Dienstag, 17. Juli 2012

Das Augustinum macht einem das Leben schwer

Erst ruf ich nun zum zweiten Mal die langjährige Augenärztin meines Verwandten an, ob sie ihn auch bei neuer Adresse weiter behandelt. Ich werde wieder vertröstet, soll morgen nochmal anrufen.
Dann ruf ich die Aufnahme des Krankenhauses an, weil die Chipkarte muss ja vorhanden sein. Sie wissen von nichts. Ich ruf auf der Station an, ja die Chipkarte hat sich angefunden. Meinem Verwandten geht es gut, sagt die Schwester, aber er schläft zu viel. Bestellen Sie ihm einen schönen Gruss, ich komme morgen, ich lös seine alte Wohnung auf, sag ich.
Ich fahr ins Augustinum, trag einen Wäschekorb voller Tüten, sortier den Inhalt von Schränken, geh zum Empfang, dort ist heute die Chefin und bitte um den Rollwagen, den ich schon tagelang benutze, alle Bediensteten vorher haben es gestattet. Sie verweigert ihn mir, ich hätte einen für Umzüge vorgesehenen grossen Hunt zu benutzen. Ein Hausfaktotum bringt das schwere, unhandliche Teil auf vier riesigen Rollen, die in jede Richtung fahren, nur nicht dorthin, wo man hin will. Ich will das Teil nicht benutzen, probier es doch, es geht sehr über meine alte Wirbelsäule, das ist ein Mordsoschi für einen Kerl. Die Empfangschefin will, dass ich damit die Rampe auf dem Lieferhof benutze.
So hab ich mir das nicht vorgestellt. Das ist mir zu schwer, ich bin keine Umzugsfirma, ich bin eine einzelne Frau. Soviel Kraft hab ich nicht, könnte den blöden riesigen Hunt auch nicht auf der Rampe abbremsen.
Nun werd ich richtig böse.
Ich sag ihr, ich bin kein Lieferant, ich bin Bevollmächtigte des Mieters und die Miete von 2700 Euro monatlich ist bis Ende des Monats bezahlt.
Ich lass mich nicht wie einen Dienstboten behandeln. Sag ihr, ich kann mich beim Augustinum in München beschweren.
Ich fahr die erste Ladung weg, komme mit leerem Wagen wieder, parke auf der Strasse vor dem Schlagbaum des Augustinums. Dann buckele ich mich mit schwerem Umzugsgut den weiten Weg vom Schliessfach durch das Augustinum und den Vorgarten zum Wagen, mehrfach bis das Auto voll ist. Es sind so jeweils 100 Meter. Schwerarbeit, ich bin 60 Jahre alt.
Das Augustinum ist verhasst, mir fallen nur noch Schimpfworte ein.
So ein schlecht geführtes Etablissement. Na, ist das 2700 Euro Monatsmiete wert?
Schikane ist das, reine Schikane.
Vielleicht bring ich nächstes Mal meine eigene Schubkarre mit.

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