Sonntag, 19. August 2012

Pflegeschlüssel

Unter Pflegekonzept veröffentlicht das Augustinum im Internet am Beispiel Bayern:
"Die Vorgabe für Pflegestationen fordert einen Pflegeschlüssel von 1 : 3,58 (Beispiel Bayern). Doch dies ist uns zu wenig. Mit einem Pflegeschlüssel von 1 : 1,59 stellen wir sicher, dass unser Pflegedienst ausreichend Zeit für unsere Bewohner hat: Im Durchschnitt kommen 1,59 Bewohner auf einen Pflegemitarbeiter."
Ich seh das anders. Ich erfahre jetzt: Die stationäre Pflege hat erheblich mehr Zeit für meinen Verwandten als die ambulante Pflege des Augustinum Kleinmachnow. Sie sehen auch sehr oft nach ihm in der Blindenwohnstätte, mehrmals in der Stunde.
Das Augustinum vergleicht Äpfel und Birnen.
Und dies liegt an den Wegen, die die ambulanten Pflegekräfte zurücklegen und jedesmal, hin und zurück der Pflegekasse per Knopfdruck in Rechnung stellen.
In der Blindenwohnstätte hat der Pfleger auf der Etage kaum Wege.
Das Augustinum Kleinmachnow hat lange Gänge und weite Wege von Pflegebedürftigem zu Pflegebedürftigem. Das Laufen kostet viel Zeit, manche Pfleger fahren Tretroller, andere Klapprad. Ich fragte mal eine jüngere Pflegekraft ob sie mehr essen muss, seit sie im Augustinum arbeitet. Ja. Sie hat sich die Portionen vergrössert, sagte sie.
So, wenn eine Pflegerin im Augustinum ständig durch die Gänge läuft, dann hat sie, bei gleicher Arbeitszeit, erheblich weniger Pflegebedürftige am Ende des Arbeitstages versorgt als eine Pflegerin in stationärer Pflege, und/oder den Pflegebedürftigen weniger Zeit gewidmet. Und so hat dann der Pflegebedürftige im Augustinum weniger Zeit und Zuwendung erhalten.
Und die Kasse zahlt und zahlt und zahlt diese kleine Wegepauschale, dafür, dass die Pfleger im Haus unterwegs sind. Ich zahl in die Pflegekasse und finde das blödsinnig, reine Verschwendung meiner Beiträge. Das ist so ineffizient, mich wundert, das die Kasse das mitmacht.

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