Dienstag, 7. Februar 2012

Anrufe

Ich hab heute nachmittags angerufen. Ja, man hat ihm Kaffee gekocht. Nein, das Mittagessen hat wieder nicht geschmeckt. Jemand von freiwilligen sozialen Jahr macht wohl jetzt die Kreuze für ihn an den falschen Stellen auf dem Auswahlbogen fürs Essen.
Er sei mit den Tageszeiten durcheinander gekommen. Seit einem Jahr klingelt ihn jemand mehrmals die Woche nachts aus dem Schlaf, bevorzugt um 4 Uhr, manchmal um 2 Uhr nachts. Keiner weiss, wer den Streich spielt. Abhilfe wurde nicht geschaffen, obwohl mein Angehöriger das jedesmal dem Pflegepersonal sagt. Meine Grossmutter hätte sich sicher stundenlang an die Tür gesetzt und dann beim Klingeln die Tür aufgerissen und mit dem Krückstock drauflos gehauen. Blind ist das schwierig. Nun, vielleicht muss ich nachts ab 3 Uhr an der Tür wachen und den Störenfried dingfest machen.
Wenigstens wurde jetzt das nächtliche, störende Nachschauen durch die Pflege eingestellt, welches ihm auch monatelang berechnet wurde, obwohl er einen Pieper hat.
Wer nicht mehr widersprechen kann, der hat schlechte Karten. Pflegerische Kurzbesuche nannte sich das auf der Rechnung. Die Rechnung ist schwer zu verstehen. Woher soll man wissen, dass pflegerische Kurzbesuche unerwünschtes, störendes, nächtliches Nachschauen des Pflegepersonals sind?
Die junge, unbekannte Kraft morgens hat dann heute barsch beim Waschen zu ihm gesagt: Nun aber hopp, hopp! Mein Verwandter hat sich das verbeten, gesagt: Ich bin ein alter Mann.
Abends hab ich angerufen, ja er bekam Abendbrot. Und die alte Pflegerin war da, um ihn ausszuziehen. Das war gut. Mein Angehöriger kommt mit dem neuen Personal, meist freiwilliges soziales Jahr oder Praktikum schlecht zu recht.
Auf dem Beihilfebescheid steht: geeignete Pflegekräfte. Ich werd mal nachfragen müssen...

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