Samstag, 7. Juli 2012

Mit der S-Bahn zum Krankenhaus

Nachmittags fahr ich mit dem Auto zur S Bahn, dann 11 Stationen Fahrt und dann 400 Meter Fussweg. Zum ersten Mal seh ich die Synagoge, sie ist in einem Touristenviertel, mir scheint alle Menschen quasseln irgendwas, nur kein Deutsch. Die Synagoge ist alt, in gelbem Klinker, wie das alte Urbankrankenhaus zu Kaisers Zeiten. Schön ist die Synagoge nicht, überall stehen unverständliche Hieroglyphen dran, wie an einer Moschee.
Ich kann mich nicht für diese Religionen begeistern, es ist fremdartig.
Im Krankenhaus, ich bring Sachen zur Körperpflege mit und rasier meinen Verwandten, seh zu, dass er Kaffee trinkt und eine Banane isst, reden wir über die bevorstehenden Operationen. Er versteht, was auf ihn zu kommt, es ist riskant, aber er hat keine Wahl. Sein Herz ist kräftig, die Wucherungen sollen gutartig sein, er isst und trinkt gut und macht Witze. Wenn er nicht operiert würde, dann würde er in kürze sterben.
Er will leben. Er sagt, in der Nacht hatte ich grosse Schmerzen, hab geschrien.
Ich mach den Fernseher an, damit er fern hören kann, Radio klappt nicht in diesem Krankenhaus. Die Schwester sagt, er wartet nur auf mich, redet nur von mir. Dann mach ich mich auf den Rückweg, fahr die 11 Stationen zurück.

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