Mittwoch, 15. August 2012

Kleinmachnow ist ein Satz mit X

In der Nähe des Augustinums ist ein Aushang der Gemeinde Kleinmachnow, dort veröffentlichen sie zum Lesen für jedermann zum Beispiel das Amtsblatt des Ortes. Dort konnte ich für berliner Augen sehr merkwürdige, bürgerunfreundliche Dinge lesen.
Anmerkung: In den dreissiger Jahren erbaute der Baumeister Adolf Sommerfeld sowohl in Kleinmachnow als auch in Berlin-Lankwitz sehr ähnliche grössere Siedlungen mit Typenhäusern. Diese Siedlungen sind vergleichbar.
Die Siedlung in Kleinmachnow brachte den Bewohnern viel Ärger, auch Prozesse. Ihre Häuser standen auf Erbbauland. Die berliner Grundstücke waren zwar kleiner, aber problemlos für die Bewohner, denn die Häuser waren auf Eigenland erbaut. Die Gemeinde Kleinmachnow entschloss sich die dortige Bürgerhaussiedlung unter Denkmalschutz mit dementsprechenden Auflagen zu stellen. Die steglitzer Behörde entschied sich gegen Denkmalschutz. So können die berliner Bürgerhäusler zum Beispiel ihre Zäune frei nach Geschmack aussuchen, Um- und Anbauten vornehmen. Vor ca. 2 Jahren las ich am Aushang: In der kleinmachnower Bürgerhaussiedlung sind nunmehr nur matte Dachziegel erlaubt und nur in den Farben rot oder braun. Hm. Unfreiheit, die ich meine. In der berliner Siedlung wählen die Eigentümer schiefergrau, blau, grün, rot, braun, glasiert, hochglanz, matt, alles ganz nach Wunsch und dies sieht sehr hübsch aus. Dann las ich am Aushang in Kleinmachnow: Man könne Baum- oder Strauchschnitt im Amt beantragen. Ich dachte: Wie bitte? In Berlin braucht man keinen Strauchschnitt beantragen, Baumschnitt nur, falls es sich um einen Walnuss, eine Waldkiefer oder türkischen Hasel handelt. Fällgenehmigungen hängen vom Stammumfang ab. Obstbäume darf man sowieso fällen.
Das ist Beutelschneiderei und Korinthenkackerei im Amt in Kleinmachnow.
In Kleinmachnow waren die Hundeschnüffler unterwegs, wie einst beim alten Fritz die Kaffeeschnüffler, sahen nach, ob das mit der steuerlichen Anmeldung der Tiere stimmte.
Auch diese Frechheit a la DDR hatten unsere Ämter, über die wir durchaus klagen, bei uns sich noch nicht getraut.
Kleinmachnow ist kein bürgerfreundlicher Ort. Schlange stehen, wie einst im Osten, Auflagen und Kontrollen wie einst im Osten, politische Vorträge über zwischenmenschliche Schweine, wie diesen Strittmatter, wie einst im Osten...
Ach, wenn dieser Horst Mahler mal nicht im Knast sitzt, dann lebt er ja auch in Kleinmachnow...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen