Mittwoch, 18. Juli 2012

Abnahmeprotokoll

Um 15 Uhr hab ich einen Termin im Augustinum mit dem Chef der Haustechnik in der fast leeren Wohnung. Ich bin um 14 Uhr 45 im Schliessfach, entscheide mich heute noch vorher die Gardinen abzunehmen. Finde hinter der Gardine eine Packung Schneckentod. Die Schnecken ziehen auch dies Jahr hässliche Schleimspuren aussen an den Scheiben. Kaum ein Getier, welches nicht ständig versucht die Wohnung auch zu bewohnen. Ameisen, Silberfische, Schnecken, Spinnen, Mäuse, Spatzen, Meisen ... alle schon des öfteren da gewesen. Auch der Kammerjäger mehrfach in den Jahren auf Wunsch meiner Verwandten.
Die Haustechnik kommt mit dem Protokoll, ich seh es kurz durch, ja, das Parkett ist zerkratzt und gehört abgezogen. Ich unterschreibe das Protokoll. Ich wehre mich wg. dem Hunt gestern, ich sag, das kann ich nicht so machen. Der Haustechniker sagt, das geht auch nicht, natürlich kann ich einen kleineren Rollwagen benutzen.
Es war ein freundliches Gespräch.
Ich setz mich an den Tisch, schreib der Bank im Haus eine Nachricht, dass mein Verwandter umgezogen ist mit neuer Anschrift. In der Bankfiliale ist noch Licht, also versuche ich mit der Bankangestellten das persönlich zu regeln. Ich hab auch seinen Ausweis mit Adressenänderung da. Bin erfolglos. Mein blinder Verwandter soll das unterschreiben. Ich sag: Wie denn? Er ist blind und im Krankenhaus. Ich sag, ich klär das dann mit dem Bankmenschen in der Hauptstelle Berlins, mit dem ich sonst alles regele.
Die Bank im Augustinum hat meinen Verwandten grosse Verluste gebracht. Sie haben langlaufende Irlandanleihen an steinalte Menschen verkauft und CS Euroreal Immobilienfonds, der Fond war zum Zeitpunkt des Verkaufs geschlossen und ist inzwischen in der Abwicklung. Auch hochriskante, nicht abgesicherte Devisenanleihen fand ich im Portfolio.
Aber, es waren tolle Anlagen, sagte die Hypovereinsbankfiliale im Augustinum in Kleinmachnow meinen Verwandten.
Die vorige Bankangestellte im Augustinum, nun auf Rente, verursachte ähnliche Verluste bei Bekannten, deren Mutter in einem Stift in Nähe der berliner Trabrennbahn war, auch dort hat die Hypovereinsbank eine Filiale, in dem Fall wurden langlaufende türkische Anleihen verkauft und später von den Kindern mit grossem Verlust verkauft.
Ich möchte dort nun nicht mehr Kunde sein, sondern auch das Konto in Berlin wissen. Mein Verwandter und ich sind Berliner, Kleinmachnow ist mir zu weit.
Die Hypovereinsbank im Augustinum machte Kleinholz aus den Geldanlagen meiner Verwandten. Und das war mal ein schöner Klinkerwinkelbungalow. Das Augustinum empfiehlt ja ausdrücklich im Internet: Verkauf Dein Haus und folge uns nach. Da müsste mein Herz ein Affe sein!

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