nur 2 Stunden am Nachmittag.
Dem Koch und den Bediensteten im Restaurant des Augustinums sei gesagt: Ich arbeite körperlich, eine Mahlzeit dient in erster Linie zur Nahrungsaufnahme. Aufhören zu essen möchte ich erst beim Gefühl der Sättigung. Sogenannte Gaumenfreuden und hungrig bleiben, hungrig aufstehen, das mag ich nicht. Gut schmecken darf das Essen natürlich auch. Und wo eine Bewohnerin verhungert, da zieh ich besser nicht hin.
Nachmittags hatte mein Verwandter 2 Kaffee und einen grossen Blaubeermuffin, war auch satt und das Abendbrot war auch gut.
Nun kann er schon mit dem Pfleger ohne Rollator, nur mit Stock, vom Bett bis zum Bad und zurück selbständig, aber geführt, laufen.
Nachmittags kamen noch zwei Angestellte der Blindenwohnstätte auf einen längeren Plausch über Gott und die Welt, das war auch sehr nett.

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