Sonntag, 12. Februar 2012

Preisverzeichnis

Ich hab bis heute noch kein Preisverzeichnis, keine Übersicht über die Kosten.
Mein Verwandter hat seit Jahren Pflegestufe.
Es gibt keinen Preisaushang für die Pflege.
Mir wurde jetzt auf Anfrage zugesagt, dass ich einen Ausdruck der Leistungen nach SGZ erhalte. Alles andere sind Wahlleistungen und die Wahlleistungen lässt sich das Augustinum angemessen honorieren.
Die einzelnen Rechnungsposten sind teilweise schwer zu verstehen.
Morgens ist prinzipiell grosse Körperpflege, oft will mein Verwandter gar nicht duschen.
Das zahlt dann die Pflegeversicherung, Kopfwaschen extra.
Nie weiss ich vorher: Ist es die Pflegekasse, die bemüht wird, oder ist es eine selbst zu tragende Wahlleistung.
Darum geht es unter anderem:
http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_11/index.html
Mir schwirrt der Kopf. Die Hälfte der Pflegekosten bis 1100 Euro zahlt die AOK, den Rest beantrage ich bei der Beihilfestelle. Erst jetzt geb ich den Beihilfebescheid bei der Buchhaltung des Augustinums ab, dann berechnen sie die PER Versicherung. Bisher zahlte ich monatlich meist hunderte Euro dazu. Knapp unter der PER Erstattungsgrenze.
Aber was ist mit den Wahlleistungen?
Individualbetreuung kostet wohl knapp 20 Euro die Stunde.
Blindheit wird nicht anerkannt!
Auch bei Individualbetreuung, es gibt keinen Mitarbeiter, der wirklich gut in Blindenpflege ist. Geschweige denn eine Vertrauensperson.
Und das in einem Apartment, welches für 2 Personen, jeder hatte seine Rente, gedacht war und 2700 Euro im Monat Miete kostet. So viel Rente bekommt doch kaum jemand, dass er dies allein tragen kann. Mein Verwandter jedenfalls nicht.
Also: Mir wär ein qualitativ gutes Pflegeheim, was sich mit Blindheit auskennt, zum Festpreis lieber gewesen.
Denn bei allen Erkrankungen, Schwerbehinderungen, die er hat, ist die Blindheit das Hauptproblem, der Knackpunkt. Das übersieht das Augustinum.
Auch Pflege zu Hause ist besser, die ständig wechselnden Mitarbeiter bringen im Apartment zu viel durcheinander. Das paralysiert den Blinden, er wird unsicher. Auch die grossen Veranstaltungen taugen nichts für Blinde, verängstigen, er hört nur die Menschmenge murmeln.
Personal, welches ihn in den Rollstuhl setzt und schnell, der nächste wartet schon, mit ihm durch die Gänge zischt, nicht für ihn sieht, erklärt, nur freundlich normal mit ihm spricht, ist ungeeignet.
"Wir pflegen Sie nach Ihren Wünschen." Das sind dann wohl Wahlleistungen a 20 Euro die Stunde für Blindenpflege.
Oh, Blindengeld war uns lieber und freie Begleitperson.
Mir schwirrt der Kopf, mir fehlt die Zeit. Ich fahr jetzt zum Besuch ins Augustinum.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen