Mittwoch, 4. Juli 2012

Kurzer Besuch

Heute nachmittags fahr ich in die Blindenwohnstätte, besuche meinen Verwandten. Ich freu mich, er sitzt in seinem Fernsehsessel (vor einer Woche im Krankenhaus lag er nur im Bett!) hört Radio. Kaffee und Kekse hat er schon gehabt, ich koch uns noch einen Kaffee und wir unterhalten uns.
Die Schwester kommt, sie klagt er klingele zu oft und nur so, er langweile sich wohl, sei eine Nervensäge und halte sie von der Arbeit ab. Ja, so einen tollen Empfang als Telefonseelsorge wie das Augustinum hat die Blindenwohnstätte nicht, sie haben nicht mal 80 Bewohner, da lohnt sich das nicht. Trotzdem ist der Eingang und das Empfangssystem attraktiv und gut. Blind kann er das alles nicht wissen, aber er lernt. 90 Jahre ist kein Grund zur Entschuldigung und er macht mit. Am Wochenende soll er zur notwendigen OP ins Krankenhaus.
Es mag 6 Jahre her sein, da klagte er im Augustinum über eine juckende Stelle auf dem Rücken, ging selbständig dort zum Hautarzt, der sagte ihm, es sei ein Basaliom und in seinem Alter (84 Jahre) mache man das nicht mehr. Das Basaliom hat er immer noch, es ist eine Form von Hautkrebs.
Aber die Ärzte dort im Augustinum sind ein gewichtiger Grund für mich dort nicht hinzuziehen.
Im Anschluss daran fahr ich ins Augustinum, pack Umzugskartons voll, und placke mich sehr, sie zum Auto zu schaffen, denn der Parkplatz des Augustinums ist voll, der Wagen steht weiter weg. Ich sehe auch, das Haus wird nun teilweise eingerüstet an den hässlichsten verfleckten Stellen.
Im Garten hinten wurde die Wiese gemäht, zwischen Büschen und Bäumen steht das Unkraut kniehoch. Früher wuchsen dort Blumen. Ansonsten gibt es Langeweile im Augustinum, nichts los.
Um 22 Uhr bin ich nach langem Arbeitstag zu Hause.

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