Dienstag, 28. Februar 2012

Vorträge - Lesungen

Im März kommen wohl Ulrich Kienzle, Journalist und Peter Weck, Schauspieler zu Lesungen ins Augustinum Kleinmachnow. Sie wollen den Umsatz ihrer Bücher steigern. Das ist eine andere Welt, Peter Weck war vor meiner Zeit und Kienzle interessiert mich auch nicht. Sicher interessiert dies etliche Bewohner, das Augustinum gibt sich viel Mühe mit solch Veranstaltungen im Theatersaal. Ich bewege mich aber im sehr eingeschränkten Rahmen meines 90jährigen Verwandten, für den ist das nicht mehr machbar. Für diese sehr alten Menschen bietet das Augustinum wenig, nur diesen Demenztreffpunkt. Dort war mein Verwandter monatelang, es hat ihm nicht gefallen und er erzählt blumig die Schandtaten der anderen Bewohner dort. Er wollte nicht mehr am Treffpunkt teilhaben.
Kurzweilige, kurze Veranstaltungen für wirklich sehr alte Menschen, die hat das Augustinum nicht. Die pflegebedürftigen Mitbewohner ohne Demenz werden diesbezüglich vergessen. Man empfiehlt ihnen auch immer wieder den Demenztreffpunkt. Dort gibt es dann täglich immer wieder den Kaiserwalzer und den Rosenkavalier und Ermahnungen: Herr Dr. Wiesowie, schmieren Sie doch nicht ihre Hände an dem schönen Tischtuch ab. Frau Bumsdings, stellen Sie doch ihr Hörgerät an. Fr. Dingsbums, freuen Sie sich doch, dass Sie nun einen Dauerkatheter haben...
Das Gefälle von dem, was, sagen wir, 70jährigen dort geboten wird und dem, was sie steinalten Menschen bieten, ist riesig.
In meiner Wohnung hier daheim vergammle ich dann im hohen Alter besser und billiger.
Und wenn ich 75 Jahre alt bin, dann fahre ich halt alle Vierteljahr mal mit der Taxe ins Theater oder die Oper. So oft brauche ich kein Kulturprogramm.

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